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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Gruber
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durch höhere Temperaturen weniger.
    Da Pinguine nicht sehr groß sind, kann man sie nur bei sehr hoher Auflösung via Satellitenaufnahme beobachten. Weil sie aber mehrere Monate quasi stationär auf dem Eis bleiben, schmücken sie ihren Winterwohnsitz durch ihren Kot derart aus, dass er sich farblich vom restlichen Untergrund abhebt. Dadurch kann man ihre Wanderbewegung während eines Jahreskreises nachvollziehen und schauen, ob die Bestände durch den Klimawandel dezimiert werden. Die Fäkalien auf der Erde sind aber nicht nur vom Weltall aus zu beobachten, umgekehrt geht es genauso gut. Dafür sorgt die Internationale Raumstation ISS.
    Der Transport von Material auf eine und von einer Raumstation zurück ist sehr teuer, die Frachtkosten pro Kilogramm betragen rund 60.000 Euro. Und pro Tag fallen etliche Kilogramm Ausscheidungen (Kohlendioxid, Kot, Urin etc.) an. Alles wird, soweit möglich, wiederverwertet. Auch der Kot. Das geht grundsätzlich ganz gut, durch Dehydrierung wird etwa das gesamte Wasser abgezogen und durch Elektrolyse wieder brauchbar gemacht, aber alles kann man nicht noch einmal verwenden.
    Was passiert nun mit den entwässerten Fäkalienresten, die man nicht mehr aufbereiten kann? Werden die einfach via Plumpsklo hinausgeschleudert? Im Weltall gibt es ja keine Anrainer, die sich beschweren könnten.
    Nein, einfach rauswerfen wäre viel zu gefährlich. Die ISS selber und Satelliten im Umkreis wären in Gefahr. Die ISS kreist mit knapp 30.000 Kilometern pro Stunde um die Erde. Die Fäkalien würden sehr schnell gefrieren und dann als steinharte Brocken mit der gleichen Geschwindigkeit herumsausen. Ein Satellit, der mit leicht unterschiedlicher Flugbahn unterwegs ist, hält einen Zusammenstoß mit einem gefrorenen Haufen möglicherweise nicht aus. Es würde schon reichen, wenn er ins Taumeln gerät oder einzelne Sensoren beschädigt werden. Er wäre dann zwar als Satellit unbrauchbar, aber als Weltraumschrott höchst gefährlich.
    Deshalb wird, was nach dem Entfeuchten übrig bleibt, von der ISS ausquartiert. Das heißt, ein Raumschiff, das von der ISS zur Erde zurückfliegt, nimmt ein Transportmodul mit den entwässerten Fäkalien eine Zeit lang mit, und vor dem Wiedereintritt wird das Transportmodul abgestoßen und verglüht kontrolliert in der Erdatmosphäre. Das Verglühen kann man übrigens auch sehen, wenn die Verhältnisse passen. Vor allem in der Nacht ist es zuweilen gut sichtbar am Himmel.
    Das heißt, wenn ein frisch verliebtes Paar am Nachthimmel eine Sternschnuppe beobachtet, dann kann es sein, dass während sich die beiden bei deren Anblick ewige Liebe wünschen, einfach nur gepresster Astronautenkot verglüht. Wenn das keine solide Basis für eine glückliche Beziehung ist.
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    Zimmerservice: Super-Continental Breakfast
    Die NASA hatte für die Mannschaft des Spaceshuttle Atlantis einen osmotischen Urin-Recycling-Beutel entwickelt, der binnen weniger Stunden aus Urin Trinkwasser herstellt. Und nicht nur das, das Endprodukt dieses chemischen Prozesses schmeckt nicht nach Wasser, sondern nach Orangensaft, vergleichbar mit der beliebten Sorte Capri Sonne. Eine nette Idee für ein selber gemachtes Gastgeschenk. Sollte die Belegschaft auf der Raumstation planen, am nächsten Morgen ein Continental Breakfast einzunehmen, dann könnte ein Gute-Nacht-Dialog zwischen den Astronauten enden: „Geht ihr schon einmal schlafen, ich mach uns noch Orangensaft fürs Frühstück.“

    Den Ig Nobel Prize gab es übrigens nicht nur für kotende Pinguine, sondern auch für schwebende Frösche. Gemeint sind aber nicht jene Exemplare, die den Wohnsitz wechseln müssen, wenn eine Windhose ihren Stammteich ausfegt, die Frösche durch die Luft wirbelt und fern der Heimat wieder absetzt, sondern magnetische Frösche.
    Wie kann ein Frosch magnetisch werden? Indem man dem Frosch nicht wie in der Kindheit eine Zigarette in den Mund steckt, sondern einen Nagel? Nicht ganz. Die meisten Substanzen, Objekte und Tiere wie Frösche sind unmagnetisch und damit zunächst vollkommen unfähig, in einem Magnetfeld zu schweben. Betrachtet man solche unmagnetischen Stoffe aber genauer, so stellt man fest, dass sie gar nicht völlig unmagnetisch sind, sondern nur etwa eine Milliarde Mal weniger magnetisch als zum Beispiel Eisen. Um solche Stoffe zum Schweben zu bringen, muss das Magnetfeld sehr stark sein. Wie stark, hängt von Volumen und Gewicht des Körpers ab. Für einen Frosch braucht man ein Magnetfeld mit einer

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