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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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unsichtbare Schlange ringelte sich die kalte Luft um Ninianes Knöchel und vertrieb die Illusion.
    Carling fragte: »Ein weiterer Mordanschlag. Wann war das?«
    Das Gesicht der Rätin verriet nichts. Sie ging davon aus, dass Carling bereits von dem Anschlag gehört hatte, die Geschichte jedoch von Niniane selbst hören wollte. Sie suchte nach einer bequemeren Sitzhaltung, ihre Wunde und die erschöpften Muskeln schmerzten, der wiedereinsetzende Stress hämmerte in ihrem Schädel. »Es ist gestern am frühen Morgen geschehen, als ich auf dem Rückweg zum Hotel war. Es war wieder eine Triade. Keiner von ihnen hat überlebt, sodass eine Befragung nicht mehr möglich ist. Ich habe sie nicht erkannt, aber das muss nichts heißen. Ich war nicht nahe genug dran, um gute Sicht zu haben.«
    »Merkwürdig, wo die Dunklen Fae Sie so dringend brauchen«, sagte Carling.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Niniane.
    Die Vampyrin hob die vornehme Schulter. »Letztendlich ist es den Dunklen Fae unter Uriens Herrschaft nicht gut ergangen. Die Geschichtsschreiber der Alten Völker werden in diesem Punkt schließlich übereinkommen, auch wenn ihm seine Isolationspolitik ein hohes Maß an Kontrolle über Handels- und Geschäftsabkommen gewährt hat. Ich bin sicher, sein persönliches Vermögen ist recht umfangreich geworden.«
    »Darauf würde ich wetten«, brachte Niniane zwischen den Zähnen hervor.
    Carling fuhr fort: »Aber Urien hat die Gesellschaft der Dunklen Fae an einem entscheidenden Punkt in der Entwicklung des Landes abgeschottet. Mit seiner metallurgisch begabten Bevölkerung hätte das Reich der Dunklen Fae weitaus mächtiger und florierender werden können, als es der Fall ist. Ich bin davon überzeugt, dass gewisse intelligente Personen bei den Dunklen Fae das inzwischen erkannt haben.«
    Bei Carlings Worten wallte ein alter Zorn in Niniane auf, und sie presste die Lippen aufeinander, um ihn im Zaum zu halten. Während der Zeit der industriellen Revolution hatten derartige Dinge sie so manches Mal in Rage gebracht. »Bei aller politischer Rhetorik, die er vom Stapel ließ, hat Urien nie im Interesse der Dunklen Fae gehandelt«, knurrte sie, »sondern nur in seinem eigenen.«
    »In der Tat«, sagte Carling. »Urien hatte selbst ein beträchtliches Talent für Metallurgie, und er war ein mächtiger Zauberer. Ich vermute, Sie werden herausfinden, dass der Rest der Gesellschaft der Dunklen Fae ökonomisch wie politisch stagnierte, während sein eigenes Vermögen stetig wuchs. Das Volk ist zu klein, um unter einer derartigen Abschottung vom allgemeinen Handel und der Interaktion mit anderen Gesellschaften gedeihen zu können. Deshalb braucht es Sie so dringend. Als Erbin werden Sie Traditionalisten wie Justice Trevenan zufriedenstellen. Außerdem haben Sie wichtige Verbindungen zu allen anderen Alten Reichen, was bei fortschrittlich eingestellten Personen wie Kanzler Riordan Anklang finden wird. Zudem ist Ihre Beliebtheit bei der allgemeinen amerikanischen Bevölkerung beispiellos. Sie sind ein einmaliges Geschenk für die Dunklen Fae.«
    Niniane schnaubte, worauf ihre Seite mit einem schmerzhaften Stechen reagierte. »In der Theorie klingt das alles sehr gut, Carling, aber ich muss Ihnen sagen, dass ich diese Liebe nicht spüre.«
    Die blonde Vampyr-Dienerin kehrte mit einem Tablett ins Zimmer zurück. Sie stellte ein mit einer dunklen Flüssigkeit gefülltes Weinglas auf den Tisch neben Ninianes Sessel und daneben eine versiegelte Flasche gekühltes Wasser. Die Dienerin wich dem Streifen Sonnenlicht auf dem Teppich sorgsam aus, während sie ein weiteres Weinglas neben Carlings Sessel abstellte, sich vor ihrer Herrin verneigte und sich aus dem Zimmer zurückzog.
    Niniane zog die Brauen zusammen. Sie hob ihr Glas und roch vorsichtig daran. Magische Energie war mit der vollen, dunkelroten Flüssigkeit vermischt und strahlte sanft in ihre Hand aus. Kräuter trieben an der Oberfläche. Sie roch Zimt und Nelken.
    »Es ist ein 1962er Rothschild«, raunte Carling, als sie an ihrem Glas nippte. »Ihrer ist mit einem Heiltrank gepanscht, der Ihre Beschwerden lindern wird, wenn Sie ihn trinken wollen.«
    Niniane hielt den Blick gesenkt. Trotz ihres hämmernden Herzens versuchte sie nachzudenken. Wenn es darum ging, ein Ziel zu erreichen, traute sie Carling alles zu, auch Gift. Aber warum sollte sich Carling die Mühe machen, sie zu vergiften? Carling und Urien hassten einander, was einst die Allianz zwischen den Vampyren und Dragos und

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