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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und das habe ich gesehen. Aber ich weiß auch, daß man dir auf die Spur gekommen ist. Du hast dir Feinde gemacht, die du kennst. Denk an Sinclair, denk auch an den Chinesen, und denke ebenfalls an Bill Conolly.«
    »Das weiß ich«, antwortete Cigam auf die gleiche Art und Weise.
    »Sehr gut. Es wird nicht einfach werden, überhaupt nicht. Aber du hast gute Chancen. Es gibt Menschen, die bereit sind, den Neuen Weg mit dir zu gehen. Finde sie, denn sie warten auf dich…«
    Der feurige Schatten bewegte sich hektisch. Ein Lachen brandete auf, und einen Augenblick später jagte die Gestalt in den Boden hinein, ohne ein Loch zu hinterlassen. Es war, als wäre der Teufel wieder in die Hölle gefahren.
    Das Treffen mit ihm hatte Cigam gutgetan. Er fühlte sich besser und bestärkt, was seinen Plan anging. Niemand konnte ihn aufhalten. Er war gewarnt worden, und er würde Cord ebenfalls in seine weiteren Pläne einweihen. Er stand auf seiner Seite. Er hatte ihm ein Opfer gebracht. Cord hatte für ihn getötet und so sein menschliches Gewissen und auch seine Gefühle vergessen.
    Wer den Teufel liebt, für den gibt es nichts anderes mehr, mit dem er seine Liebe teilen kann. Daran hatte sich Cord Cluny gehalten und ihm seine Freundin geopfert.
    Cigam war zufrieden. Er hatte die Tote gesehen. Sie war ihm gleichgemacht worden. Die Schönheit des Gesichts hatte verschwinden müssen, um seinen Zügen Platz zu schaffen.
    Es lief gut für ihn. Der Neue Weg stand für ihn und seine Getreuen offen.
    Cigam ging weiter. Vor ihm lag noch die Breite der Wiesen. Er würde sie bis zu ihrem Ende weitergehen und dann den Fluß erreichen. Von dort aus war der tote Arm, an dem sein Ziel lag, nicht mehr weit entfernt.
    Cigam wußte auch, daß diese Nacht entscheidend werden konnte. Er ließ sich keine Zeit mehr, sah sehr bald das dunkle Wasser vor sich, dessen Oberfläche wie eine unruhige Haut aussah, die sich immer wieder schälte und helle Lappen als Wellen produzierte. Mit glucksenden Geräuschen drängten die Wellen ans Ufer, wo sie sich dann verliefen. Auch am Abend waren noch Schiffe unterwegs. Sie schoben sich langsam durch die Wellen. Sie sahen hell aus, denn Lichterketten spannten sich wie Segel über die Aufbauten hinweg. Es waren die Schiffe, die für Vergnügungsfahrten gemietet werden konnten. Da liefen dann die heißen Partys ab, und Cigam, dessen übersensibles Gehör die Musikfetzen wahmahm, hätte sich am liebsten zwischen den Menschen getummelt und sie für seine Sache mißbraucht.
    Das Boot fuhr vorbei. Es rollte lautlos auf den dunklen Wellen und schob eine Schaumkrone vor sich her. Es fuhr in die Richtung, in die Cigam auch wollte. Für ihn war es wichtig, die ufemahe Landzunge zu erreichen. Sie war dafür geschaffen worden, ein Stück des Flußbetts abzuteilen. Es war der tote Arm, in dem einige Hausboote lagen. Am Tag hockten die Angler am Ufer, aber in der Nacht war es leer und verlassen.
    Cigam bewegte sich auf leisen Sohlen, aber mit langen Schritten. Doch er ging zum Wasser hin; er wollte das Bootshaus nicht auf dem normalen Weg betreten.
    Schon bald klatschten seine Füße hinein in die anrollenden Wellen. Er riß sich die Kleidung vom Körper und ging als nacktes Geschöpf in den Fluß hinein.
    Daß er sich gegen die Strömung bewegte, machte ihm nichts aus. Einer wie Cigam war kraftvoll genug, um das überstehen zu können. Er ließ die Wellen bis zu seinen Schultern hochschwappen. Tiefer ging er nicht in den Fluß hinein. Er bewegte sich über den unebenen und mit Abfall bedeckten Grund weiter, und nur sein kahlgeschorener Kopf lugte hervor.
    Hätte ihn ein am Ufer sitzender Zuschauer gesehen, so hätte er nur einen kahlen Schädel entdeckt, der entgegen der Strömung wanderte…
    ***
    Johnny hatte ein schlechtes Gewissen. Das verschwand auch nicht mit fortlaufender Zeit. Er wußte mehr, er hätte die Informationen an seinen Vater und auch an John und Suko weitergeben sollen, eigentlich müssen, aber er tat es trotzdem nicht. Er wollte es allein durchziehen und sich nicht mehr von seinen Eltern gängeln lassen. Wenn ein bestimmter Punkt erreicht war, gab es noch immer die Chance, John und Suko zu informieren.
    Deshalb hatte er auch sein Handy ausgeschaltet. Keine Äußerlichkeit sollte ihn von seinem Vorhaben abbringen.
    Johnny kam mit seinem Roller gut voran. Er fuhr über Nebenwege, und so dauerte es nicht lange, bis er den Fluß erreicht hatte. Auf der Uferstraße hielt er an, schaute kurz über das Wasser und

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