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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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jeglichen Anstands waren, dass sie sie beinahe schockierten.
    Wusste James, dass sie sich in seiner Gegenwart ihres Selbst bewusster war als zu jeder anderen Zeit ihres Lebens? Oder dass sie von Gefühlen gebeutelt wurde, die zu kompliziert waren, um durch simple Worte erklärt zu werden?
    Die Erinnerung an die Küsse machte ihre Wangen warm, und sie versuchte, sie zu verbannen, doch das war nicht so leicht.
    Sie ließ den Zweig los, und er schnellte mit einem Wisch in seine ursprüngliche Position. Sie holte ihn zurück und lächelte in sich hinein, als sie wiederum vor ihrem Tanzpartner knickste.
    In ihrer Vorstellung wurde aus der Tanne James MacRae, und ihre Wangen begannen zu glühen. Als sie mit ihm tanzte, war ihr, als schwebte sie, ihre Füße bewegten sich im Einklang mit der Musik, und sie war plötzlich witzig und charmant und weltgewandt.
    Wenn es nach ihr ginge, würden all ihre Träume Wirklichkeit werden – so wie dieser nach allen Regeln der Kunst ausgeführte Bauerntanz.
    Sie wäre eine Frau, die geliebt und verwöhnt und begehrt würde, und ihr Leben wäre nicht durch Regeln und Vorschriften bestimmt, sondern durch die Jahreszeiten und die Himmelsuhr, die Tag und Nacht anzeigte.
    Sie schloss die Augen, lehnte sich zurück, ließ den Wind ihre Wangen küssen und tat, als wäre es James.

    So früh am Morgen war James der Erste auf der Baustelle, kletterte gerade die Leiter hinauf, um am Dachstuhl des neuen Stalles weiterzuarbeiten, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm und den Blick in die entsprechende Richtung schwenkte.
    Riona tanzte. Das Morgenlicht ließ ihr Haar leuchten, das von der sorgsam geflochtenen Krone auf ihren Rücken herabfiel. Sie hielt das Ende eines Tannenzweiges in der Hand und sprach damit, als wäre er ihr Partner.
    Ihre kindliche Unbekümmertheit bezauberte ihn. Das war Riona, wie er sie kannte, nicht, wie die feine Gesellschaft und Mrs Parker sie sehen wollten.
    Von einer Frau besessen zu sein, die bald einen anderen heiraten würde, war der Gipfel der Torheit, und er hatte sich noch nie für töricht gehalten. Entschlossen riss er sich von dem Anblick los und wollte eben die letzten Leitersprossen erklimmen, als Old Ned um die Ecke bog.
    »Ihr seid ja schon früh auf den Beinen«, bemerkte der Verwalter.
    »Es gibt auch viel zu tun«, erwiderte James.
    Der Stall war das wichtigste Gebäude auf dem Gut, und es waren alle verfügbaren Männer eingesetzt worden, um ihn wieder aufzubauen. Er bot nicht nur den wertvollen Tieren, wie den Pferden, Schutz, sondern auch denjenigen, die zu jung oder zu alt waren, um im Freien überleben zu können.
    James war oben angekommen und machte sich daran, Dachlatten anzunageln. Der Dachstuhl unterschied sich nicht wesentlich vom Rumpf eines Schiffes, nur war der gewölbt.
    Seit seiner Ankunft auf Tyemorn Manor hatte er viele Ähnlichkeiten zwischen dem Leben auf einem Schiff und dem auf einem Gut entdeckt. Beides erforderte mannigfaltige Kenntnisse und Fähigkeiten. Auf einem Schiff mussten Segel geflickt und die Decks von Gischt gereinigt werden. Hier waren Zaumzeuge zu reparieren und Pflugscharen zu schärfen.
    Auf See wurde der Tag durch Signale der Schiffsglocke geregelt – auf Tyemorn durch den Lauf der Sonne über den Himmel. Die Felder mussten bestellt, die Tiere gefüttert, die Kühe gemolken und Schlachtungen vorgenommen werden. Jeden Tag waren bestimmte Aufgaben zu erledigen, ebenso unabdingbar wie auf einem Schiff. Das Leben war wie der Rosenkranz seiner Großmutter – jedes Ereignis ein winziges, schimmerndes Schmuckstück. Im Frühling wurden die Lämmer geboren, im Sommer reifte das Korn heran, im Herbst wurde es geerntet, und im Winter schlief die Erde, um neue Kräfte zu sammeln.
    Einen Unterschied jedoch gab es zwischen den beiden Lebensarten. Auf Tyemorn wurde die harte Arbeit mit reichlichen Ernten und gesunden Tieren belohnt, während das Meer die Anstrengungen der Seeleute lediglich honorierte, indem es sie am Leben ließ.
    James stellte fest, dass er ein Bauer geworden war. Das war allerdings die einzige Erkenntnis, die er in den letzten Tagen gewonnen hatte. Es war ihm nicht gelungen herauszufinden, wer die Diebstähle auf dem Gut begangen hatte – nicht einmal, wo oder wie viele Tiere gestohlen worden waren.
    Susanna schien sein ausbleibender Erfolg jedoch nicht zu stören. Sie winkte sogar jedes Mal ab, wenn er die Sprache darauf brachte, und wechselte das Thema.
    »Es überrascht mich, dass Mrs

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