Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Titel: Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
Vom Netzwerk:
Erinnerungsstücke aus dem Haus mitnehmen. Ja, ein Großteil ist kaputt, aber ich habe sie immerhin noch. Das Einzige, was nicht mehr zu retten war, waren Bens Tagebücher. Während River die kaputten Fotos und Bilderrahmen aufgesammelt hat, habe ich die ganzen einzelnen Seiten eingesammelt, sie geglättet und in eine Kiste gepackt. Ich würde niemals seine privatesten Notizen lesen, aber ich will sie trotzdem aufbewahren.
    In der vergangenen Woche habe ich Ben endlich losgelassen. Er wird immer bei mir sein, aber ich habe in meinem Herzen Platz für jemand anderen geschaffen. Graces Worte gehen mir durch den Kopf, als ich an unsere Verabschiedung gestern Abend denke. Sie wusste zwar, dass ich heute Abend wiederkommen würde, aber uns beiden war klar, dass ich dann nicht mehr Ben Covingtons Verlobte sein würde.
    Gestern Abend nahm ich den Verlobungsring, den ich vor ein paar Tagen abgenommen hatte, aus meiner Handtasche und drückte ihn mir noch einmal an die Brust, bevor ich ihn ihr gab. River wartete in seinem Auto auf mich. Ich wollte ihm mit meinem Auto hinterherfahren. Ich sah zu ihm, lächelte und holte tief Luft. Ich wusste, die Zeit war gekommen. »Grace, bitte heb ihn gut für mich auf.«
    Sie nahm mich fest in den Arm. »Dahlia, Süße, das werde ich. Du verdienst es, glücklich zu sein, und du bist jetzt dazu bereit«, sagte sie und blickte hinüber zu dem Mann, von dem sie wusste, dass ich ihn liebe. »Halte dich nicht an den Überbleibseln deines alten Lebens fest, das dir genommen wurde. Freu dich auf die Zukunft. Ich tue es.« Wir waren beide am Weinen, als wir uns verabschiedeten. Ich wusste, wenn ich heute Abend bei ihr ankomme, wird sie die gleiche liebevolle Frau sein, die sie schon immer war, aber sie wird nicht mehr meine Schwiegermutter sein.
    Bei Grace angekommen, halte ich am Ende der Straße und gehe langsam zum Strand. Ich war seit Bens Tod nicht mehr an unserem Lieblingsplatz, und ich habe ihn vermisst. Der Weg ist vom Mond beschienen, und die alten, verwitterten Holzbohlen quietschen unter meinen Füßen, als ich darüber gehe, so wie ich es tausend Male zuvor getan habe. Ich sehe auf, und der dunkle Himmel ist mit funkelnden Sternen übersät. Ich bin mir sicher, dass meine Familie und Ben auf mich herablächeln. Die Wellen klatschen ans Ufer, und das Geräusch ist Musik in meinen Ohren. Das Licht des Vollmonds spiegelt sich auf dem glitzernden Wasser, das funkelt wie Diamanten. Die Brandung schlägt gegen die Felsen, während die weißen schäumenden Wellen auf die Küste zutanzen.
    Ich beuge mich hinunter und ziehe meine Converse aus. Dann stecke ich mein Handy in einen der Sneakers und lasse sie in den Dünen stehen. Ich atme tief ein, und dann beginne ich zögerlich meinen Weg durch das, was ich die letzten zwei Jahre für Treibsand gehalten habe.
    Das über den Strand flackernde Mondlicht weist mir den Weg zum Ufer. Ich habe das Gefühl, als würde der Strand mich auf die friedlichen Nächte vorbereiten, die mir hoffentlich bevorstehen, wenn ich mich von hier verabschiedet habe.
    Der weiche Sand unter meinen Füßen fühlt sich an wie Zuckerkörner und beruhigt mich auf meinem Weg zum Ufer. Als ich schließlich beim Wasser ankomme, atme ich die Luft aus, die ich die ganze Zeit angehalten habe, und ich denke an Ben in der Brandung, wie er auf seinem Surfbrett die Wellen genossen hat. Die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit hier bringt mich zum Lächeln.
    Ein kalter Wind kommt auf und bläst so entschlossen, als würde er versuchen, irgendwohin zu gelangen. Die schönen Palmen, die schon von so vielen Stürmen niedergedrückt wurden, sind kurz davor, den Boden zu berühren.
    Ich kremple meine Jeans hoch, als das heilsame Wasser meine Füße umspült und ein Strudel um meine Fußknöchel entsteht. Ich blicke hinaus aufs Meer, und es kommt mir so vor, als würde es lachen, wie es so auf und ab tanzt.
    Dann setze ich mich in den Sand und tauche gedanklich ins Wasser ein, während ich tiefe, reinigende Atemzüge mache. Und so sitze ich da und lasse das Wasser meinen Kummer fortspülen. Ich weiß, ich werde Ben niemals vergessen, auch ohne die greifbaren Dinge, die ich vielleicht verloren habe. Er wird immer bei mir sein.
    Ich stehe auf, sehe in den Himmel hinauf und lächle. Ich werde nie wieder so lange von hier fortbleiben. Ich liebe den Strand. Und auch wenn meine Erinnerungen an früher vielleicht langsam verblassen, werden sie mich auf meinem Weg in die Zukunft immer begleiten, und

Weitere Kostenlose Bücher