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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Portionen.
    »Man könnte es auch mit einem Messer machen, aber Tyemorn-Käse wird immer von Hand geteilt.«
    Riona nickte und konzentrierte sich auf ihre Arbeit.
    Käse machen war nicht die einfachste Aufgabe auf dem Gut, aber eine der faszinierendsten. Heute lernte sie, die dickgelegte Milch von der Molke zu trennen, was einer der ersten Schritte bei der Herstellung des Käses war, der einen so guten Preis auf dem Markt erzielte. Der Milchertrag eines Tages ergab einen Fünf-Pfund-Laib, und da der Reifeprozess so langwierig war, wurden täglich einige Stunden für die Produktion erübrigt.
    Die Käserei stand abseits der übrigen Wirtschaftsgebäude, entfernt von allen Tieren. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Eichentisch mit Formen und einer Kochstelle am einen Ende. Eine Wand nahm ein Regal ein, auf dessen Borden verschiedene Käse lagen.
    Eines der Mädchen legte unter dem Topf, an dem es arbeitete, Holz nach, bis das Feuer die dickgelegte Milch zu erwärmen begann. Sobald sich Brocken gebildet hätten, würden diese mit einem Tuch herausgehoben und in hölzerne Formen gepresst, worin sie dann sechs Monate oder länger reiften. Der Bodensatz im Topf, den sie »Tageskäse« nannten, würde zum Frühstück serviert oder einer der Käserinnen mit nach Hause gegeben. Auf Tymorn wurde nichts vergeudet.
    »Hast du je einen solchen Mann gesehen?«, fragte eines der Mädchen, und beide reckten ihre Hälse in Richtung der offenen Tür. Riona wusste, wen sie im Visier hatten, und folgte ihren Blicken. James arbeitete vorne am Dachstuhl des neuen Stalles. Halbnackt.
    Der sonnengebräunte, muskulöse Oberkörper verriet, dass er gewohnt war, sich unter freiem Himmel körperlich zu betätigen. Mrs Parker hatte sie gelehrt, dass eine Frau einen Mann niemals direkt ansah – sie warf ihm Seitenblicke zu, kokettierte unter ihren Wimpern hervor oder schaute zu Boden, wenn ein Gentleman das Wort an sie richtete. Doch all das war jetzt vergessen. Sie starrte ihn an.
    Plötzlich erregte irgendetwas seine Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und sah sie dastehen, mit offenem Mund, wie eine Forelle am Angelhaken.
    Schau weg, Riona McKinsey , ermahnte ihr Gewissen sie. Aber sie konnte sich nicht losreißen.
    Ihre Blicke begegneten sich, offen und mit einer Neugier, wie sie es weder bei einem Mann noch bei sich selbst jemals erlebt hatte. Wie lange verharrte sie so? Lange genug, um die neben ihr in der Tür der Käserei stehenden Mädchen zu Gekicher zu veranlassen. Als sie zu ihnen hinschaute, sah sie, dass die beiden James förmlich mit den Augen verschlangen. Bis zu diesem Moment hatte sie nicht gewusst, dass auch Frauen zu lüsternen Blicken fähig waren. Die Erkenntnis beunruhigte sie. Stand in ihren Augen etwa ebensolches zu lesen?
    Wende dich ab, Riona. Die Stimme ihres Gewissens klang regelrecht panisch. Mit glühenden Wangen, aber so würdevoll, dass Mrs Parker stolz auf sie gewesen wäre, drehte sie James den Rücken zu und ging zurück in die Käserei.
    Nach einer Weile, in der sie schwärmerische Bemerkungen und verzückte Seufzer ertragen musste, kehrte Ruhe ein, und alle konzentrierten sich auf die Arbeit.
    Bis auf einmal James hereinkam. Vollständig bekleidet.
    Er schien den Raum auszufüllen, Riona sah nur noch ihn.
    Der Bluterguss auf seinem Wangenknochen war kaum noch zu erahnen, doch so wie Polly, die Köchin und Abigail James ständig bedauerten, hätte man denken können, er wäre fürs Leben gezeichnet.
    Der schöne James oder der hässliche James – welcher von beiden war anziehender?
    »Ich bin gekommen, um Euch zum Zweigesammeln abzuholen. Das war doch die zweite Aufgabe, die man Euch übertragen hat, oder?«
    »Ihr habt es nicht vergessen.«
    »Ich vergesse niemals ein Versprechen.«
    »Ihr müsst mir nicht helfen.« Sie hatte sich überlegt, einige der Bauernburschen darum zu bitten.
    »Aber ich habe gesagt, dass ich es tue.«
    »Braucht Ihr nicht jede Minute für den Wiederaufbau des Stalles?«
    »Ich bin sicher, dass die Welt nicht untergeht, wenn er etwas später fertig wird«, erwiderte er lächelnd.
    Den Mädchen war anzusehen, dass sie an Rionas Verstand zweifelten, weil sie James’ Anerbieten ablehnte. Dabei wäre es bedeutend törichter, es anzunehmen.
    »Es ist schon später Nachmittag«, argumentierte er. »Habt Ihr für heute nicht genug gearbeitet?«
    »Wir sind ohnehin so gut wie fertig«, mischte sich eine der Käserinnen ein.
    Riona drehte sich stirnrunzelnd ihr zu, doch das vor

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