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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen. Es ging etwas bergauf. Weiter oben lief das Band der Uferstraße entlang. Hin und wieder glitten dort die Lichter eines Fahrzeugs hinweg.
    So weit brauchte er nicht zu fahren. Er hatte die Gestalt schon früher gestellt. Langsam rollte er an den Mann heran. Er erreichte ihn an der rechten Seite und war so dicht bei ihm, daß er ihn mit einer Hand hätte berühren können.
    Der andere drehte den Kopf.
    Für einen winzigen Augenblick sah Johnny auch das Gesicht. Dann huschte ein Schatten hoch, und einen Moment später traf etwas Hartes seinen Kopf. Der Schatten verwandelte sich in funkelnde Sterne. Er hörte den Motor wie einen schrillen Aufschrei, als er und der Roller zur Seite kippten und auf dem weichen Boden landeten. Johnny stieß sich dabei den Kopf, doch das ließ sich verkraften. Der erste Hieb hatte ihn härter getroffen. Er sah nicht, daß sein Roller auf der Seite lag, denn auch er rollte weg. Dabei überschlug er sich einige Male, rutschte über das Gras und blieb schließlich liegen.
    In den folgenden Sekunden bewegte er sich nicht. Es war mehr der Schock, der ihn in seinen Fingern hielt. Er spürte die Feuchtigkeit der Grashalme, die über sein Gesicht kitzelten und sich auch auf seinen Lippen festgesetzt hatten.
    Das Gesicht brannte. Dort hatte ihn der Treffer erwischt. Seine Augen tränten, doch er war auch froh, daß die Nase nichts abbekommen hatte und auch nicht blutete.
    Nur die Lippen waren aufgeplatzt, doch das ließ sich verkraften. Er tat noch nichts. Allmählich verebbte der erste Schmerz in seinem Gesicht. Er nahm auch die Umgebung wieder normal wahr. Das Rauschen in seinem Kopf verschwand. Was er jetzt hörte, waren die normalen Geräusche, die der Fluß abgab.
    Er wartete noch.
    Etwas störte ihn. Das Gesicht drehte er zur Seite. So konnte er mit einem Auge stehen, was sich in seiner Nähe ereignete. Er hörte etwas. Jemand kam auf ihn zu. Er sah keinen Schatten, dafür gerieten zwei Füße in sein Blickfeld.
    Johnny wäre gern aufgesprungen, doch es gab etwas, das ihn daran hinderte. Das konnte mit ihm selbst Zusammenhängen. Er fühlte sich stark eingeengt, wie in einer Klammer steckend. Es war ihm so gut wie unmöglich, wieder aufzustehen.
    Aber die Angst war da.
    Sie drückte sich in seinen Körper hinein. Sie preßte sein Herz zusammen. Der Druck in der Brust sorgte zugleich für einen Schwindel, und einen Moment später spürte er die Berührung an seiner rechten Schulter.
    Zuerst nur weich. Fast wie ein Streicheln. Dann griffen die Finger zu und drehten sich in den Stoff hinein. Mit einem Ruck wurde er in die Höhe gezogen. Er stand zwar auf den Beinen, kam sich jedoch vor wie ein schwankendes Rohr im Wind.
    Vor ihm stand der Bärtige. Sein Gesicht war nah an dem des Jungen. Johnny starrte hinein, er sah den Mund, und er sah noch etwas, das er nicht begreifen konnte.
    Im nächsten Moment erhielt er einen Stoß.
    Rücklings fiel er zu Boden, überrollte sich wieder und blieb schließlich liegen. Er hörte die dumpfen Trittgeräusche, die entstanden, als sich der andere entfernte und für ihn nicht mehr als eine Erinnerung war.
    Eine böse allerdings, denn er hatte etwas gesehen, das nicht aus seinem Gedächtnis weichen wollte und sich regelrecht darin festgebrannt hatte.
    Ein bleiches Gesicht. Einen offenen Mund. Zähne waren auch zu sehen gewesen.
    Zwei davon hatten ihn geschockt.
    Noch jetzt schossen ihm Hitzewellen in den Kopf, als er daran dachte.
    Es waren die Zähne eines Vampirs gewesen…
    ***
    Zu dritt hatten wir die Wohnung betreten, die zu einem Feld der Trauer geworden war.
    Derek Shayne hatte uns hineingebeten und in das Zimmer seiner toten Tochter geführt. Er hatte ihr als Andenken einen kleinen Altar geschaffen. Den Mittelpunkt bildete ein Foto des Mädchens. Umrahmt wurde es von zwei Kerzen, auf deren Dochten die Flammen ruhig brannten und das im Rahmen steckende Foto mit ihrem blaßroten Schein übergossen, als wollten sie das Bild aufsaugen.
    »Das ist sie gewesen«, erklärte der Mann mit einer Stimme, die dicht davor stand, zu zerbrechen.
    Ich schaute das Bild an. Sandy war wirklich hübsch gewesen. Kein Wunder, daß sich die Jungen in sie verliebt hatten. Suko und ich kannten sie nur als Tote und zudem noch als eine Leiche, die durch zahlreiche Schnitte gezeichnet worden war.
    »Sie wird nie mehr zurückkehren«, flüsterte ihr Vater. »Nie mehr im Leben.«
    Ich schaute mich im Zimmer um. Helle Möbel. Bilder an den Wänden, die allesamt die Gesichter

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