Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln
einer Airbag-Entfaltung
170 dB Ohrfeige aufs Ohr
180 dB Raketenstart
190 dB Innere Verletzungen, Hautverbrennungen, Tod
Um leiser zu sein, bräuchte der Pistolenkrebs einen Schalldämpfer. In seinem Fall würde der tatsächlich ausreichen, um den Knall zu dämpfen. Bei Faustfeuerwaffen, wie wir Menschen sie verwenden, entstehen in der Regel zwei Knalle, und nur einer davon kann unterdrückt werden. Anders als in Filmen gezeigt, hört man also nicht nur ein Plopp, wenn man mit einem Silencer arbeitet. Der erste Knall entsteht, wenn die Treibladung explodiert und die Patrone durch den Lauf gedrückt wird. Diesen Knall kann man nicht dämpfen. Er ist ungefähr so laut, wie wenn man eine Tür sehr unfreundlich und schnell schließt. Der zweite Knall entsteht, weil auch die Luft durch die bewegte Patrone aus dem Lauf gedrückt wird. Das ist ein Überschallknall, den können wir dämpfen. Dazu muss entweder die Luft, die sich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit aus dem Lauf bewegt, abgebremst werden, oder das Projektil fliegt nur mit Unterschall. In Deutschland ist der Besitz von Schalldämpfern bewilligungspflichtig, in Österreich und der Schweiz sind Besitz und Kauf von Schalldämpfern in der Regel verboten. Wie kommt man also an einen Schalldämpfer?
Am besten selber bauen. Vielleicht vor Weihnachten, als Geschenk für die Eltern, denn über selber Gebasteltes freuen sich die am meisten, wie gesagt wird. Man nehme eine leere Kunststoffflasche und fülle diese mit Watte. Diese Kunststoffflasche befestige man auf dem Lauf der Pistole, sehr fest, sonst fliegt sie beim Schuss weg und bringt keine Lärmminderung. Wird nun die Luft im Lauf durch die Bewegung der Patrone angeschoben, so verhindert die Watte, dass sich die Luft weiterbewegt. Und dämpft den Schall. So einfach kann ein persönliches Weihnachtsgeschenk sein. Vielleicht noch mit Geschenkpapier umwickeln, und dem erweiterten Selbstmord bei Zimmerlautstärke steht nichts mehr im Wege. Allerdings gehört da schon noch eine gehörige psychische Störung dazu, bevor man so etwas macht. Und die kann man sich in der Regel nicht so einfach basteln. Also, keine Angst und viel Spaß beim Selbermachen!
Die Geräusche der Pistolenkrebse sind übrigens so laut, dass sie sogar die Sonargeräte von Schiffen stören können. Man kennt das Knallen der Pistolenkrebse schon lange. Seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Weltmeere werden vor allem zur militärischen Aufklärung abgehört, etwa um die Bewegungen feindlicher Schiffe und U-Boote detektieren zu können. Und da ist der Pistolenkrebs immer wieder als Störenfried aufgefallen. Seit der Kalte Krieg vorbei ist, werden die Mikrofone vermehrt für die Forschung verwendet, sind immer empfindlicher geworden und haben ganz neue Geräusche zutage gefördert, die man sich erst nicht erklären konnte.
Der Hering furzt, die Forscher lachen, so kann man billig Freude machen
Wenn Menschen in der Lage sind, mit ihrem Enddarm einen Melodienreigen zu gestalten, dann können sie darauf eine berufliche Karriere begründen. Der wohl berühmteste Kunstfurzer der Geschichte war der Franzose Joseph Pujol, genannt Le Pétomane , der Ende des 19. Jahrhunderts sehr erfolgreich im Pariser Moulin Rouge auftrat und dort unter anderem die Marseillaise zum Besten gab. Heute ist der Brite Paul Oldfield als Mr. Methane mit einer ähnlichen Performance erfolgreich, er kann den Donauwalzer. Vermutlich wird es aber noch einige Jahre dauern, bis er in den Goldenen Saal des Wiener Musikverein eingeladen wird, um die Zugabe des Neujahrkonzerts gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern zu intonieren. Bei uns Menschen sorgt so eine Begabung für Aufsehen, für Heringe des Pazifiks ist das Alltag. Wenn sie furzen, sagen sie danach nicht Entschuldigung oder brechen in schallendes Lachen aus und beginnen zu wacheln * . Für Heringe bedeutet Furzen Kommunizieren. Herausgefunden haben das Ben Wilson und seine Kolleginnen und Kollegen von der University of British Columbia. Heringe können sich laut ihren Forschungen durch 0,6 bis 7,6 Sekunden währendes Furzen unterhalten. Immerhin über mehr als drei Oktaven. Sie machen das, indem sie Luft aus ihrer Schwimmblase in den Analtrakt pressen. Es handelt sich dabei also nicht um Blähgase, die bei der Verdauung entstehen, im Gegenteil furzen Heringe, die nicht gefüttert werden, umso mehr. Vermutlich geraten sie dann in Streit, wohin sie essen gehen sollen, wenn es so weit ist, und ob man sicherheitshalber einen Tisch
Weitere Kostenlose Bücher