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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Seemann«, sagte sie hastig, um ihn zurückzuhalten. »Er starb auf See. Ich wollte, dass er zu Hause bliebe, aber er erklärte mir, dass ein Mann für ein bestimmtes Leben geboren wird und ihn nichts und niemand davon abhalten kann.«
    »Ein kluger Mann, Euer Vater.«
    Als er nichts weiter sagte, lächelte sie wieder. Musste sie ihm jedes Wort aus der Nase ziehen? Nun gut, das war keine schwere Strafe für ihre vorherige Unhöflichkeit.
    »Vermisst Ihr das Meer?«
    »Ich arbeite seit einem Jahr als Baumeister, aber das heißt nicht, dass ich meinen Beruf aufgegeben habe.«
    Riona kam zu dem Schluss, dass sie den MacRae bei Dunkelheit dem bei Tag vorzog. Das Mondlicht war nicht so hell, dass seine Attraktivität sie verwirrte, seine Augen sie verzauberten und sein Lächeln sie sprachlos machte.
    »Ihr baut also das Castle wieder auf.« Bestrafte James sie mit seiner Wortkargheit, oder war er einfach nicht gewohnt, über sich zu sprechen? Nach den geschwätzigen Männern, die sie in den letzten fünf Wochen kennengelernt hatte, wäre Letzteres ausgesprochen angenehm.
    »Ich arbeite in erster Linie auf der Werft.«
    »Ihr baut Schiffe?«
    »Im Moment.«
    Im Moment. Eine vage Antwort, die keinen Aufschluss über die Zukunft gab. Riona lag die Frage auf der Zunge, ob er eines Tages nach Nova Scotia zurückkehren würde, aber sie würde sie nicht stellen.
    »Was für Schiffe sind das?«
    »Für den Handel mit Indien hauptsächlich. Vielleicht auch für den Orient.«
    »Also Hochseeschiffe.«
    »Die schnellsten, die es gibt.« Er wandte sich ab.
    »Verzeiht mir!«, sagte sie aus tiefster Seele zerknirscht. »Ich war vorhin unhöflich.«
    »Ich fand Euch erfrischend. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit so vielen Brüdern aufgewachsen bin – ich finde völlige Einigkeit verdächtig.«
    »Und mir hat man beigebracht, dass Widerworte sich nicht ziemen.«
    »Vollkommene Harmonie mag für ein paar Tage angenehm sein, aber ein ganzes Leben in ständigem Einklang wäre langweilig. Ich ziehe Ehrlichkeit der Höflichkeit allzeit vor, Riona.«
    Er sprach ihren Namen so gedehnt aus, dass er sich beinahe fremdländisch anhörte. Vielleicht war es aber auch nur der Akzent, der ihn so exotisch klingen ließ.
    Sie hätte ihn gerne gebeten, ihren Namen noch einmal zu sagen, doch das wäre ebenfalls unziemlich gewesen. Wenn Mrs Parker wüsste, dass sie hier mit James MacRae in der Dunkelheit stand, würde sie wahrscheinlich in Ohnmacht fallen, dachte Riona, doch sie konnte sich nicht überwinden, zum Haus zurückzukehren.
    »Erzählt mir von Eurem Castle.« Sie ging zu einer Eiche, deren Stamm ein Blitzschlag gespalten hatte, und lehnte sich daran. James folgte ihr.
    »Wenn Zuneigung für einen Besitz gleichbedeutend mit Eigentümerschaft ist, dann ist Alisdair der alleinige Erbe von Gilmuir.«
    »Aber Ihr kennt die Geschichte doch ebenso wie er, nicht wahr? Ich würde sie gerne hören.«
    »Was ich weiß, haben unsere Eltern erzählt«, begann er. »Das Castle ist ungefähr fünfhundert Jahre alt, wurde auf dem Platz eines Gebäudes errichtet, das einige Jahrhunderte früher dort erbaut worden war: die Zuflucht des heiligen Ionis, den man dorthin verbannt hatte.«
    Riona lauschte seiner volltönenden Stimme und schaute verträumt zu den Sternen hinauf.
    »Wie es heißt, entdeckten unsere Vorfahren das Kap und entschieden, dass es ein geeigneter, weil gut zu verteidigender Standort für eine Burg wäre. Einige aus meinem Clan würden Euch erzählen, dass Gott die MacRaes damals dorthin geführt hat und seitdem seine Hand über sie hält, dass wir eine ganz besondere Gruppe von Schotten sind, kühn und legendär.«
    »Aber Ihr denkt nicht so?«, fragte sie lächelnd.
    »Natürlich tue ich das. Schließlich bin ich ein MacRae.«
    »Und die MacRaes leiden nicht an mangelndem Stolz, richtig?«, neckte sie ihn.
    »Stolz ist eine unserer grundlegenden Charaktereigenschaften«, erwiderte er, doch sie hörte ein Lächeln in seiner Stimme.
    »Ich beneide Euch um Eure Herkunft. Mein Vater hatte keine Geschwister, und die Familie meiner Mutter wanderte in die Kolonien aus. Es gibt nur wenige McKinseys, die wir Verwandte nennen können.«
    »MacRaes gibt es reichlich.«
    »Erzählt mir von ihnen.« Kaum, dass sie sie ausgesprochen hatte, wurde ihr die unstatthafte Form ihrer Bitte bewusst. Wenn sie Mrs Parkers Anweisungen ebenso gewissenhaft befolgen würde, wie Maureen es tat, hätte sie mit den Wimpern geklimpert und ihn in flehendem Ton

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