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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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dieser misslichen Lage? Falls ja, so konnte sie sich nicht vorstellen, welchen.
    Sie klopfte bei ihrer Tochter an und trat auf ihr »Herein!« hin ein.

    Riona wandte sich ihrer Mutter zu und seufzte insgeheim. Offenbar würde es nichts nützen, einen Urteilsaufschub zu erbitten. Susannas Miene verriet eiserne Entschlossenheit. Wenn sie, Riona, ihren Eigensinn geerbt hatte, dann eindeutig von der Familie mütterlicherseits. Sie wusste nicht, ob auch ihr Vater eigensinnig gewesen war – in ihrer Erinnerung war er ein Seemann, der viele Geschichten zu erzählen und ein fröhliches Lachen hatte. Aber wenn sie darüber nachdachte, musste er eigensinnig gewesen sein, um seinen Traum zu leben, obwohl er denen, die ihn liebten, damit Kummer bereitete.
    »Würde es helfen, wenn ich dir sage, dass ich weiß, was du mir sagen willst?«, begann sie das Gespräch.
    »Was will ich dir denn sagen?«
    »Dass mein Benehmen unsäglich war, dass ich der Familie Schande gemacht und vergessen habe, dass ich in Kürze heiraten muss.«
    Susanna lächelte. »Damit hast du mir in der Tat erspart, dir eine Gardinenpredigt zu halten.«
    »Dann habe ich heute Abend wenigstens etwas Gutes getan.«
    Riona stand von ihrem Frisiertisch auf und ging zu einem der beiden Fenster, öffnete die Vorhänge und starrte in die Dunkelheit hinaus.
    »Es gibt keine Hoffnung, Riona. Harold McDougal wird dein Ehemann, und daran werden weder Wünsche noch Gebete etwas ändern.«
    »Denkst du, das weiß ich nicht?« Rionas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Ich habe mich damit abgefunden.«
    »War der Kuss, den ich da draußen gesehen habe, ein Ausdruck dessen?«
    »Ich könnte dir erzählen, dass er ein Ausdruck der Dankbarkeit war – immerhin hat James mir das Leben gerettet – oder dass ich mich einfach vergessen habe.«
    In Wahrheit hatte sie ihn aus reinem Verlangen geküsst und würde es wieder tun, aber das wollte sie nicht einmal ihrer Mutter eingestehen.
    »Und soll ich mich nun damit zufriedengeben?«, fragte ihre Mutter.
    »Du könntest so tun«, erwiderte Riona trocken. »So wie ich mich angeblich auf meine Hochzeit freue.«
    Susanna sah sie scharf an. Riona wollte nicht versuchen, ihr zu erklären, was sie für James empfand, denn letztendlich war es müßig. So fasziniert sie auch von ihm war, so sehr sie sich auch nach seiner Berührung sehnte und so viele verbotene Gedanken ihr auch durch den Kopf gingen – ein Zusammensein mit ihm wäre ihr nicht vergönnt. Nicht auf Dauer.
    »Ich habe mir stets gewünscht, dass du glücklich wirst, Riona.«
    »Das weiß ich, Mutter.«
    »Aber ich weiß nicht, wie aus dieser Situation Glück entstehen soll. Was immer du tust, es kann dir nur Kummer bringen.«
    Wenn sie zum Weinen neigte, würde sie jetzt in Tränen ausbrechen, dachte Riona. Aber sie würde sich ihre Tränen für eine andere Gelegenheit aufheben.
    Für den Tag ihrer Hochzeit mit Harold.
    »Soll ich ihn bitten abzureisen?«
    Ob James hierbliebe oder fortginge – sie würde sich so oder so nach ihm verzehren.
    »Nein, lass nur«, antwortete Riona. »Das würde nichts nutzen. Ich werde Harold heiraten. Schließlich darf Maureens Lebensglück nicht zerstört werden.« Da zeigte sich ein Hauch von Bitterkeit.
    »Machst du deine Schwester verantwortlich?«, fragte Susanna stirnrunzelnd.
    Rionas Sinn für Fairness meldete sich. »Nein«, antwortete sie aufrichtig – aber es schien, als hätte sie sich in den letzten Monaten ständig nach den Wünschen anderer richten müssen. Mrs Parkers Vorschriften mussten befolgt werden, Maureens Glück musste gewahrt werden, und sogar Harolds Bedürfnissen musste Rechnung getragen werden.
    Sie wünschte sich ein paar Tage reiner Sinnenfreuden ohne jegliche Vorwürfe. Eine Flucht aus der Realität ihrer Zukunft. Eine Befreiung von der Verantwortung für jedermanns Glück.
    »Nein«, sagte sie wieder, doch diesmal bezog es sich auf etwas anderes. »Schick ihn nicht weg. Mein Benehmen wird über jeden Tadel erhaben sein.«
    Was für eine Ironie, ein Versprechen zu geben und sich gleichzeitig danach zu sehnen, es zu brechen.

    James wartete auf dem Flur. Als Susanna aus Rionas Zimmer kam, trat er langsam aus dem Schatten, um sie nicht zu erschrecken.
    »Es ist meine Schuld«, sagte er.
    Sie schaute ihm geradewegs in die Augen. »Wirklich?«
    »Ausschließlich meine. Riona kann nichts für das Geschehene.«
    »Veranlasst Eure Ehre Euch zu dieser Aussage oder Euer schlechtes Gewissen?«
    »Vielleicht

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