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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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hoch.
    Hannah wandte sich derweil den Aktenschränken zu und öffnete die erste Schublade. »Das war also Veronica«, sagte sie ohne besondere Betonung.
    »Ja«, antwortete er knapp.
    »Sie ist hübsch«, stellte Hannah fest.
    Luther starrte auf die Sanduhr auf dem Monitor. »Finden Sie?« Er war versucht, Hannah zu antworten, dass sie viel hübscher sei, aber wozu hätte das führen sollen? »Los geht’s«, sagte er stattdessen, als der Desktop erschien. Er begann seine Suche, während Hannah die Akten gewissenhaft nach Informationen durchforstete, die Lovitts Namen mit den auf der ganzen Welt aus Lagerhallen, von Schiffen und Flughäfen gestohlenen Waffen in Verbindung brachten.
    Unfähig, den Wortsalat zu entwirren, ließ Veronica von ihrenPapieren ab. Der Gedanke an Luther und diese spießig wirkende Frau im Archiv brachte sie aus dem Konzept. Was trieben die beiden da drin? Ging es um etwas Berufliches oder traf sich Luther so kurz, nachdem er sie hinausgeworfen hatte, schon wieder mit jemandem? Falls ja, litt er, was Frauen anging, offensichtlich neuerdings an Geschmacksverirrung.
    Wer diese Person auch war, sie hatte Zugang zu Informationen, an die Veronica nicht herankam, und das wurmte sie. Nach sechs Jahren im Dienst der Regierung bei den Special Operations müsste es ihr eigentlich erlaubt sein, das Archiv zu betreten. Es war ja nicht so, dass irgendwas von dem, was um sie herum vorging, groß geheim gehalten wurde. Schließlich wusste sie, wie man Männer zum Reden brachte.
    So hatte ihr James, der Sicherheitsoffizier, gezeigt, wie man die Benutzer des Daumenscanners überprüfte. Warum also länger hier herumsitzen und sich fragen, wer diese Frau war, wenn sie lediglich einen Code eintippen musste, um es herauszufinden?
    Sie hatte den Klebezettel, auf dem sie sich notiert hatte, wie man vorgehen musste, in ihren Schreibtisch gelegt. Ah, da war er ja.
    Veronica ging zum Scanner, gab den von James verwendeten Code ein und wartete. Das Gerät piepte und surrte und führte dann die Namen seiner letzten Benutzer auf. Luthers Name stand ganz oben, darunter erschienen der Name Hannah Geary, das Datum ihrer Freigabe sowie ihr Arbeitsplatz.
    Veronica starrte auf den seltsam vertrauten Namen und fragte sich, wo sie ihn schon einmal gehört hatte. Geary. Geary, DIA. Sie schloss das Programmfenster und kehrte an ihren Schreibtisch zurück, wo sie auf dem Ende ihres Stifts herumkaute.
    War Geary nicht diese Ermittlerin, die belastendes Material über Commander Lovitt ausgegraben hatte? Und war die Frau nicht verschwunden, bevor sie ihre Beweise der Polizei von Quantico hatte übergeben können?
    Sieh an, sieh an …
    Anscheinend war sie gar nicht verschwunden. Entweder das oder man hatte sie inzwischen gefunden. Was würde der gute alte Eddie wohl unternehmen, wenn er erführe, dass die Frau immer noch eine Gefahr für seinen guten Ruf darstellte?
    Der Arme, er hatte die Special Operations verlassen müssen und war auf einen Verwaltungsposten in Oceana versetzt worden. Wie er ihr bei ihrem letzten Zusammensein anvertraut hatte, lag seine Ehe auf Eis. Er verdiente es, zu erfahren, dass Luther und diese Hannah sich gegen ihn verschworen hatten. Und er würde sich bestimmt erkenntlich zeigen, wenn Veronica ihm den entscheidenden Tipp gab.
    Beim letzten Mal war ein Armband für sie dabei herausgesprungen!
    Veronica stand mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf und suchte sich ein abgelegeneres Büro. Was Luther infolge ihrer Einmischung zustoßen würde, war sein Problem. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen, und nachdem er ihre Verlobung aufgelöst hatte, verdiente er es nicht anders.
    Edward Lovitts Hände zitterten, als er das Telefon in die Ladestation zurückstellte. Er lief zum Spülbecken und spritzte sich Wasser ins Gesicht, bewegte sich dabei ganz leise, damit seine Frau nicht aufwachte.
    Verdammt, hörte das denn niemals auf? Das Individuum hatte ihm in ihrer jüngsten Korrespondenz versichert, dass Ernest Forresters Ermittlungen keine weiteren Folgen haben würden. Sein Büro war gesäubert und seine Kollegin ausgeschaltet worden. Eddie würde nicht in die Sache hineingezogen werden.
    Aber wenn das so war, wieso schnüffelte Hannah Geary dann im Archiv der Special Operations herum? Nicht, dass sie dort irgendetwas finden würde. Er hatte sich sämtliche Papiere und Dateien vorgenommen, damit sein Name nicht mit irgendwelchen von ihm gestohlenen Waffen in Verbindung gebracht werden konnte.
    Trotzdem war das

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