Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
erinnert mich an Ben, und es ist nicht nur das Haus, es ist die ganze verdammte Gegend. Ich muss es einfach tun.« Als ich Aerie erzähle, wie es mir geht, als ich zum ersten Mal seit langer Zeit über meine Gefühle rede, fällt mir auf, dass ich gerade seinen Namen gesagt habe. Ich habe tatsächlich seinen Namen benutzt. Ich habe Ben gesagt. Ich habe den Namen ausgesprochen, den ich bis vor beinah zwei Jahren über eine Million Mal benutzt habe, und auf einmal ist mir klar, dass ich auf dem Weg der Genesung bin. Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Aerie streicht mir sanft über die Wange, wo ein paar der hartnäckigen Tränen gegen meinen Willen herunterkullern. Sie holt tief Luft, und dann stehen auch ihr plötzlich Tränen in den Augen. »Ich denke, das ist eine gute Idee. Du solltest die Dinge hinter dir lassen, die dich davon abhalten, voranzukommen.«
Ich nehme meine Serviette und streiche mir damit ohne Grund über den Mund. »Ich weiß, dass ich es tun muss, ich weiß nur nicht, ob ich es wirklich kann.«
Der Kellner kommt an unseren Tisch und nimmt unsere Bestellung entgegen. Als er wieder geht, sieht Aerie mich immer noch mit sorgenvoller Miene an. »Natürlich kannst du das. Du bist viel stärker, als du glaubst, und du hast mich, du hast Grace und auch Serena. Wir werden dir alle helfen.«
Sie legt sich die Serviette auf den Schoß und lächelt mich an. »Ich denke, umzuziehen ist die beste Entscheidung, die du seit langem getroffen hast.«
Dann fügt sie hinzu: »Und es geht mich ja nichts an, aber du weißt ja, das hat mich noch nie zurückgehalten, also sage ich es einfach.«
Sie hält kurz inne, ehe sie fortfährt. »Warum überlässt du sein Auto nicht Trent?«
Sie spricht ziemlich schnell, und schon wieder stehen ihr die Tränen in den Augen. Nach all der Zeit kann Aerie immer noch nicht seinen Namen sagen, wahrscheinlich weil sie befürchtet, dass ich mal wieder zusammenbreche.
Von daher ist sie wohl von meiner schnellen Antwort ziemlich überrascht.
»Weißt du was? Das ist eine großartige Idee. Ich werde Serena anrufen und fragen, ob sie damit einverstanden ist. Ich habe tatsächlich schon selbst darüber nachgedacht, wo Trent nächste Woche sechzehn wird.«
Ich nehme ein Stück Brot und tunke es in Olivenöl, um mich vom Brennen in meinen Augen abzulenken.
»Ben hätte sicher gewollt, dass sein Neffe das Auto bekommt. Er hat das Auto geliebt, und er hat Trent geliebt. Und Trent vermisst Ben. Er vermisst es, mit ihm an den Strand zu fahren und mit ihm wellenreiten zu gehen. Trent hat Ben immer für sein Auto bewundert, und er hat es geliebt, mit ihm unterwegs zu sein.«
Ich schüttle den Kopf und lache. Trent würde sich bestimmt freuen. Trotzdem muss ich mich bei dem Gedanken, dass Bens Auto nicht mehr neben meinem stehen könnte, zusammenreißen, nicht in Tränen auszubrechen. Das Brot, auf dem ich herumkaue, fühlt sich an, als würde ich gleich daran ersticken.
Auch Aerie lacht leise, doch dabei laufen ihr die Tränen übers Gesicht. Sie tupft sie sich mit der Serviette ab. »Mein Gott, er hat das verdammte Auto wirklich geliebt.«
Dann verebbt ihr Lachen, sie fasst über den Tisch und legt wortlos die Hand neben meinen Teller, damit ich meine Hand in die ihre lege.
»Dahlia, du weißt, wie sehr er dich geliebt hat.«
Für eine Minute sieht sie mich nur an und tätschelt meine Hand, so als überlegte sie, noch etwas zu sagen.
Dann fährt sie fort: »Und eben weil er dich so sehr geliebt hat, würde er wollen, dass du nach vorne blickst und dein Leben lebst. Ich glaube, er würde sich über deine Entscheidung freuen.«
Sie zieht ihre Hand zurück und räuspert sich. »Und wenn er jetzt hier wäre, würde er dir außerdem den Hintern dafür versohlen, dass du die Entscheidung nicht schon viel früher getroffen hast«, lacht sie.
Sie macht wieder eine Pause, hebt ihr Wasserglas und wartet, dass auch ich meins hebe. »Auf eine glückliche Zukunft, Dahlia.«
Und ehe eine von uns beiden anfangen kann zu weinen, kommt unser Essen.
Den Rest des Mittagessens unterhalten wir uns über unwichtige Dinge und genießen einfach unser Essen und unsere Gesellschaft. Als wir beinah fertig sind, wird Aerie auf einmal ernst. »Du musst mir einen Gefallen tun«, sagt sie und legt lächelnd den Kopf schief. »Tom hat gestern gekündigt, und ich brauche dich wieder bei der Zeitschrift. Wir sind total unterbesetzt in der Fotoredaktion. Dahlia, bitte, ich brauche dich.«
Ich seufze, denn ich
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