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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Gliedern.«
    Auch Mary war mit einem Mann verheiratet gewesen, den sie nicht liebte. Anstatt dass sich im Lauf der Jahre gegenseitige Achtung und Bewunderung und sogar eine Art Liebe eingestellt hätten, war die Ehe geblieben, was sie zu Anfang gewesen war – die Verbindung zweier Menschen, die nichts gemein hatten.
    Aber wenigstens hatte Mary Tyemorn Manor gehabt.
    Die Zeiten hatten sich nicht wesentlich verändert, seit Susannas Großtante eine junge Frau gewesen war. Noch immer wurde von Frauen erwartet zu heiraten. Ein Tunichtgut von Ehemann war besser, denn als alte Jungfer zu enden. Eine törichte Ansicht, aber eine, an der die Gesellschaft hartnäckig festhielt.
    Auf dem Hügel blieb Riona stehen und schaute zum Haus zurück. Ein seltsam anmutendes Gebäude, und eines mit einer wechselvollen Geschichte. Laut einem Buch in der Bibliothek war es zweihundert Jahre alt und hatte mindestens drei verschiedene Besitzer gehabt.
    Die Zeit flog nur so dahin, und dieser Morgen war wie gemacht für eine schöne Erinnerung. Die Brise war kühl, ließ die Hitze, die sich in ein paar Stunden einstellen würde, nicht ahnen. Die Kühe waren gemolken und wurden auf die Weide getrieben, die Hühner gackerten misstönend durcheinander, und die Schweine wühlten in ihren Koben.
    In Edinburgh war die Luft stickig, hier auf Tyemorn wirkte sie sauber und frisch, als würde sie jede Nacht gereinigt. In Cormech hatte sie morgens das Kreischen der Seevögel geweckt, es hatte würzig nach Meer gerochen, und sie war an das Rumpeln der Kutschen- und Karrenräder auf dem Kopfsteinpflaster gewöhnt gewesen und an die ständig von hier nach dahin strebenden Menschen.
    Auf Tyemorn mit seinen lieblichen Hügeln und Tälern herrschte ein stiller Friede, den nur gelegentlich der Schrei eines hoch am Himmel schwebenden Raubvogels störte.
    Sie gehörte hierher.
    Was für ein Elend, dass sie schon so bald fortmüsste.

    Als Rory MacRae aufwachte, fühlte er sich wie ein König. Sein Nachtlager auf Gilmuir, wo er seit einem Jahr lebte, war bestenfalls als einfach zu bezeichnen, und die Jahre davor hatte er auf See zugebracht, wo eine Pritsche das höchste der Gefühle war. Aber letzte Nacht hatte er auf einer richtigen Matratze geschlafen, einer, die so weich war, wie er sich eine Wolke vorstellte. Er stand auf und schaute ehrfürchtig darauf hinunter.
    Nicht, dass er auf Gilmuir schlecht behandelt wurde – dort ging es allen gleich. Das alte Castle wiederaufzubauen bedeutete, dass alle in einem Gemeinschaftsquartier schliefen. Außer Alisdair und Iseabal natürlich. Und James, der sich abends meistens auf sein Schiff verzog.
    Rory teilte sich hier zwar das Quartier mit ihm, aber das Bett gehörte ihm ganz allein.
    Er hatte noch nie ein so prächtiges Zimmer gesehen. Neben seinem und dem Bett, in dem James geschlafen hatte, war es mit einer Kommode, einem Kleiderschrank und einer Waschgelegenheit ausgestattet, und hinter einem Wandschirm befand sich ein kleiner Hocker mit einem Loch in der Sitzfläche und einem daran befestigten Nachttopf.
    Das Klopfen überraschte ihn derart, dass er »Herein!« krächzte, bevor ihm bewusst wurde, dass er unvollständig bekleidet war. Mit einem Satz sprang er hinter die sich öffnende Tür und drückte dagegen, so dass sie nur ein wenig nachgab.
    Abigail streckte den Kopf zu dem Spalt herein, spähte um die Ecke und zog sich mit aufgerissenen Augen zurück. Das hat sie davon, dass sie einem Mann keine Zeit lässt, sich anzuziehen, dachte Rory ärgerlich.
    »Ihr sollt zum Frühstück kommen«, sagte das Dienstmädchen mit seltsam gedämpfter Stimme vom Flur draußen. Als er seinerseits um die Tür spähte, sah er sie mit vor den Mund geschlagener Hand und hochroten Wangen auf dem Korridor stehen. »Außer Ihr wollt«, sie nahm die Hand runter, »dass ich Euch wieder ein Tablett bringe.«
    Er schüttelte den Kopf. Am Abend zuvor hatte er sich gescheut, mit den anderen zu essen, denn er war gar kein »richtiger« MacRae. Wer sein Vater war, wusste er nicht, und nach dem Tod seiner Mutter hatte Alisdair ihn an einem kalten Wintertag in einem Hafen von Nova Scotia entdeckt und ihm den Posten eines Kammerstewards gegeben. Die Familie hatte ihn in ihrer Mitte aufgenommen, und seitdem nannte er sich MacRae. Doch gestern Abend an dem offiziellen Dinner teilzunehmen wäre ihm nicht geheuer gewesen, und so war er auf dem Zimmer geblieben und hatte sich darauf eingestellt, hungrig ins Bett zu gehen. Stattdessen war Abigail

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