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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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angeflötet: »Wäret Ihr wohl so liebenswürdig, mir alles über sie zu erzählen?«
    Vielleicht sollte sie ihre schlaflosen Nachtstunden dazu nutzen, ihre Umgangsformen zu verbessern.
    »Also, da haben wir meinen Bruder Alisdair und seine Frau Iseabal, meinen Onkel Fergus, den Ihr kennt, meine Brüder Hamish und Brendan, die beide eigene Schiffe kommandieren, und meinen jüngsten Bruder Douglas, der abwechselnd mit einem von ihnen fährt. Die restlichen Clanmitglieder sind Seeleute, die sich wie ich entschlossen haben, der See für eine Weile Lebewohl zu sagen.«
    Sie sollte sich nicht im Klang seiner Stimme verlieren und in der Art seiner Aussprache. Und ihr Herz sollte nicht wie verrückt klopfen.
    Riona schaute in die Richtung des Gutshauses. Sie wusste, dass sie gehen sollte. Warum wollte sie bleiben? Um sich noch sicherer zu werden, dass sie ihn mochte? Um sich noch mehr von seiner Stimme verzaubern zu lassen? Um seinen Geschichten zu lauschen und sich über seine Selbstironie zu amüsieren? Nein, es war besser, sich zu verabschieden und James MacRae nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen, bis er Tyemorn Manor verließe oder sie verheiratet wäre.
    »Ich muss zurück«, sagte sie leise. »Und Ihr müsst Euren Spaziergang fortsetzen.«
    »Ja.« Er rührte sich nicht vom Fleck.
    Sie machte sich auf den Heimweg, drehte sich zweimal nach ihm um. Bedauern war ein Gefühl, das sie gut kannte, aber noch nie zuvor hatte es ihr einen solchen Schmerz bereitet.

Kapitel 7
    A ls die Sonne mit rosigen Fingern die fahle Decke der Morgendämmerung anhob, um die schlafende Welt zu wecken, war Riona bereits aufgestanden und schlüpfte in ihr bequemstes Kleid. Es war aus braunem Leinen, hatte halblange Ärmel ohne behindernde Umrandung und einen Rock, der nur bis zu den Fesseln reichte. Ihre Schuhe waren ein Zugeständnis an ihre Mutter, die sich darüber entsetzt hatte, als sie ihre ältere Tochter barfuß hatte gehen sehen wie die Mägde.
    Zu ihrer Überraschung hatte Riona gut geschlafen, war jedoch mit dem täglich gleichen Gefühl erwacht, das sie quälte, seit sie zugestimmt hatte, Harold McDougal zu heiraten – einem schier atemberaubenden Grauen.
    Arbeit war die einzige Möglichkeit, sich davon abzulenken, denn es wäre ein Frevel gewesen, sich die letzten Tage auf Tyemorn damit zu vergällen, über ihre trostlose Zukunft zu grübeln.
    Wäre sie reich geboren, hätte sie die Landwirtschaft wahrscheinlich nicht so gut gekannt oder als etwas Besonderes betrachtet – aber sie war nicht in der Überzeugung aufgewachsen, keinen Finger rühren zu müssen, und hatte von Anfang an alles lernen wollen, was es auf Tyemorn Manor zu wissen gab.
    Als sie hierhergekommen waren, hatte sie so gut wie keine Ahnung von Ackerbau und Tierhaltung gehabt. Vor allem die Hühner hatte sie anfangs gefürchtet, die im Stechschritt auf sie zusteuerten und so scharfe Schnäbel hatten. Aber schon sehr bald begriff sie, dass die Tiere weit mehr an dem Futter interessiert waren, das sie für sie ausstreute, als an ihren Fußknöcheln.
    Sie hatte viel gelernt in diesem Jahr. Jetzt wusste sie, wie man eine Schafherde von einer Weide auf die nächste trieb und wie die Bewässerung vonstatten ging. Abends, wenn die Kühe von der Weide zum Melken geholt wurden, führte sie heute die Leitkuh eigenhändig in den Stall, während sie die Tiere zu Beginn allein ob ihrer Größe gefürchtet hatte.
    Im Frühling hatte sie bei der Aussaat geholfen, war an den Reihen dahingewandert und hatte die Samen in die Löcher fallen lassen, die sie mit einem langen Stock gebohrt hatte. Inzwischen versprachen hoch aufgeschossene Ähren eine gute Ernte. Es erfüllte sie immer wieder mit Freude, eine einzelne Pflanze sprießen zu sehen, Zeuge zu werden, wie neues Leben wuchs, wo vorher nur nackte Erde gewesen war.
    Jeden Morgen bei Tagesanbruch schritt sie beschwingt die Felder ab. Heute jedoch begleitete sie Wehmut auf ihrem Weg, als sie den Arbeitern zuwinkte.
    Tyemorn war ein blühendes Gut, das Vermächtnis einer Frau, die sie nie kennengelernt hatte – aber manchmal, so wie jetzt, fühlte Riona sich Mary nah.
    »Sie liebte das Land, ja, das tat sie«, hatte Old Ned ihr einmal erzählt. »Bis sie nicht mehr gehen konnte, machte sie jeden Morgen ihre Runde und inspizierte alles, was ihr gehörte. Sie kannte jedes Lamm, das geboren wurde, jedes Kalb. Selbst als ihre Beine sie nicht mehr trugen, wusste sie mehr über Tyemorn als die meisten Leute mit gesunden

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