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Geburtstag in Florenz

Geburtstag in Florenz

Titel: Geburtstag in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Amerikanerin und studiert Kunstgeschichte. Ich gebe ihr ein paar Tips.«
    »Wirklich?«
    »Ja, wirklich! Diese jungen Dinger kommen ohne jede Vorbildung hierher. Da kann man nicht erwarten, daß sie sich allein im Labyrinth der florentinischen Geschichte zurechtfinden.«
    »Den Weg zu Gucci scheint sie aber gefunden zu haben.« Forbes wollte sich souverän in dem lederbezogenen Stuhl zurücklehnen und die Beine übereinanderschlagen.
    DochseineGliederwarensoverkrampft,daßvon Souveränität keine Rede sein konnte.
    »Falls es Sie interessiert – ich habe die junge Dame auch dorthin begleitet. Ich kann’s mir leisten … allerdings sehe ich nicht ein, was Sie mein Intimleben angeht.«
    »Oh, Verzeihung, ich wußte nicht, daß das unser Thema war.«
    »Hören Sie, ich bin hier, weil ich dringend meinen Paß brauche!«
    »Tut mir leid, den habe ich nicht. Ihre Papiere liegen im Büro des Staatsanwalts, der sie Ihnen zu gegebener Zeit zustellen wird.«
    »Jetzt passen Sie mal auf, Freundchen: Wenn Sie nicht spuren, gehe ich unverzüglich aufs britische Konsulat, und dann werden Sie Ihr blaues …«
    »Augenblick, bitte.« Der Maresciallo, dessen Telefon schon zweimal geklingelt hatte, nahm den Hörer ab. »Stellen Sie durch. Ja, Guarnaccia.« Der Maresciallo lauschte eine Weile schweigend und runzelte die Stirn, ohne freilich den Blick auch nur eine Sekunde von Forbes’ schlotternden Knien zu wenden. Endlich sagte er: »Würden Sie einen Moment dranbleiben?«
    Er läutete nach Lorenzini, der offenbar nebenan ein Auge auf das Mädchen gehabt hatte, denn sein Kopf erschien prompt in der Tür.
    »Maresciallo?«
    »Führen Sie doch Mr. Forbes in den Warteraum, solange ich telefoniere, ja?«
    »Sie können mich nicht einfach so hinhalten! Ich wende mich an den Botschafter, ich …«
    Aber Lorenzini war ein großer, kräftiger Mann, und der Maresciallo hatte schon wieder den Hörer am Ohr und wandte ihnen den Rücken zu.
    »Capitano? Entschuldigen Sie, aber er war hier bei mir im Büro.«
    »Wirklich? Haben Sie ihn festgenommen?«
    »Nein, nein … Er ist von sich aus gekommen – offenbar so eine Art Höflichkeitsbesuch … das heißt, er verlangt seinen Paß, aber da er nicht so dumm sein kann zu glauben, daß ich den habe oder ihn rausrücken würde, falls ich ihn hätte, nehme ich an, er ist hier, um mir das Mädchen vorzuführen, das er aufgegabelt hat.«
    »Ein Mädchen? Wozu denn das? Wirft wohl kaum ein gutes Licht auf ihn.«
    »Nein.«
    »Also wozu dann?«
    »Ich weiß nicht. Gestern nacht hat er sich absichtlich festnehmen lassen, und auch da hab ich keine Ahnung, warum.«
    »Und wer hat ihn verhaftet?«
    »Eine Polizeistreife.« Der Maresciallo skizzierte in kurzen Worten die Szene, die sich auf dem Ponte Vecchio abgespielt hatte.
    »Großer Gott!«
    »Sie sagen es, Capitano! Die auf der Wache haben ihn offenbar so rasch wie möglich wieder laufenlassen. Konnten ihn wohl nicht länger ertragen. Viel war ihm wahrscheinlich sowieso nicht anzuhängen.«
    »Und aus dem, was ich habe, werden wir ihm leider auch keinen Strick drehen können. Aber hören Sie: Ich weiß jetzt aus sicherer Quelle, daß Sotheby’s den Konsul angerufen und veranlaßt hat, daß der sich mit mir in Verbindung setzt. So ein Haus kann sich keinen Skandal leisten, die arbeiten schließlich auf Vertrauensbasis. Außerdem hat Forbes nichts gestohlen, und so haben sie nur einen sehr aufgebrachten Kunden am Hals. Allerdings einen sehr guten Kunden, da schäumen die bei Sotheby’s jetzt natürlich vor Wut.«
    »Trotzdem, wenn die Ware noch da ist …«
    »Aber das sollte sie eben nicht! Der ganze Posten müßte längst verkauft sein und wäre es auch, wenn Forbes nicht dazwischengefunkt hätte.«
    »So … aha … ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich in dieser Branche auskenne …«
    »Ist doch ganz einfach: Forbes ist bei Sotheby’s reinmarschiert und fing an, auf einen Posten antiker Perser zu bieten. Er überbot alle anderen, kriegte den Zuschlag – aber dann war er auf einmal wie vom Erdboden verschwunden. Ist auch nie wieder aufgekreuzt, um zu bezahlen oder die Teppiche abzuholen. Wenn so was einreißt, dann ist der Ruf des Hauses bald zum Teufel, das können Sie sich doch vorstellen.«
    »Aber war der Auktionator denn gar nicht mißtrauisch?«
    »Anscheinend schon. Doch natürlich kannte er Forbes vom Sehen als Mitglied der hiesigen britischen Kolonie, wußte von Celia Carters untadeligem Ruf und so weiter … Außerdem hatten die

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