Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
Jeans, schwarze Doc Martens und ein graues T-Shirt, auf dem in Schwarz »Fender« steht. Er sieht immer noch so unglaublich gut aus, genauso wie ich ihn in Erinnerung hatte, nein, noch besser.
Grinsend verschränkt er die Arme vor der Brust. »Kein Grund, sich zu entschuldigen. So einen Zusammenstoß hätte ich gerne jeden Tag.«
Ich nicke höflich und frage mich, ob er sich wirklich nicht an mich erinnert. Ich habe mich immer noch nicht von der Stelle gerührt.
»Ich nehme dir mal dein Gepäck ab«, sagt er und greift nach meinen Sachen. Dann legt er meine Umhängetasche auf den Tisch und stellt den Koffer neben seinen Gitarrenkoffer in die Ecke. Mir fällt auf, dass sein Gang nach wie vor voller Selbstbewusstsein ist.
Als er sich wieder zu mir umdreht und auf den Konferenztisch zugeht, scheint er mich immer noch nicht wiederzuerkennen, und ich bin etwas enttäuscht. Jetzt stehen wir uns mit dem Tisch zwischen uns gegenüber.
Er zeigt auf meinen Koffer und fragt mit einem Blick auf die Glaswände: »Schläfst du hier? Viel Privatsphäre hat man hier drin ja nicht.«
Wir lachen beide.
Ich überlege noch, ob ich erwähnen soll, dass wir uns vorher schon einmal begegnet sind, aber entscheide mich dagegen. Ich weiß nicht, ob er sich daran erinnern kann, nein, eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass er es nicht tut, also warum soll ich mich noch mehr blamieren?
Ich bin schließlich hier, um zu arbeiten, also ziehe ich meine Jacke aus, strecke ihm die Hand entgegen und sage: »Hallo, ich bin Dahlia London von Sound Music. Tut mir leid, dass ich zu spät komme.«
River schüttelt meine Hand, und ich meine, ein kleines Aufleuchten in seinen Augen zu sehen, aber ich kann es mir auch nur einbilden. »Dahlia, hm … eine Blume. Freut mich, dich endlich kennenzulernen«, bemerkt er mit schiefem Grinsen.
»Aerie hat mir die ganze letzte Stunde deine Koordinaten durchgegeben«, sagt er mit einem Blick auf sein Handy. »Du weißt ja bereits, wer ich bin, dann können wir den Teil der Vorstellung ja überspringen, oder?«, fragt er schmunzelnd, setzt sich und deutet mir an, es ihm nachzutun.
»Stimmt«, antworte ich, als ich mich setze. Ich denke an den Abend damals zurück, wobei es mir jetzt vorkommt, als wäre es erst gestern gewesen, und frage mich, was hinter seinen Worten steckt. Spielt er mit mir? Ich spiele diesmal jedenfalls nicht. Das hier ist ein Arbeitstermin, also sollte ich langsam mal zum Geschäftlichen kommen. Ich öffne meine Tasche, hole Stift und Papier hervor und passe auf, ihm nicht wieder in die Augen zu sehen.
Außer Tisch, Stühlen und einem Sideboard ist nichts weiter in diesem Raum. Keine Tafel, kein Flipchart, nichts, worauf ich Notizen machen könnte. Also nehme ich noch den großen Block und die Farbstifte aus meiner Tasche und lege sie in die Mitte des Tischs. River sieht die Sachen fragend an. »Für den abschließenden Entwurf«, erkläre ich grinsend.
Er lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkt die Hände im Nacken. »Okay. Solange ich nicht malen muss, bin ich mit allem einverstanden.«
»Ich habe nicht vor, dich aufgrund deines Unvermögens, ein simples Diagramm zu zeichnen, zu beurteilen«, antworte ich ihm mit zurückhaltendem Grinsen.
Und dann fange ich mit dem Interview an. Zuerst lasse ich ihn die Bandgeschichte erzählen. Dann frage ich ihn nach einzelnen Bandmitgliedern, ihren Vorlieben für Kleidung und bestimmte Orte und was ihm von ihrer ersten Tournee am meisten in Erinnerung geblieben ist. Das nimmt schon etwa eine halbe Stunde in Anspruch, und unsere Unterhaltung ist die ganze Zeit rein geschäftlich.
Dann frage ich ihn nach dem neuen Album. Doch statt zu antworten, steht River auf und geht zum Sideboard, um uns beiden ein Glas Wasser einzuschenken. Ich beobachte ihn, wie er sich vollkommen entspannt und selbstbewusst durch den Raum bewegt. Das ist das Heißeste, was ich je in meinem Leben gesehen habe – abgesehen natürlich von ihm selbst. Und als ich ihn dann von hinten sehe, fällt mir auf, dass er einen ziemlich flachen Hintern hat, denn seine Jeans hängt ganz schön tief, und auch das ist das Heißeste, was ich jemals gesehen habe.
River umrundet den Tisch und setzt sich neben mich. Ich bin so überrascht, dass ich ganz vergessen habe, was ich gerade gefragt habe. Er dreht seinen Stuhl zu mir um, zeigt auf mein T-Shirt und sagt: » Lola ist für mich einer der zehn besten Songs aller Zeiten! Ich hab ihn sogar auf dem Handy.« Er zieht
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