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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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für ihren Leichtsinn, ihre Schutzhaltung aufgegeben und ihn zu nah an sich herangelassen zu haben.
    Sie durfte sich nicht von ihren Emotionen bestimmen lassen! Leila klappte das Buch zu, sprang auf und lief in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Die Orientteppiche unter ihren Füßen dämpften das Geräusch ihrer Schritte, als sie händeringend in ihr mit schwarzem Chintz ausgekleidetes Badezimmer marschierte.
    Sie musste Sebastian um jeden Preis aus dem Weg gehen, auch wenn es ihr bereits jetzt die Laune verdarb, dass sie erst einmal von ihm angerufen worden war. Er hatte sich auf dem Anrufbeantworter nach ihrem Wagen erkundigt – ob er wieder problemlos ansprang.
    Nach ihrem Wagen? Bedeutete dies, dass er sich mehr um ihr Auto sorgte als um sie selbst?
    Und wenn schon, schließlich war sie fertig mit ihm – Schluss, aus. Obwohl – nein, das ging ja gar nicht. Sollte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht schwanger sein, würde sie spätestens in zwei Wochen wieder bei ihm anrufen und ihr nächstes Treffen arrangieren.
    Sie bekam vor Vorfreude eine Gänsehaut, als sie sich vorstellte, wie Sebastian sie auf seine langsame, verführerische Art küsste und dann Stück für Stück in sie eindrang, bis sie ihn vor Verlangen anflehte.
    Sie warf sich auf ihr Sofa. Wie von selbst glitt eine Hand zwischen ihre Schenkel. Sie wollte ihn jetzt, heute Nacht. Sie wollte ihn jede Nacht. Er hatte irgendetwas mit ihrem Körper, der ihr nicht mehr gehorchte, angestellt, sie irgendwie verzaubert, damit sie von ihm besessen war. Sein höfliches Benehmen hatte ihre Sehnsucht nicht im Geringsten gestillt, sondern ihr Verlangen nach ihm lediglich noch mehr gesteigert.
    Bei allen Propheten, wie sollte sie ihr Herz schützen, wenn der eigene Körper ihr dermaßen in den Rücken fiel?
    Als es an der Tür klopfte, zuckte sie schuldbewusst zusammen. Sie stand auf und zog sicherheitshalber ihren Bademantel enger um sich. Die Hoffnung, dass es vielleicht Sebastian sein würde, der da an ihre Tür klopfte, wich der bitteren Gewissheit, dass es eigentlich nur George sein konnte, der Grieche, der die Wohnung neben ihr bewohnte. Er klopfte ständig zu unorthodoxen Zeiten bei ihr an und bat sie um Dinge wie Olivenöl oder Parmesankäse. Selbst ihre kühle Zurückweisung hatte seiner Hartnäckigkeit bis jetzt keinen Abbruch getan.
    »Was jetzt wieder, George?«, blaffte sie und stieg auf die Zehenspitzen, um durch den Spion linsen zu können.
    Doch was sie auf der anderen Seite der Tür erblickte, ließ sie keuchend auf die Füße zurücksinken. Dort stand nicht George der Grieche. Dort stand Sebastian der SEAL, der letzte Mensch auf Erden, der ihrem Herzen jetzt guttat.
    Oh, verdammt! Sollte sie wirklich die Tür öffnen? Wahrscheinlich lieber nicht, bei seinem Anblick würde sie ihre Gefühle womöglich nicht mehr unter Kontrolle haben! Aber wie unhöflich würde sie angesichts seiner Gastfreundlichkeit neulich wirken, wenn sie ihn nun nicht hereinbäte?
    Sie öffnete den Schließriegel und machte die Tür einen winzigen Spaltbreit auf. »Hallo.«
    Sebastians Blick hätte kochendes Wasser gefrieren lassen können. »Du hast wohl George erwartet?«
    Eifersüchtig . Er war eifersüchtig. Sie versuchte, das Schwindelgefühl zu unterdrücken, das sie bei diesem Gedanken erfasste. »Nein. Das ist mein Nachbar. Eine echte Landplage.«
    »Verstehe«, sagte Sebastian und musterte sie von oben bis unten. »Wie geht’s dir?«
    Mir stockt der Atem . »Gut. Es ist sehr spät.«
    »Ja.« Er nickte. »Tut mir leid.«
    Erst da bemerkte sie die Niedergeschlagenheit, die ihn wie eine Wolke zu umgeben schien. »Stimmt was nicht?«
    Er fasste sich an die Schläfe, als hätte er Kopfschmerzen. »Heute hat Jaguars Anhörung stattgefunden.«
    Als Leila die Bestürzung in seiner Stimme hörte, machte sie die Tür weiter auf. Sie hatte an diesem Nachmittag bereits mit Helen gesprochen und ihre Freundin über eine Stunde lang getröstet, sodass es nun nur fair war, auch für Sebastian da zu sein. »Willst du nicht reinkommen?« Vor Freude und zugleich aus Furcht zitterten ihr die Knie.
    Zu ihrer Überraschung schien er zu zögern, nickte dann jedoch, trat ein und blickte sich in ihrer geschmackvoll eingerichteten Wohnung um. Er war schon einmal hier gewesen und hatte eine Flasche Wein mit ihr geleert, bevor sie nach oben gegangen waren, um Liebe zu machen.
    Und genau das würde an diesem Abend nicht passieren, nahm sich Leila fest vor. Erleichtert beobachtete sie, wie Sebastian

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