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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeichnungen waren auf die Wände gemalt oder gesprayt worden.
    »Gefällt Ihnen nicht, wie?« fragte Lulu.
    Suko nickte. »So etwas riecht immer nach einer Falle.«
    Sie hob die Schultern. »Wenn es eine Falle sein sollte, habe ich Sie nicht wissentlich hineingeführt. Ich will Ihnen auch sagen, dass es hier im Viertel keine Regeln gibt. Jeder lebt so, wie er es für richtig hält. Nur so kommt man durch.«
    Lulu hatte angehalten. Der Motor verstummte nur unwillig. Sie ließ für einen Moment die Scheinwerfer aufflammen. Erstens ein Zeichen, und zweitens wollte sie Suko zeigen, dass die Einfahrt in einen schmutzigen Hof mündete, der sehr verwinkelt aussah und in dem sich zudem zahlreiche An-und Umbauten zu einem verwirrenden Muster zusammenfügten, versehen mit flachen und spitzen Dächern, wobei an manchen Stellen sogar Türme hochragten.
    Suko schüttelte den Kopf, als er dies sah.
    »Damit haben Sie nicht gerechnet, wie? Kann ich mir denken. Wissen Sie eigentlich, dass das hier ihre Welt ist?«
    »Die der Verdammten?«
    »Richtig.«
    »Demnach müsste ich auch den Schwarzen Priester hier in der Nähe finden können.«
    »Falls er sich zeigt.«
    Suko winkte beim Aussteigen ab. »Der soll mal nicht so schüchtern sein, finde ich.«
    Lulu sagte nichts dazu. Etwas leiser als sonst drückte sie die Wagentür ins Schloss. Dann ging sie dorthin, wo eine schmutzige Decke an der Wand lag, umrahmt von leeren Fuselflaschen.
    Suko schlenderte langsam auf sie zu. Er deutete auf die Flaschen. »Ist das sein Platz?«
    »Ja, hier findet man den Prediger.«
    »Der Name sagt mir etwas. Hat er möglicherweise auch mit den Verdammten zu tun?«
    »Das glaube ich nicht. Die wollen diese Leute nicht in ihren Reihen haben.«
    »Wen denn?«
    »Jüngere.«
    »Aha.«
    »Mensch, Bulle! Andere haben doch keine Zukunft. Die Abgewrackten reden nur von gestern, aber die Jungen versuchen noch was. Sie gründen diesen Club…«
    Der Prediger erschien. Er kam um die Ecke am Ende der Einfahrt, blieb im diffusen Gegenlicht stehen und schob seine Hände in die Taschen des langen, abgewetzten Mantels, der vorn offen stand und die gleiche Farbe besaß wie ein grauer Bart.
    Lulu begrüßte ihn durch das kurze Heben ihrer rechten Hand. Der Prediger war beruhigt, er kam näher und mit ihm ein Geruch von Fusel und Schweiß.
    »Das ist er, Prediger.«
    Der Mann nickte. Er schaute Suko an. »Du bist Chinese und gleichzeitig Bulle?«
    »Kann man das sehen?«
    »Ich weiß es.«
    »Gut, Prediger. Dann weißt du auch, weshalb mich Lulu hergeführt hat. Du kennst das Problem.«
    »Möglich.«
    Suko spielte mit einer größeren Pfundnote, die er in seiner Hand zusammenknüllte. »Kennst du es jetzt besser?«
    »Gib sie her.« Erst als er das Geld eingesteckt hatte, deutete er ein Nicken an. »Ja.«
    »Ich will Kosmos.«
    Der Prediger verdrehte die Augen. »Den wollen viele, weißt du? Er ist nämlich etwas Besonderes hier im Viertel. Er hat das Sagen, und es ist nicht einfach, an ihn heranzukommen.«
    »Deshalb sollst du uns helfen.«
    »Ich kann es wohl nicht, denn niemand weiß genau, wo er sein home hat. Das kann überall sein. Du kannst dieses Viertel tage-und nächtelang durchsuchen, ohne eine Spur von ihm und auch von den Mitgliedern des Clubs gefunden zu haben. Sie besitzen tausend Verstecke, sie haben aber auch tausend Ohren und Augen. Das ist es, was ich dir sagen wollte.«
    »So meinte ich es auch!« zischte Lulu. »Unsere Chancen stehen verdammt beschissen.«
    Suko ließ sich nicht beirren. »Das ist ein bisschen wenig für so viel Geld, Meister.«
    »Ich halte mich nur an die Regeln. Ich sage dir genau, was ich weiß, mehr nicht.«
    »Und wie sieht es mit einem Tipp aus?« Suko lächelte und ging einen Schritt vor. »Weißt du, Prediger, die Leute müssen gestoppt werden. Es darf hier keinen Killer aus einer anderen Zeit geben. Der Schwarze Priester hat den Weg aus Atlantis gefunden. Er muss vernichtet werden, sonst könnt ihr um euer Leben bangen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Das hast du.«
    »Wunderbar, dann…«
    »Moment, Polizist. Vielleicht wollen wir gar nicht. Kannst du dir nicht vorstellen, dass uns gewisse Dinge einfach zuwider sind? Wir wollen unsere Ruhe haben.«
    »Sie ist trügerisch. Verlasst euch nicht auf den Club der Verdammten und auf Kosmos, denn sie verfolgen ganz andere Ziele. Sie werden euch unterdrücken und später zu ihren Werkzeugen gemacht haben, wenn es soweit ist. Denk an meine Worte.«
    »Nein, Polizist.

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