Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
hab’s schon«, sagt er mit einem Blick unter den Tisch. »Aber wenn ich es mir genau überlege, gefällt mir das so, glaube ich, besser«, fügt er hinzu und deutet auf meinen Kopf zwischen seinen Beinen.
Ich rutsche ein Stück zurück, um ihn ansehen zu können, und sehe ihm stattdessen direkt in den Schritt. Schnell rücke ich weiter zurück, um aus dieser peinlichen Nummer herauszukommen, und stoße mir dabei den Kopf an der Tischplatte.
Als ich schließlich wieder unter dem Tisch hervorkomme, halte ich lachend mein Handy hoch und streiche mir über den Kopf. »Ich hab’s.«
Er lacht mit mir und fragt: »Soll ich den Rest deiner Sachen aufheben, oder willst du es machen?«
Ich beiße mir auf die Lippe, bevor ich antworte: »Wenn es dir nichts ausmacht?«
Mit intensivem Blick sieht er mich an, und dann fährt er sich mit der Zunge über die Oberlippe. »Meinst du wirklich? Mir hat das gerade sehr gefallen«, sagt er. Doch ehe ich etwas entgegnen kann, springt er von seinem Stuhl auf und fängt an, meinen Kram einzusammeln.
Seine Art, sein Ton, wie er mich ansieht und seine Körpersprache … das alles haut mich einfach um. Er ist immer noch genauso, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Das Einzige, woran ich denken kann, während ich ihn beobachte, wie er meine Sachen zurück in meine Tasche legt, ist, wie sehr ich ihn will.
Als er damit fertig ist, fragt er: »Und, was ist mit unserem Abendessen?«
Ich verkneife mir ein Grinsen. »Hört sich toll an, aber wir müssen wirklich los. Ich muss noch mein Interview ausarbeiten, und in der Redaktion machen freitags um fünf alle Schluss.«
»Kein Problem«, sagt er, und dann zeigt er auf den großen Block auf dem Tisch. »Dabei hatte ich mich so aufs Malen gefreut. Später vielleicht?«
Ich packe meine restlichen Sachen ein und sage: »Lass uns gehen.«
Er deutet mir an, vorzugehen, und sieht mich von Kopf bis Fuß an. »Willst du erst deine Sachen ins Hotel bringen?«, fragt er, während er seine Gitarre und meinen Koffer holt.
»Ja, ich nehme mir ein Taxi und fahr ins Hotel. Wir können uns dann ja später zum Essen treffen.«
Er fährt sich mit den Händen durchs Haar und sieht mich an. Nein, er starrt mich an. »Ist das eine Abfuhr?«, fragt er.
Ich zucke zusammen, als mir der Abend von damals wieder einfällt, aber da er sich ja gar nicht daran erinnert, weiß ich nicht, warum er jetzt verärgert sein sollte.
»Was? Nein.«
»Dann ist ja gut. Ich bin mit dem Auto hier. Ich bring dich vorher zu deinem Hotel.«
Sein Ärger scheint schon wieder verflogen zu sein, und jetzt wartet er nicht länger darauf, dass ich vorausgehe. Stattdessen nimmt er meine Hand und führt mich zum Fahrstuhl und aus dem Gebäude hinaus.
Kapitel 7
Where We Belong
Ben ist der Einzige, mit dem ich jemals Händchen gehalten habe, und wenn, dann eigentlich auch nur in der Öffentlichkeit. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es von Ben eine Geste der Zuneigung war oder einfach nur das Zeichen für andere, dass er mein Freund war. Auf jeden Fall haben wir beim Hand-in-Hand-Gehen einfach nur die Handflächen aufeinandergelegt. Wir haben locker Händchen gehalten, so dass wir einander leicht wieder loslassen konnten, wenn wir jemanden vorbeilassen mussten.
Warum fühlt es sich bei River so anders an? Unsere Finger sind fest miteinander verschränkt, und er reibt mit dem Daumen kreisförmig über meinen Handrücken. Es fühlt sich ziemlich intim an.
Ich bin in Gedanken ganz woanders, daher fällt mir kaum auf, dass die Parkgarage genauso leer ist wie das Bürogebäude. Mit der Gitarre über der Schulter fährt sich River mit der freien Hand durchs Haar, als wir uns dem Auto nähern, das wohl seins ist: ein schwarzer Porsche-Oldtimer. River sieht mich an und lächelt. Er hat unglaublich süße Grübchen. Es ist das erste Mal, dass er mir ein richtiges Lächeln schenkt, und es ist absolut umwerfend.
Als wir bei seinem Auto ankommen, lässt er sanft meine Hand los, schließt auf und öffnet die Tür für mich. Dann nimmt er meine Hand, um mir beim Einsteigen zu helfen, und sobald ich auf dem tiefen Sitz Platz genommen habe, hebt er sie an die Lippen und küsst sie. Es kommt mir vor wie ein Déjà-vu, als wäre ich wieder in der Bar, in der ich ihn vor so langer Zeit zum ersten Mal getroffen habe.
Ich warte, während er meine Tür schließt und meine Sachen im Kofferraum verstaut. Dann öffnet er die Fahrertür, wirft die Gitarre in den kleinen Raum hinter uns und steigt ein.
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