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Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Titel: Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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ein paar Tipps für meinen ersten Freelance-Job geschickt. Unter anderem sollte ich mir die Beine rasieren und die Haare föhnen. Beides Dinge, die ich seit Bens Tod ziemlich unregelmäßig gemacht habe. Unverschämterweise hat sie mich außerdem gebeten, darauf zu achten, was ich anziehe.
    Dabei hatte ich mir noch gestern Abend sorgfältig meine Garderobe für heute rausgesucht. Ich hatte mich für eine weiße Bluse, einen schwarzen Bleistiftrock und schlichte schwarze Pumps entschieden. Als ich heute Morgen aufwachte, fürchtete ich mich vor dem, was vor mir lag, aber nachdem ich das neue Album von The Wilde Ones gehört hatte, war ich voller Energie.
    Gut gelaunt ging ich unter die Dusche und benutzte mein Lieblingsshampoo mit Grapefruitduft. Ich habe mir nicht nur extra Zeit fürs Einshampoonieren genommen und es gleich zweimal gemacht, sondern währenddessen entschieden, statt meines ausgewählten Businessdresses etwas weniger Formelles anzuziehen. Normalerweise dusche ich immer nur fünf Minuten, aber heute brauchte ich sehr viel länger. Ich fühlte mich anders, ich freute mich richtig. Ich tanzte sogar im Schlafzimmer herum, bevor ich mich anzog, was ich wirklich schon lange nicht mehr getan hatte.
    Um meine Klamotten hatte ich mir auch schon lange nicht mehr solche Gedanken gemacht. Ich überlegte, dass lässig sicher besser wäre als trendy, und dann dachte ich, elegant wäre wohl doch besser als lässig, und am Ende zog ich eine Kombination aus allen drei Styles an: eine enge schwarze Jeans und mein Lieblings-Band-T-Shirt, auf dem quer über die Brust »The Kinks« stand und darunter in ausgeblichenen schwarzen Buchstaben »Lola«. Dazu zog ich meine graue Motorradlederjacke und die schwarzen Peeptoe-Stiefel mit Keilabsatz an. Ich hatte keine Ahnung, ob die noch in Mode waren, so lange wie ich schon nicht mehr shoppen war, aber sie waren auf jeden Fall bequem. Ich trug noch etwas Eyeliner, Mascara und Lipgloss auf, und schon war ich fertig.
    Als das Flugzeug endlich landet, hole ich tief Luft, dann gehe ich über die Gangway. Ich muss lachen, als ich das Schild am Ende des Gangs sehe, auf dem steht: »Was in Vegas passiert, bleibt auch in Vegas.« Lächelnd gehe ich durch das Flughafengebäude, in dem von überall her das Geräusch von Einarmigen Banditen zu hören ist. Hebel werden betätigt und Gewinn-Jingles ertönen. Nachdem ich mein Gepäck abgeholt habe, betrete ich das Pflaster von Sin City und warte auf ein Taxi, das mich an mein Ziel bringt.
    Es ist Anfang November, und das Wetter ist angenehm frisch. Auf dem Rücksitz des Taxis fühle ich die Sonne auf meiner Haut. Ich freue mich über die Wärme und atme ein paarmal tief durch, um meine plötzliche Nervosität in den Griff zu bekommen. Ich habe ziemlich gemischte Gefühle, wenn ich über die beiden möglichen Ausgänge meines Treffens mit River nachdenke. Wie wird es mir gehen, wenn er sich nicht mehr an mich erinnert? Und wie wird es mir wohl gehen, wenn doch? Die Antwort auf beide Fragen lautet: Ich habe keine Ahnung.
    Da ich es eilig habe, will der Fahrer den schnellsten Weg nehmen. Er erklärt mir noch, dass es um den Strip herum zwar weiter ist, aber sehr viel schneller geht, aber ich bin mit meinen Gedanken schon wieder ganz woanders. Was mache ich nur, wenn er sich überhaupt nicht an mich erinnert, während ich ihn die ganze Zeit nicht vergessen konnte? Und was mache ich, wenn er sich an mich erinnert und immer noch diese starke Verbindung zwischen uns besteht? Ob er wohl immer noch so unglaublich charmant und charismatisch ist? Aber warum denke ich überhaupt darüber nach? Ich bin hier, um meinen Job zu machen, und ich sollte an gar nichts anderes denken. River ist einfach jemand, den ich interviewen und auf ein Fotoshooting vorbereiten soll. Ich habe so etwas schon tausendmal gemacht. »Mach einfach deinen Job, das ist alles, was du tun musst«, sage ich mir immer und immer wieder.
    Ich beobachte die Leute auf dem Gehweg, Männer und Frauen, Pärchen und Familien, Gewinner und Verlierer, die alle hier sind, um ihren Alltag zu vergessen. Heute ist der perfekte Tag für mich, genau das Gleiche zu tun. Heute bin ich Dahlia London, die Fotografin. Ich kann das. Ich war mal diese Frau. Ich bin es immer noch. Ich werde nicht Dahlia London, das arme Ding sein, deren Verlobter vor ihren Augen erschossen wurde.
    Die Brillanten meines Armreifs reflektieren das Sonnenlicht, das durch das Taxifenster fällt. Als ich auf der Straße einen Mann im

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