Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln
des Organismus einhergeht.
Der menschliche Körper besitzt eigene Rezeptoren für Schmerzen, genauso wie er Rezeptoren für Wärme oder Kälte hat. Diese Rezeptoren, auch als Nozizeptoren bekannt, sind gleichmäßig über den gesamten Körper verteilt. Sie befinden sich nicht nur in der Haut, sondern auch in der Muskulatur und den Eingeweiden, mit Ausnahme des Gehirns und der Leber. Sie reagieren auf mechanische, insbesondere starke oder spitze Reize. Andere Rezeptoren reagieren nur auf Hitze beziehungsweise auf chemische Reize wie Säuren. Und dann gibt es noch Rezeptoren, die auf alle drei Reize reagieren. Werden andere Rezeptoren längere Zeit übermäßig aktiviert, dann reagiert das nachgeschaltete Neuron damit, dass es nach einiger Zeit weniger Signale an das Gehirn weiterschickt. Man spricht hier von Adaption. Leider zeigen die Nozizeptoren dieses Verhalten nicht, sondern das genaue Gegenteil: Die Rezeptoren bleiben aktiv, auch wenn der Reiz verschwindet. Zusätzlich gibt es noch Substanzen, die der Körper ausschüttet, wie Histamin oder Serotonin, welche die Nozizeptoren zusätzlich aktivieren. Das Serotonin führt zwar auch dazu, dass die Blutgefäße erweitert werden, womit es leichter zu einer Heilung kommen kann, aber es tut halt noch weh.
Zusätzlich wird ein Nervenwachstumsfaktor ausgeschüttet, der sogenannte schlafende Rezeptoren aktiviert. Beziehungsweise veranlasst der Nervenwachstumsfaktor, dass die bisher aktiven Nozizeptoren noch weiter sprießen und in das entzündete Gebiet einwachsen. Der Schmerz wird verstärkt – leider.
Schmerzen können über zwei verschiedene Neuronen weitergeleitet werden. So gibt es einerseits eine langsame Reizweiterleitung, zum Beispiel, wenn wir eine Herdplatte anfassen. Im Rückenmark kommt es zu einer Reflexverschaltung, somit ziehen wir die Hand zurück, aber es braucht noch etwas, bis der Schmerzreiz ins Gehirn gelangt. Anders verhält es sich, wenn uns eine Biene in den kleinen Finger sticht. Das erfahren wir sofort – hier sind die schnellen Neuronen aktiv.
Im Gehirn werden die Reize einerseits von der Großhirnrinde lokalisiert und andererseits vom Mandelkern bewertet. In der Großhirnrinde gibt es einen Bereich, der für die Wahrnehmung der Körperoberfläche zuständig ist. Die Bereiche, die auf der Haut benachbart sind, sind dies meist auch in der Großhirnrinde. Dort wird der Schmerz ebenfalls wahrgenommen, lokalisiert und schließlich vom Mandelkern qualitativ bewertet. Der entscheidet dann, ob es wehtut oder ob es echt wehtut oder ob es nur kurz wehtut, weil der Mandelkern dann sehr schnell das Endorphinsystem – das körpereigene Opiatsystem – aktiviert.
Problematisch ist eine Ortung der Schmerzen, wenn die Signale aus dem Inneren des Körpers kommen. Da hatte das Gehirn noch nicht ausreichend Möglichkeiten zu lernen, von wo der Schmerz kommt.
Eine wesentliche Unterscheidung des Schmerzes ist die zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Der akute Schmerz ist klar über einen Auslöser definiert. Sobald der Auslöser aufhört, wird auch dieser Schmerz nicht mehr wahrgenommen. Akuter Schmerz ist für die Diagnose von Beschwerden enorm wichtig.
Von einem chronischen Schmerz spricht man, wenn er länger als drei Monate dauert. Gerade Rückenschmerzen oder Phantomschmerzen sind typische Beispiele.
In vielen Fällen sind die Ursachen multikausal, das heißt, die organischen Ursachen sind nur ein kleiner Teil. Wesentlich sind auch Probleme mit dem sozialen Umfeld, welche sich dann als Schmerz äußern. Hier kann den Patienten mit einer guten Psychotherapie geholfen werden, nachdem alle organischen Ursachen ausgeschlossen wurden. Dafür sind in den letzten Jahren spezielle Schmerzambulanzen entstanden, die hier wahre Wunder vollbringen können.
Ob das dem Pistolenkrebs imponiert, ist aber nicht ganz sicher, denn der kann seine Gegner erledigen, ohne sie zu berühren. Der pistolshrimp , wie er auf Englisch heißt, ballert sie ab, obwohl er nur Platzpatronen verwendet. Er erlegt seine Beute mit einem lauten Knallen, das er mit einer seiner beiden Scheren erzeugt. Und zwar unter Wasser, im Meer. Sein Lebensraum ist das Benthal. Das liegt allerdings nicht, wie der Name andeuten könnte, zwischen zwei Bergen und ist nur über eine schmale Passstraße mit dem Postautobus zu erreichen. Benthal nennt man den gesamten Bodenbereich von Gewässern. Und dort besiedelt der Pistolenkrebs vor allem Korallenriffe.
Seine Waffe trägt er übrigens nicht im
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