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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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welches hintergründige Spiel die Wyr spielen und warum sie, nachdem sie Ihnen so viele Jahre lang Schutz gewährt haben, einen Anschlag auf Ihr Leben verüben sollten.«
    »Wovon reden Sie?«, fragte sie. Während sie sprach, bewegte sich Tiago unruhig und murmelte einen Fluch.
    Seine breite Hand legte sich auf ihre Schulter. Ruhig und eindringlich sagte er: »Niniane, ich muss dich einen Augenblick sprechen.«
    Sie sah ihn mit einem verwirrten, ungeduldigen Stirnrunzeln an. Ausgerechnet jetzt wollte er mit ihr reden? Sie schüttelte den Kopf in seine Richtung und sagte zu Kellen und den anderen: »Da haben Sie etwas schwer durcheinandergebracht. Es gab zwei versuchte Attentate von Dunklen Fae, aber von Wyr hat es keinen Anschlag auf mein Leben gegeben. Das ist lächerlich.«
    Arethusa nahm einen schnellen, tiefen Atemzug. Kellen und Aubrey sahen sie eindringlich und prüfend an. Carling betrachtete Tiago mit verengten Augen und hochgezogenen Brauen, sie hatte ihre kräftigen, liebreizenden Lippen geschürzt.
    Tiagos Hand schloss sich so fest um ihre Schulter, dass es für einen blauen Fleck reichte. In ihrem Kopf sagte er: Ich muss mit dir reden. Sofort!
    Aubrey ergriff das Wort: »Hoheit, bitte verzeihen Sie, dass ich Ihnen widerspreche. Der erste Anschlag auf Ihr Leben wurde von Dunklen Fae ausgeführt, worüber wir unserem Verdruss und unserer Empörung nicht genug Ausdruck verleihen können … «
    NINIANE , donnerte Tiago telepathisch. Sie schüttelte kurz den Kopf, als wollte sie seinen mentalen Ausruf vertreiben, ebenso wie das andere, das wortlose Brüllen, das ihren Kopf mit weißem Rauschen ausfüllte.
    Trotz der Kakophonie zwischen ihren Ohren konnte sie Aubrey einwandfrei verstehen, als er fortfuhr: »Aber die vorläufigen Polizeiberichte über den zweiten Anschlag sind ziemlich eindeutig. Er wurde von drei Personen durchgeführt, die sich verkleidet hatten, um wie eine Triade Dunkler Fae auszusehen. Aber in Wahrheit waren es Wyr.«
    In Wahrheit waren es …
    Ihre Gedanken wurden von dem weißen Rauschen überwältigt. Sie konnte nicht denken, hörte nichts mehr. Mehrere Leute im Raum sprachen gleichzeitig.
    In Wahrheit waren es …
    Wyr.
    Sie wandte sich zu Tiago um und blickte ihn so voller Unverständnis an, dass sein Gesicht einen wilden Ausdruck annahm und er anfing zu fluchen.
    Sie brauchte ihn gar nicht erst zu fragen. Seine Reaktion war so deutlich, dass sie es mit Sicherheit wusste. Aubrey sagte die Wahrheit. Die Wyr hatten versucht, sie umzubringen. In ihr tat sich eine zerklüftete Felsenlandschaft auf. Sie schlitzte ihre lebenswichtigen Organe auf und machte ihr das Atmen schwer. Ihre langjährigen Freunde? Die sie zum Abschied mit so viel Liebe umarmt hatte, die sie selbst jetzt so sehr vermisste und die …
    Ihre Adoptivfamilie gewesen waren?
    Gut, das klang vielleicht etwas zu familiär.
    Tiago kniete vor ihr. Seine mentale Stimme war scharf und eindringlich. Gottverdammt, sieh mich nicht so an. Ich wollte es dir sagen, aber du warst verletzt. Dann wurde die Zeit knapp, und ich habe es vergessen, das ist alles. Ich habe es einfach vergessen, Scheiße! Niniane …
    Er wollte ihre Hände ergreifen, doch sie wich vor ihm zurück. Er erstarrte und sah aus, als hätte sie mit einem Messer auf ihn eingestochen.
    »Vielen Dank für alles, was Sie unserethalben getan haben«, sagte die künftige Königin der Dunklen Fae mit ruhiger, kühler Stimme. Ihr Gesicht war höflich und ausdruckslos wie das einer Puppe. »Wir werden dafür sorgen, dass Sie für Ihre Aufwendungen vollständig entschädigt werden. Sie werden uns nun verlassen.«
    Einen pulsierenden Augenblick lang war sie sicher, dass er sich weigern würde. Absolute Anarchie flackerte in seinem Gesicht auf, und sie wusste, in diesem Augenblick war er zu allem, wirklich allem fähig. Mit starrem Blick kauerte sie sich in ihren Sessel.
    Sie wusste nicht, was ihn in Schach hielt. Etwas in seinem Ausdruck veränderte sich, eine furchtbar schmerzliche Traurigkeit wurde darin sichtbar. Dann landete krachend eine Wand zwischen ihnen, wie eine Granitplatte, die eine offene Wunde im Erdreich verschloss. Wortlos stand er auf und ging.
    Sie sprach noch eine Stunde mit Carling und der Delegation der Dunklen Fae. Die Gruppe schmiedete Pläne. Da die Dunklen Fae in einen der Mordanschläge verwickelt gewesen waren, würden Carling und ihre Vampyre für Ninianes Schutz sorgen, solange die beiden Angriffe untersucht wurden. Dann, wenn sich herausgestellt

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