Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
Augen, aber lächelte und nickte. »Klar, warum nicht, aber dafür suche ich aus, wo wir zu Abend essen.«
»Aber klar doch«, sagte er lachend.
Nach dem Essen überraschte er mich, indem er sagte: »Was hältst du davon, wenn wir uns ein paar Handtücher nehmen und weiter unten an den Strand gehen, wo es ruhiger ist? Vielleicht können wir ja sogar ein bisschen schlafen?«
»Willst du gar nicht wellenreiten?«, fragte ich und sah auf das blaue Meer hinaus. Die glänzenden Wellen türmten sich bis zum Horizont, und viele Surfer waren schon mit ihren Boards draußen.
»Nee, mir ist grad nicht danach«, sagte er, fasste nach meiner Hand und ging mit mir zum Auto, um die Handtücher zu holen. Dann schlenderten wir den endlosen glitzernden Sandstrand entlang.
Wir liefen ein paar hundert Meter, bis wir weit genug weg von allen anderen waren. Er legte ein Handtuch auf den Sand, hob mich hoch und tat so, als wollte er mich aufs Handtuch werfen. Ich protestierte laut, aber dann legte er mich ganz sanft hin, stützte sich über mich und küsste mich. Es war so still, dass ich hörte, wie die Vögel kreischten, bevor sie ins Wasser tauchten, um ihre Beute zu fangen.
»Wie ich das vermisst habe«, flüsterte er, küsste meinen Hals und kitzelte mich mit seinem Dreitagebart. »Wie ich dich vermisst habe«, sagte er, und dabei streichelte er meinen ganzen Körper.
»Ich habe dich auch vermisst«, erwiderte ich. »Und ich bin endlich fertig mit der Uni!« Ich fuhr ihm mit den Fingern durch die blonden Haare. »Jetzt kommt das wahre Leben! Keine Seminare mehr, keine Praktika, keine Abschlussarbeit. Nur noch ganz normale alltägliche Arbeit, und ich freue mich total darauf!« Ich zog ihn wieder zu mir herunter und strich ihm über den Rücken.
Er stützte sich auf die Unterarme und sah mich lange an.
»Was?«
»Du siehst umwerfend aus«, antwortete er.
Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn an, so wie ich es immer tat, wenn er das zu mir sagte.
»Wirklich. Ich könnte dich ständig ansehen. Ich könnte für den Rest meines Lebens mit dir zusammen sein«, erklärte er. Und dann stand er auf, fasste in die Tasche seiner Schwimmshorts und zog etwas Silberglänzendes hervor. Ich konnte nicht genau sehen, was es war, weil mich die Sonne so blendete und ich meine Sonnenbrille nicht aufhatte. Ich dachte, es wäre vielleicht eine Münze oder seine Uhr, ich konnte es nicht genau sagen.
Dann kniete er sich hin und zog mich hoch. »Dahl London, ich habe dich schon mein ganzes Leben geliebt, und ich will niemals ohne dich sein. Heirate mich!«
Der Wind, der durch den Garten wehte, brachte mich wieder zurück in die Gegenwart. Ich hörte auf, an dem Ring zu drehen, und tastete nach der Kette in meiner Tasche, die Grace mir geschenkt hatte. Mit Tränen in den Augen ging ich zu den Blumen hinüber und atmete ihren Duft ein. Dann pflückte ich eine, und als mir eine Träne langsam das Gesicht hinunterrann, beschloss ich – ja, es war an der Zeit.
15 Monate später · 18. Mai
Als ich heute im Gästezimmer aufgewacht bin, das inzwischen zu meinem Zimmer geworden ist, fühlte ich mich irgendwie anders. Ich fühlte mich besser als den Tag zuvor und viel besser als den letzten Monat oder die ganzen Monate davor. Als ich aus dem Fenster schaute, schien die Sonne. Ich beschloss aufzustehen, und als ich es tat, sah ich auf die nackten Wände und meine Klamotten, die ich über den ganzen Boden verteilt hatte. Vielleicht wäre heute der Tag, an dem ich zurück in unser Zimmer gehen sollte – nein, in das Zimmer. Ich mochte das Zimmer, in dem ich mich befand, nicht, aber irgendwie spiegelte es mit seiner freud- und leblosen Atmosphäre genau wider, wie ich mich fühlte.
Nachdem wir eingezogen waren, bin ich nie dazu gekommen, es richtig einzurichten. Die Wände sind immer noch kahl, die Fenster nackt, und es gibt so gut wie keine Möbelstücke. Der Raum hat kein Ambiente. Er sieht genauso aus, wie ich mich die letzten Monate gefühlt habe.
Ich stieg aus dem Bett und ging den Flur hinunter ins Bad. Vielleicht sollte ich heute in das Zimmer zurückkehren. In mein Zimmer, korrigierte ich mich selbst. Meine Therapeutin will, dass ich die Dinge als mein statt als unser bezeichne, aber das kann ich noch nicht.
Ich ging zu der verschlossenen Zimmertür am Ende des Flurs, und als ich die Hand auf die Türklinke legte, überlegte ich noch einmal, ob ich sie wirklich öffnen sollte. Ich dachte an die Träume, die ich darin gehabt hatte, und
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