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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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angeht … « Sie holte angesichts dessen, was die Fotos nahelegen sollten, tief Luft. »Wenn dieser Fall vor das Militärgericht kommt, werde ich natürlich alles unternehmen, um Lieutenant Renaults Unschuld zu beweisen, aber das hier ist für eine Anhörung dieses Formats viel zu viel Zündstoff.«
    Sie sah zu dem Tischende, an dem Hannah mit Perücke und Brille saß. Ihr fliederfarbenes Kostüm mit den großen Perlmuttknöpfen wirkte bedrückend in dem sonnigen Beratungszimmer. Doch Luther fand, sie schaffte es, sogar in ihrer spießigen Verkleidung gelassen, klug und seltsam anziehend zu wirken.
    »Andererseits könnte Miss Lindstroms Aussage sich zu Lieutenant Renaults Gunsten auswirken«, fuhr der Commander fort. »Vorausgesetzt, Sie finden Beweise, die sie untermauern«, wandte sie sich an Hannah.
    Hannah war als Rebecca Lindstrom vorgestellt worden, man hatte jedoch klargestellt, dass es sich dabei nicht um ihren richtigen Namen handelte. Die Verteidigerin wusste, dass Hannahs Kollege während seiner Nachforschungen in Sachen Lovitt umgebracht worden war. Seine Notizen, die Lovitts Verbrechen ausführlich dokumentierten, hatte offenbar Lovitts Beschützer, ein international operierender Waffenhändler, den man ›das Individuum‹ nannte, in seinen Besitz gebracht.
    »Ma’am, falls wir einen Aufschub bewirken könnten«, drängte Luther, »wäre die Zeit wirklich hilfreich für uns. Sobald das FBI das Individuum verhaftet hat, werden Lovitts Aktivitäten unweigerlich ans Licht kommen.«
    Commander Curew machte sich auf dem Schreibblock vor ihr eine Notiz. »Ich werd’s versuchen, aber ich kann nicht garantieren, dass meinem Antrag stattgegeben wird. Die da oben wollen diesen Fall so schnell wie möglich vor Gericht bringen«, fügte sie schmallippig hinzu.
    Die Männer wechselten finstere Blicke. Lovitt hatte Freunde an hohen Stellen, und die taten, was in ihrer Macht stand, um ihn aus allem herauszuhalten und dafür zu sorgen, dass nicht an der Würde der Navy gekratzt wurde.
    Commander Curew begann nun, ihre Notizen einzusammeln. »Meine Herren, sofern wir nicht doch einen Aufschub bewirken, sehen wir uns gemäß Artikel 32 am Montag um null achthundert wieder. Dann werden Sie die Aussagen, die Sie heute gemacht haben, zu Protokoll geben.« Daraufhin warf sie Luther und Hannah einen ziemlich verzweifelten Blick zu. »Falls Sie irgendwas finden, das Lovitts Ruf zumindest schadet, lassen Sie es mich unverzüglich wissen. Meine Karte haben Sie ja.«
    Damit stand sie auf, worauf auch alle sechs Männer respektvoll aufsprangen. Sie wünschten ihr einen guten Tag und lauschten, während sie den Rückzug antrat, auf das Klacken ihrer Absätze auf dem Linoleum.
    Sekunden später stolzierten zwei uniformierte Wachen in das Beratungszimmer, um Jaguar wieder in Gewahrsam zu nehmen. Luther drehte sich der Magen um, als er zusah, wie sie Jaguar Handschellen anlegten. Dieser hielt Augenkontakt zu seinen Kameraden, bis er eilig aus dem Zimmer geführt wurde.
    Nachdem die Tür hinter ihm zugefallen war, wandten sich die Männer wortlos und Hilfe suchend Luther und ihrem Master Chief zu.
    Luther ergriff als Erster das Wort. »Miss Geary und ich werden heute Abend den Special Operations einen Besuch abstatten und die Papiere dort durchgehen«, teilte er ihnen in vertraulichem Ton mit. »Master Chief, wenn Sie die Diensthabenden dazu bringen könnten, sie hineinzulassen … «
    »Jawohl, Sir«, antwortete Sebastian ohne Zögern.
    »Wir finden, was nötig ist, damit Jaguar nicht in den Bau wandert, Leute«, sagte Hannah und schaute zuversichtlich zu Vinny und Bear.
    Luther mochte sie in dem Moment sehr. Man konnte leicht vergessen, dass die Rolle, die sie in diesem Drama spielte, sie schon jetzt traumatisiert hatte. Sie stand unerschrocken an seiner Seite, fest entschlossen, der Korruption ein Ende zu bereiten und für Gerechtigkeit zu sorgen. In der Hinsicht glich sie ihm sehr.
    Er schlug sich den willkürlichen Gedanken aus dem Kopf. »Gehen wir«, sagte er und drängte sie zum Ausgang.
    Als Luther sich mit ihr durch die Doppeltüren des Gerichtsgebäudes schob, dicht gefolgt von Westy, ließ er den Blick über den Parkplatz schweifen. Ohne Hannah würde es ihnen nie gelingen, die Beweise für Lovitts Niederträchtigkeit wiederzubeschaffen. Lovitt sollte um Himmels willen niemals erfahren, dass sie noch am Leben war und ihnen half. Er würde andernfalls alles tun, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Und Luther gewöhnte sich

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