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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammten Kreislauf der Hölle hineingeraten sein. Ich sehe keine andere Lösung. Und ausgerechnet Johnny will sich als ihr Rächer aufspielen, wobei er einen Vorteil uns gegenüber hat, John. Er weiß einfach mehr über die Clunys.«
    Ich gab ihm in allen Punkten recht. Es gab eine Verbindung zwischen Cord und Cigam. Für mich besaß sie auch einen Namen. Es war der Neue Weg, von dem gesprochen worden war. Doch wo führte er hin? In die Hölle, ins Verderben?
    Bill versuchte es wieder mit telefonieren. Er wollte seinen Sohn über dessen Handy erreichen, aber Johnny meldete sich nicht. Genau das machte Bill nervös. »Entweder will er nicht, oder er kann nicht. Verdammt noch mal, wo steckt er nur? Der muß ja blind sein. Er kann Sandy nicht mehr zurückholen.«
    »Aber er kann sie rächen.«
    »Ja, ja, das steckt in seinem Kopf.« Bill drehte sich und schaute dabei über das parkähnliche Grundstück, das von der anbrechenden Dämmerung eingepackt wurde. »Ich glaube nicht, daß er hier in der Nähe ist. Aber ich kann mir denken, daß er mit den Clunys gesprochen und auch etwas erfahren hat. Er war vor ihrem Tod hier und zum Glück auch vor Cigam. Siehst du das auch so?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann haben ihm die Clunys eventuell gesagt, wo er Cord finden kann. Und wir wissen nichts.«
    »Was weißt du über die Familie?«
    »Nichts, John, gar nichts. Sie haben ein Beerdigungsinstitut, das ist alles. Wenn jemand in der Gegend hier stirbt, sorgen die Clunys dafür, daß er ins Grab kommt. Mit Cord hatte Johnny auch nicht viel zu tun. Die beiden gehen ja nicht in eine Klasse.«
    »Aber dieser Cord war fest mit Sandy Shayne liiert?«
    »Das hörte man.«
    »Gut, dann könnten die Shaynes möglicherweise wissen, wo sich Cord aufhält. Es kann ja sein, daß Sandy ihnen etwas darüber erzählt hat, wohin sie früher mit ihrem Freund gefahren ist. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, John, siehst du nicht. Das ist genau der richtige Blickwinkel, denke ich.«
    »Wohnen sie hier in der Nähe?«
    »Ja. Zumindest nicht weit weg.«
    »Die Adresse?«
    »Soll Sheila raussuchen.«
    »Okay. Kümmere du dich darum. Ich werde Tanner anrufen. Jemand muß sich hier um die Leichen kümmern.«
    Es war eine Chance, nicht mehr. Aber ich hoffte, daß wir das richtige taten.
    Suko kehrte zurück. Er hatte seine Waden und auch die Schienbeine verpflastert und auch mit Mullbinden umwickelt. Da Suko ein harter Knochen war, ging er schon wieder normal und grinste mich sogar an. »So leicht bin ich nicht zu killen.«
    Ich hatte mit Tanner gesprochen, der nicht eben begeistert gewesen war, es aber auch nicht ändern konnte. Er wußte auch, daß er uns nicht mehr am Tatort finden würde.
    Bill hatte sich die Adresse der Shaynes inzwischen von Sheila durchgeben lassen. Da reichte ein Blick in das Telefonbuch. »Es ist nicht weit, wie ich es mir gedacht habe«, sagte er und schaute uns an. »Können wir sofort los?«
    Wir hatten nichts dagegen. Auch Suko wollte mit, trotz seiner Behinderung. Er meinte noch: »Cigam ist unterwegs. Er wird bestimmt auffallen, wenn er den normalen Weg nimmt. Aber daran glaube ich nicht. Der kennt alle Tricks.«
    Bill war schon eingestiegen. Er wollte vor uns herfahren und wendete den Porsche.
    »Was denkst du über Johnny?« fragte Suko.
    »Ein gutes Gefühl habe ich nicht…«
    ***
    Cigam lief durch London!
    Die Stadt hatte sich noch nicht schlafen gelegt. Sie schlief eigentlich nie. Sie war immer wach. Am Tag stärker als in der Nacht, in der sich das Erbe des Tages hielt.
    Cigam hörte die Geräusche. Er nahm die Stimmen wahr. Er wußte Menschen in der Nähe. Ihr Fleisch, ihr Blut. Er war sehr sensibel. Menschen gehörten für ihn in die Hölle und zu dem, der ihn geschaffen hatte. So lief er durch die Stadt seinem Ziel zu, das für ihn wichtig war, denn dort wartete ein Verbündeter auf ihn. Er war derjenige, der den Neuen Weg gehen wollte. Cigam stand an dessen Spitze. Er hatte sich zum Herrn und Meister hochgeschwungen, und er würde sie auch an das Ziel führen.
    Er fühlte sich sicher. Bei jedem Schritt, den er ging, hatte er den Eindruck, den Schatten seines Erschaffers und Beschützers über sich zu spüren. Der Teufel persönlich war sein Vater. Er hatte ihn erschaffen, hergestellt, gerettet, und er hatte aus ihm einen normalen Menschen machen wollen, was ihm allerdings nicht gelungen war. So war mehr die Karikatur eines Menschen erstanden, auch wenn dieser Mensch einen normalen Oberkörper mit Armen und

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