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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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dargebotenen Kurven nicht entgehen, wandte sich jedoch seinem Wagen zu, ehe sie etwas davon mitbekam. Noch war sie ihm nicht ausgeliefert.
    Er wartete, bis sie sich neben ihm auf der Sitzbank niedergelassen hatte und sich mit dem archaischen Sicherheitsgurt abmühte. »Alles klar?«
    »Ja, danke.«
    Wenn sie ihm noch einmal dankte, würde er sich an die Brust schlagen und sie um Entschuldigung anflehen!
    »Bist du eigentlich zufällig vorbeigekommen?«, fragte sie mit spät einsetzendem Misstrauen. Er arbeitete im Marinestützpunkt Dam Neck und wohnte dort auch ganz in der Nähe, womit ihr Studio für ihn nicht gerade auf dem Weg lag.
    »Ich wurde nach Oceana bestellt«, antwortete er und meinte damit den Marinestützpunkt in ihrer Nachbarschaft. Da er erst letzte Woche dort gewesen war, empfand er es nicht wirklich als gelogen.
    Sie brummelte, sie verstehe, wandte sich dann ab und sah aus dem Fenster. Und damit hatte es sich. Er wusste aus Erfahrung, dass sie kein weiteres Wort sagen würde, falls er sie nicht in eine Unterhaltung verwickelte.
    Langsam packte ihn die Wut, er konnte spüren, wie sie allmählich seinen ganzen Körper erfasste, noch angefeuert von sexuellem Verlangen.
    Sebastian war für seine Engelsgeduld bekannt, doch aus irgendeinem Grund verlor er bei Leila seine übliche Selbstbeherrschung. Was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass er an der Kreuzung mit quietschenden Reifen abrupt nach links abbog, um noch bei Gelb über die Ampel zu kommen.
    »Das ist nicht der Weg zu meiner Wohnung«, teilte Leila ihm mit, während sie sich mit einer Hand auf der Sitzbank abstützte und mit der anderen den Sicherheitsgurt umklammerte.
    »Ich weiß.«
    Um sie für ihre Einsilbigkeit, ihr furchtbares, eisiges Verhalten zu bestrafen, beließ er es dabei.
    »Und wo fahren wir dann hin?«, fragte sie Sekunden später, nun schon mit einiger Schärfe in der Stimme.
    Er warf ihr einen schiefen Blick zu und war sehr versucht, etwas zu sagen, dass ihr die Sprache verschlagen und den Boden unter den Füßen wegziehen würde, damit es ihr genauso erging wie ihm. »Hast du Hunger?«, fragte er stattdessen.
    »Nein.«
    »Nein?« Ganz bewusst betrachtete er sie von Kopf bis Fuß. »Du siehst aber aus, als hättest du Hunger. Du siehst aus, als würdest du überhaupt nichts mehr essen.«
    »Was geht dich das an?«
    Sie wurde ein bisschen rot. Sebastian fasste das als ein gutes Zeichen auf. »Und ob mich das was angeht«, beharrte er. »Wenn du ein Kind von mir willst, musst du ihn schließlich ernähren.«
    »Ihn?« Sie gab einen angeekelten Laut von sich. »Wahrscheinlich glaubst du, weil du nur so vor Männlichkeit triefst, könntest du nur Jungs zeugen.« Jetzt lag ein Funkeln in ihren wunderbaren Augen.
    Er triefte vor Männlichkeit? »Du brauchst jetzt gutes mexikanisches Essen«, fuhr er fort, ohne ihrer Stichelei Beachtung zu schenken. »Ich werde für dich kochen.«
    Ihr klappte die Kinnlade herunter. »Wie bitte? Das gehört aber nicht zu unserer Abmachung.«
    »Dann hast du wohl das Kleingedruckte nicht gelesen«, entgegnete Sebastian, obwohl sie überhaupt keinen schriftlichen Vertrag aufgesetzt hatten. »Den Teil, in dem steht, dass ich das Recht habe, die Gesundheit und das Wohlergehen meines Kindes im Auge zu behalten – «
    »Es gibt noch nicht mal ein Baby!«, rief sie ungläubig.
    »Bist du dir da sicher?« Sie hatten vor gut einer Woche miteinander geschlafen. Er vermutete, da konnte man noch nichts sagen.
    Sie presste eine Hand gegen die Stirn und schloss kurz die Augen. »Allah, du machst mich wahnsinnig«, murmelte sie. »Gut. Ich esse mit dir, wenn dich das glücklich macht. Aber danach fährst du mich nach Hause.«
    Er sah sie so geheimnisvoll an, wie er konnte. Sie brauchte nicht zu wissen, dass sie heute Abend in seinem Haus und nirgendwo sonst landen würde, denn er traute ihr zu, andernfalls an der nächsten Kreuzung aus seinem Wagen zu springen.
    Stattdessen stieg er mit dem Fuß aufs Gaspedal, um sie so schnell wie möglich zu seinem Cottage am Meer zu befördern. Er würde sein Lieblingsgericht Mole poblano zaubern, sie damit füttern, bis sie nicht mehr Piep sagen konnte, und anschließend dafür sorgen, dass sie einander noch genauer kennenlernen würden.
    Um nicht die Hände zu ringen, schob Leila sie unter die Oberschenkel. Was ging hier vor? Diese Nummer glich einer Entführung. Sebastian hatte gesagt, er wolle sie nach Hause fahren, bloß dass sie jetzt zu ihm unterwegs waren, wo er

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