Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln
zeugte, von denen er drei ebenfalls im Keller hielt. Eines, das kurz nach der Geburt verstorben war, hat er im Ofen verheizt. Armin Meiwes, der sogenannte Kannibale von Rotenburg, tötete und verspeiste Bernd Brandes, der sich das angeblich gewünscht hatte. Meiwes schnitt seinem Opfer den Penis ab und die beiden versuchten, ihn zu verspeisen. Was aber nicht gelang, weil sich beide nicht in kulinarischer Physik auskannten. Ein Penis ist zu flachsig zum Anbraten, daraus kann man höchstens Gulasch machen. Schließlich tötete Meiwes Brandes. Das alles gibt es auf Video. In den darauffolgenden zehn Monaten verspeiste er knapp 20 Kilogramm seines Opfers. Laut Aussagen des Kriminalpsychologen Thomas Müller war es bereits seit dem siebten Lebensjahr Meiwes’ großer Wunsch, einmal in seinem Leben einen Menschen zu essen.
Weiterhin in den Charts der bestialischsten menschlichen Gewohnheiten vertreten: die kolumbianische Krawatte. Als solche bezeichnet man eine besondere Form der Feindesvernichtung, ursprünglich aus dem kolumbianischen Gangstermilieu und handwerklich gar nicht leicht. Es gilt nämlich, mit einem Messer einen Kehlschnitt auszuführen, der es erlaubt, die Zunge des Ermordeten durch den aufgeschlitzten Hals zu ziehen, was dann ein wenig an eine Krawatte erinnert. Und um einem Gegner gegebenenfalls mitzuteilen, dass man weder ihn noch seine Nachkommen zu seinen Zeitgenossen zählen möchte, wird im Rahmen der Maßnahme „Den Samen nehmen“ seiner schwangeren Frauen der Bauch aufgeschlitzt und der Fötus durch einen Hahn ersetzt.
Nicht immer ist der Tod das Ziel, wenn Menschen grausame und absonderliche Dinge tun. In Indonesien werden Orang-Utan-Weibchen am ganzen Körper rasiert, geschminkt und an Freier vermietet, an Menschenmänner, die mit den Menschenaffen Geschlechtsverkehr haben. Das weiß man, weil ab und zu solche Tiere befreit werden können, und weil Männer aus Industrienationen so etwas ausprobieren und dann psychiatrische Behandlung brauchen, weil sie mit den Bildern in ihrem Kopf nicht mehr zurande kommen, wenn sie wieder zu Hause mit ihren Partnerinnen schlafen. Nach Japan kann man fliegen, wenn man gerne mit Enten kopuliert. Es handelt sich nicht um ein Massenphänomen, aber es wird gewerbsmäßig in Bordellen angeboten. Männer, die das schätzen, drehen den Enten im Moment des Orgasmus den Kragen um, weil sich dadurch deren Sphinkter verengt, was die Sensation steigern soll. Und und und. Das ist nur eine Preview von dem, was Menschen machen, weil sie es sich ausdenken können. Weil unser Gehirn so ein mächtiger Apparat ist, dass wir anderen unseren Willen aufzwingen können. Als Mensch hat man zumindest eine reelle Chance, sich dagegen zu wehren, als Tier können Sie eigentlich nur warten, bis die Menschheit von der Evolution aus den Regalen genommen wird.
Und deshalb sollten Sie lieber kein Seehase und kein Wasserbär sein wollen, sondern ein Wurmgrunzer. Wenn Sie die Wahl haben. Wegen dieses kleinen Unterschiedes. Auch wenn die Grenzen in Zukunft beträchtlich verschwimmen werden.
lbert Einstein wird folgende Aussage zugeschrieben: „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen mehr.“ 43
Das heißt für Außerirdische, die die Welt übernehmen wollen: Biochemie studieren, dann eine Kapsel mit einem Virus auf der Erde absetzen, der alle Bienen tötet, und nach ein paar Jahren ist die Menschheit verschwunden und der Bauplatz frei. Und mit allem, was nach dem Menschen kommt, werden sie schon fertig, schließlich war schon der Mensch auf der Erde Sieger in den letzten Jahrtausenden. Sehr praktisch. Viel praktischer, als die weite Reise von einem anderen Sonnensystem zu uns zu machen, um dann die Menschheit in einem konventionellen Krieg auszulöschen. Allein was das kostet, die gewaltigen Waffensysteme viele Lichtjahre zu transportieren. Warum kompliziert, wenn es einfach auch geht? Dass die Menschheit ohne Bienen dem Untergang geweiht sei, klingt allerdings nur dann einleuchtend, wenn man nicht weiß, dass Hummeln, Fliegen, Wespen und Schmetterlinge für die Bestäubung fast genauso wichtig sind wie Bienen. Tomaten in Gewächshäusern lässt man beispielsweise von Hummeln bestäuben. Viel erledigt auch der Wind, er bestäubt so gut wie alle Getreidearten, inklusive Mais und Reis. Ebenso sind viele (in den gemäßigten Zonen fast alle) forstwirtschaftlich relevanten Baumarten windbestäubt,
Weitere Kostenlose Bücher