Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
emotionales Gespräch aber nur noch stärker. Er erscheint mir auf einmal so authentisch. Ich habe das Gefühl, viel besser über ihn und sein Innenleben Bescheid zu wissen, als ich je über Ben Bescheid wusste. Die Anziehung ist nicht zu leugnen, aber sie verwirrt mich. Warum empfinde ich so für ihn?
Wenn heute Nacht etwas zwischen uns passiert, werde ich morgen mit meinen Gefühlen klarkommen müssen, denn diese Flamme wird nicht auszulöschen sein. Aber um erst einmal dahin zu gelangen, müssen wir diese Verbitterung hinter uns lassen. Wir müssen über Ben reden. Und ich weiß nicht, ob ich das kann.
Im Hintergrund läuft leise Musik, und die Kerze ist inzwischen heruntergebrannt, aber Rivers unheilvolles Glühen ist immer noch genauso stark, und er sitzt immer noch in der Mitte der Nische. Er sieht traurig aus, und mein Bedürfnis, ihm näher zu sein, ist überwältigend.
Ich weiß, dass ich der Grund für seine Trauer bin, und daher will ich die Distanz zwischen uns überbrücken. Körperlich und emotional. Also rücke ich ein Stückchen näher an ihn heran. Er sieht mich an, und sein Mundwinkel hebt sich leicht zu einem charmanten halben Lächeln.
Als ich schließlich nah genug bin, nehme ich seine Hand, verschränke meine Finger mit seinen und sage: »Es tut mir leid. Ich erwarte nicht, dass du verstehst, warum ich damals nichts gesagt oder nicht verhindert habe, dass etwas zwischen uns passiert, denn ich habe es selbst nicht verstanden – ich verstehe es immer noch nicht. Ich weiß nur, dass ich eben eine junge Studentin war, die in einem Club mit einem wahnsinnig attraktiven Kerl geflirtet hat und abhauen musste, weil sie das Gefühl hatte, das ganze Universum würde auf sie einstürzen. Und das konnte sie nicht zulassen, denn sie hatte einen Freund.«
Ich atme tief durch und drücke seine Hand ein bisschen fester, um meine Gefühle im Zaum zu halten.
River sagt einen Moment nichts, sondern sieht mich nur an, dann schenkt er mir wieder ein bezauberndes Lächeln. »Hmmm … Du hast geflirtet?« Dann fährt er ziemlich verführerisch fort: »Ich glaube, ich war derjenige, der mit dir geflirtet hat und damit nicht aufhören konnte, weil du einfach perfekt warst. Du bist es immer noch.«
Er hebt meine Hand an seine Lippen und küsst sie sanft. »Schöne Frau, natürlich erinnere ich mich an dich. Wie sollte ich nicht? Du bist unvergesslich.«
Unser Essen kommt, und ich muss mich immer noch zusammenreißen, meine Tränen zurückzuhalten. River drückt mir noch einmal die Hand, bevor er sie loslässt, dann zwinkert er mir auf äußerst charmante Art zu. Allein diese kleine Geste lässt die Spannung zwischen uns abebben.
Dann macht er das Hinreißendste, was ich jemals einen Mann habe tun sehen. Er fasst sich mit der rechten Hand an die Brust und malt sich ein Kreuz übers Herz, während er sagt: »Dahlia, ich war nie böse auf dich. Ich könnte niemals böse auf dich sein, versprochen.«
Fürs Erste will ich ihm das glauben, damit wir dieses Gespräch endlich beenden können – und wie River es sonst immer so schön macht, wechsle ich das Thema. Während wir essen, frage ich ihn nach seiner Kindheit, seiner Familie und seiner Karriere aus. Wir unterhalten uns wieder ganz ungezwungen. Hin und wieder berührt er mich kurz, und ehe ich es mich versehe, sind wir mit dem Essen und der zweiten Runde Getränke durch.
Der Kellner erscheint und fragt, ob wir ein Dessert mögen. Ich passe, aber River bestellt eine Mousse au Chocolat. Als sein Nachtisch gebracht wird, gibt er mir seinen Löffel, und ich probiere seine Mousse, so verführerisch ich kann. River nimmt mir den Löffel aus dem Mund, beugt sich zu mir vor und leckt mir mit der Zungenspitze die Schokolade von der Oberlippe. Dann lehnt er sich wieder zurück.
Ich weiß nicht, ob es der Alkohol ist oder einfach nur River, aber die sexuelle Spannung zwischen uns ist gerade so stark, dass jede einzelne Zelle meines Körpers danach schreit, von ihm berührt zu werden. Ich halte es nicht länger aus. Ich lege River die Hand in den Nacken und ziehe ihn zu mir. Ich presse meinen Mund auf seinen, und es ist mir vollkommen egal, dass alle es sehen können. Ich lasse es kurz zu, dass seine Zunge meine berührt, bevor ich mich von ihm löse.
Er sieht mich wieder auf diese unglaublich süchtig machende Weise an, beugt sich zu mir vor und flüstert mir ins Ohr: »Bist du bereit zu gehen? Ich bin es nämlich.«
Ich würde am liebsten schreien: »Ich bin
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