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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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für viele von euch Greisen ist das keine lange Zeit, aber für mich ist es ein ziemlich wesentlicher Zeitraum. Tiago, sind wir Gefährten oder nicht?
    Das sind wir in der Tat, sagte er.
    Sie sah ihm direkt in die Augen. Also willst du mich und keine andere?
    Ich will. Er berührte ihre zarte Haut. Und willst du mich und keinen anderen?
    Solange ich lebe. Sie lächelte. »Also, ich schätze, das war’s.«
    »Das schätze ich auch.« Er erwiderte ihr Lächeln.
    »Hier, trink deinen Kaffee, bevor er noch kälter wird!« Sie beugte sich zur Seite, griff nach der Tasse neben seinem Stuhl und verharrte. Sie legte den Kopf schief. »Was ist das für ein Päckchen?«
    Er beugte sich ebenfalls hinüber. »Das stand nach dem Gespräch mit dir als Nächstes auf meiner To-do-Liste.«
    »Was ist da drin?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist eine Botschaft von einer toten Frau.« Niniane warf ihm einen kurzen Blick zu, und er erklärte, wie er in den Besitz des Päckchens gekommen war.
    »Wie konntest du es nicht sofort öffnen?«, rief sie aus. Sie riss das Päckchen hoch und drückte es ihm in die Hände.
    »Es hatte eine ziemlich hohe Priorität«, sagte er. »Aber sicherzugehen, dass es dir gut geht, war mir das Wichtigste.«
    »Ich glaube, das gehört zu den süßesten Dingen, die du je zu mir gesagt hast.« Sie glitt von seinem Schoß und kniete sich vor ihn. An seine Beine gelehnt, deutete sie mit dem Kopf auf das Päckchen. »Beeil dich, mach es auf!«
    Nachdenklich wendete er es in den Händen. Es war etwa zwanzig mal fünfzehn oder siebzehn Zentimeter groß und eher flach; es war in Leder gewickelt, mit einem dünnen Stück Schnur zusammengebunden und säuberlich verknotet. Er zog sein Taschenmesser und durchtrennte den Faden. Dann faltete er die Lederhülle auseinander. Darin lag ein in der Mitte geknickter Manilaumschlag. Er öffnete den Umschlag und nahm den Inhalt heraus.
    Die Botschaft der toten Frau bestand aus Aktienpapieren, die einem toten Mann gehörten.
    Es waren die Papiere der Tri-State-Finanzdienstleistungen, komplett mit Bankverbindung und Scheckbuch. Die Firma hatte angeblich zu Cuelebre Enterprises gehört, aber der einzige verzeichnete Aktionär war Urien Lorelle.
    Hurensohn.
    Einige Zeit später lag Niniane zusammengerollt in einem Stapel Kissen neben dem Kohlebecken. Als sie den Inhalt des Päckchens entdeckt hatten, war Tiago aus seinem Stuhl aufgesprungen und im Zelt auf und ab gegangen. Nach dem Stress der unterbrochenen Nacht war ihr Energielevel ohnehin schon auf dem Tiefpunkt gewesen. Er hatte so viel mehr Ausdauer, als sie jemals haben würde. Sie konnte nicht mit ihm mithalten und versuchte es erst gar nicht.
    Er hatte in seinem wütenden Umhertigern innegehalten, um ihren zusammengerollten Körper mit einer Wolldecke zuzudecken. Dann öffnete er einen der Nylonkühlbehälter, die er am Abend zuvor in einer Ecke des Zelts aufgestapelt hatte, und häufte verschiedene Gerichte auf einen Teller, darunter so uramerikanische Speisen wie gebratenes Hühnchen, Kartoffelsalat und Kirsch- und Apfeltaschen.
    Dann knallte er den Teller vor ihr auf den Boden und befahl ihr mit finsterem Blick, zu essen. Der Kriegsherr gab eine perfekte Glucke ab.
    Also ruhte sie sich aus, beobachtete ihn und knabberte an ihrem Essen.
    Plötzlich erklang direkt vor dem Zelt Aryals Stimme. »Ihr beiden Clowns habt jetzt Wache, ja? Schön für euch. Bewegt euch, oder ich brech euch die Beine!«
    Niniane verschluckte sich an einem Stück Kartoffel, hustete und musste schwer schlucken. Sie rief: »Aryal!«
    Tiago hörte auf, hin und her zu laufen, und wandte sich zum Zelteingang um.
    »Was?«, raunzte Aryal. Die Harpyie klang noch übellauniger als sonst. »Sie haben die gleiche Reise hinter sich wie wir. Man sollte meinen, sie wüssten inzwischen, dass sie dich nicht vor mir oder Rune zu beschützen brauchen.«
    Niniane ließ den Kopf ins Kissen zurückfallen und bedeckte mit einer Hand ihre Augen. Zu Tiago sagte sie: »Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um mir den letzten Nerv zu rauben.«
    »Das verstehe ich gut«, knurrte er, bleckte die Zähne und fauchte.
    Dann sagte der Dunkle Fae mit erlesener Höflichkeit: »Hoheit, verzeihen Sie, dass ich Sie in Ihrer Ruhe störe. Die Wyr-Wächter Aryal und Rune bitten um eine Audienz.«
    Direkt im Anschluss war Aryals sarkastisches Murmeln zu hören: »Ding-dong. Oh, was für eine beschissene Überraschung, da ist jemand an der Tür!«
    Rune sagte: »Und genau deswegen hast du so

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