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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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ein Stück seiner Seele stahl. Und er hatte nicht einmal gemerkt, wie sie es tat.
    Aber das war noch nicht das Übelste, nein, bei weitem nicht.
    Seine Flüche wurden zunehmend deftiger, als er nackt ins Wohnzimmer stapfte. Das Übelste war, dass er die Kontrolle verloren hatte, und zwar vollkommen, komplett. In dem blendenden Moment purer Magie und höchster Wonne hatte er Artemis etwas gegeben, was er niemals irgendeiner anderen Frau hatte geben wollen.
    Ein Kind.
    Götter in Annwyn! Auch wenn er für einen Moment vergaß, dass nur ein außergewöhnlich arroganter Mistkerl eine solche Entscheidung traf, ohne zuerst mit der betroffenen Frau zu sprechen, war er sprachlos ob seiner eigenen Blödheit. Er gehörte gerädert, gevierteilt, geteert und gefedert. Artemis hatte ihn instrumentalisiert, ihn gespielt wie eine meisterhafte Virtuosin. Und die Melodie ihrer Lichtmagie hatte die hässlichen Kontrapunkte ihrer dunklen Absichten vollkommen übertönt. Wie konnte er nur so unbeschreiblich blöd sein?
    Und was brachte ihn auf die absurde Idee, sie wäre würdig, sein Kind zu tragen? Eine schlechtere Wahl hätte er kaum treffen können. Aber vielleicht … vielleicht hatte seine Magie ihr Ziel verfehlt. Möglicherweise verhinderte Artemis’ Todeszauber, dass sein Samen Wurzeln schlug. Sonderlich groß war die Chance nicht, doch er klammerte sich daran.
    Er musste sie finden und herausbekommen, ob sie tatsächlich mit seinem göttlichen Kind schwanger war. Sollte seine Magie ein neues Leben gezeugt haben – tja, dann blieb ihm keine andere Wahl, als die Frau wegzusperren, bis das Kind geboren war. Hinterher … verfluchter Mist. Er mochte nicht daran denken, was hinterher war. Nicht in seiner gegenwärtigen Gemütsverfassung.
    Rohe Wut sowie eine beträchtliche Dosis an Scham brachten sein Gesicht zum Glühen. Seit einem Jahr schon war unkontrollierbare Wut sein unerwünschter Begleiter, aber dieser rasende Zorn übertraf alles, was er bisher erlebt hatte. Verdammt, er wollte jemanden
umbringen
.
    Elfenfeuer sammelte sich in seinen Fingerspitzen, und er schoss es auf den Kamin. Grüne Funken stoben auf, und eine unschuldige Keramikschäferin auf dem Sims explodierte. Der dumpfe Knall, mit dem ihr glänzender Kopf auf dem Boden landete, war höchst befriedigend. Mac zielte gleich auf den Schäfer, den zweiten Teil des Figurenpaars. Der kleine Kerl sollte sich doch nicht vernachlässigt fühlen, nicht?
    Die Scherben der zweiten Figur gesellten sich zu denen der ersten unten. Beschämt wandte Mac sich von dem zerbrochenen Keramik ab. Wie dämlich er gewesen war, auch nur einen Bruchteil von Artemis’ Zärtlichkeiten für ehrlich zu halten. Er wusste, dass sie eine Kriminelle war, und doch hatte er ihr vertraut. Nicht etwa weil sie es verdiente, sondern weil er sie unbedingt gewollt hatte.
    Bei ihr hatte er sich lebendig gefühlt, lebendiger denn je seit der Schlacht, in der sie Tain retteten. Und der Sex war unglaublich gewesen, zumindest für ihn. War es für sie auch gut gewesen? Laut genug geschrien hatte sie allemal. Aber hatte Mac sie mit seinen Fertigkeiten als Liebhaber zum Schreiengebracht, oder war es vielmehr ihr eigener Todesfluch gewesen, der sie in Ekstase versetzte?
    So ungern er es zugab, vermutete er, dass Todesmagie auch nicht unwesentlich an seiner eigenen Erregung beteiligt gewesen war. Vor einem guten Jahr wäre ihm dabei der Schwanz zusammengeschrumpft, doch seit er selbst eine Portion Tod in seiner Seele trug, hatte er eine ziemlich genaue Vorstellung von der Sucht, die Dämonenhuren und Vampirabhängige antrieb, sich selbst zu zerstören. Er hatte sich Artemis körperlich ausgeliefert, weil er glaubte, sie wäre von ihrem Liebesakt genauso überwältigt wie er. Und dabei war sie die ganze Zeit bloß hinter einem Tropfen seiner unsterblichen Lebensessenz her gewesen, den sie einem Dämon übergab, um weiß die Götter was zu erreichen.
    Immer noch vor sich hin schimpfend, stampfte er ins Schlafzimmer zurück, wo er sich saubere Sachen aus der Kommode holte. Weit konnte sie nicht sein, denn auf keinen Fall schaffte sie es an den Schutzzaubern des Anwesens vorbei. Also würde er sie binnen Minuten schnappen, und, bei allen Göttern in Annwyn, dann durfte sie ihm ein paar ehrliche Antworten geben.
    Als er sich seine Lederjacke übergestreift hatte und an einem der Fenster vorbei zur Tür ging, ließ ihn ein weiblicher Kreischchor erstarren.
    »Oooooh, guckt mal!«
    »Da ist er!«
    »Am

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