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Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln

Titel: Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Gruber
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Elektronen von der Wolkenunterseite sich mit rund 150 Kilometern pro Stunde auf den Erdboden zubewegen.
    Normale Reisegeschwindigkeit für Autobahnraser. Dieser Vorblitz hat einen Durchmesser von rund einem Zentimeter, leuchtet nur sehr schwach und er bleibt, auch wenn wir das mit bloßem Auge nicht sehen können, etwa alle 50 Meter kurz „stehen“, und „sucht“ nach einem besseren Weg. Er ist quasi die Vorhut, die den Blitzkanal schafft, in dem später die eigentliche Entladung stattfindet. Kommt nun die Spitze des Vorblitzes in die Nähe eines Baumes, einer Antenne oder eines Kirchturms, so wächst ihm von dort meistens ein kleines Blitzchen entgegen. Und sobald die beiden sich getroffen haben, ist die „Leitung“ zwischen Boden und Wolke geschlossen, und der eigentliche Blitz kann sich mit bis zu 100.000 Kilometern pro Sekunde (!) von der Wolkenunterseite zur Erde entladen. Mit bis zu einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit, wobei die Hauptentladung aber von der Erde zur Wolke geht.



Man kann sich das so vorstellen: Die Rockband AC/DC kommt am Flughafen an, der Tourmanager fährt voraus und sucht die beste Route zur Venue, kurz vor der Location trifft er den örtlichen Veranstalter, und wenn für die beiden alles passt, kommt die Band in der Stretchlimo vorbei und es gibt Stadionrock mit dem Opener „Thunderstruck“. Und der Donner? Durch die enorme Geschwindigkeit der Entladung wird die Luft im Blitzkanal schlagartig erhitzt, auf bis zu 30.000°C, dehnt sich mit Überschallgeschwindigkeit aus, und das hören wir als Donner. Weil aber Schall langsamer ist als Licht, ist der Donner immer nur zweiter Sieger. Man kann ihn anzählen wie einen angeschlagenen Boxer, die Faustregel ist gut bekannt. Drei Sekunden zwischen Blitz und Donner bedeuten: Das Gewitter ist rund einen Kilometer entfernt. So lautet die Theorie unter idealen Verhältnissen, wie sie Physikerinnen und Physiker gerne haben. In der Praxis lassen sich bei einem heftigen Gewitter Blitze und Donner einander bald nicht mehr genau zuordnen, und man sollte sich schleunigst in Sicherheit bringen. Bei einer Blitzentladung herrschen nämlich Spannungen von einigen zig Millionen Volt. Noch beeindruckender ist die Stromstärke: Bei einem Blitz sind wirklich viele Elektronen beteiligt. Im Blitzkanal von rund einem Zentimeter Durchmesser fließt ein elektrischer Strom von rund 20.000 Ampere. Das sollte man wirklich ernst nehmen. Bei ganz besonderen Blitzen werden sogar Ströme von 300.000 Ampere frei!
    Fischen in Teichen, Seen und Meeren ist das, wie gesagt, trotzdem wurscht. Warum erschlägt der Blitz in der Regel keine Fische? Zum einen schlägt der Blitz nur selten in Gewässer ein, sondern viel lieber in Erhöhungen, das gehört zu seiner Job Description. Das wissen Fische, daran haben sie sich im Rahmen der Evolution gewöhnt. Sie als Mensch, der in einem See schwimmt und von einem Gewitter überrascht wird, sind aber, indem Sie einen Fisch fangen und sich über den Kopf halten – weil der Fisch dann ja der höchste Punkt im Wasser sei und der Blitz in ihn bekanntlich nicht einschlage –, keineswegs sicherer. Es gibt leider kein Stillhalteabkommen zwischen Fischen und Blitz, welches regelt, dass Blitze grundsätzlich nicht in Fische einschlagen. Sie sollten das Wasser schleunigst verlassen, der Fisch darf bleiben, seine Sicherheit garantiert etwas anderes.
Der Blitz im Silbersee
    Ein Blitz besteht wie elektrischer Strom aus Elektronen, die sich bewegen, und Strom nimmt immer den Weg des geringsten Widerstandes. Sobald nun der Blitz in das Wasser einschlägt, werden sich die Elektronen halbkreisförmig in alle Richtungen unter dem Wasser ausbreiten. Dadurch werden sie auf einen sehr großen Bereich oder besser gesagt auf ein großes Volumen aufgeteilt. Das reduziert die Gefahr für die Fische schon drastisch.
    Nun stellt sich die Frage, wie gerne die Elektronen in den Körper von Menschen oder Fischen hineingehen. Dafür gibt es eine eigene physikalische Größe, den elektrischen Widerstand. Er gibt an, wie gerne Elektronen einen Weg nehmen. Je größer der Wert ist, umso weniger mögen Elektronen dort wandern.
    Nun ist Wasser aber nicht gleich Wasser, wenn es zur elektrischen Leitung kommt.
    Destilliertes Wasser leitet Strom nicht sehr gut. Würden wir in destilliertem Wasser baden, während uns der Blitz trifft, wäre das eher ungünstig. Reines aka destilliertes Wasser hat einen sehr hohen elektrischen Widerstand, rund 40.000 Ohm pro Meter. Der

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