Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
setzen. Ich lehne mich zurück und genieße am Champagner nippend die Abendluft und Rivers Gesellschaft. Anscheinend versucht er gerade genau wie ich, wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Nach ein paar Minuten des Schweigens dreht er sich mir zu und fragt: »Willst du das Interview jetzt zu Ende führen?«
Ich wende den Kopf, um zu antworten, und da fällt mir auf, dass sein Hemd an einer Stelle aus der Hose gerutscht ist und ein kleines Stück Haut zu sehen ist. Ich muss grinsen, weil er so unglaublich sexy ist. Mir wird ganz schwindelig von seinem Anblick. Ich kann das Interview jetzt auf gar keinen Fall zu Ende führen. Ich brauche einen Moment, mich so weit zusammenzureißen, dass ich ihm antworten kann. Dann nehme ich die Erdbeere von meinem Glasrand und sehe River direkt an. »Nein, bei dieser tollen Aussicht kann ich mich jetzt nicht auf die Arbeit konzentrieren. Es ist überwältigend hier draußen. Ich würde lieber einfach nur hier sitzen und es genießen, wenn das für dich okay ist?« Ich lächle ihn an und lecke langsam über die Erdbeere, bevor ich davon abbeiße.
River beobachtet mich, während ich kaue, und dann setzt er sich auf und dreht sich mir zu. Sein Atem stockt, und er räuspert sich. Er stützt die Ellenbogen auf die Knie und antwortet mit heiserer Stimme: »Hört sich gut an.«
Er hat den Kopf gesenkt, aber so, wie er mich von unten ansieht, macht er mir ein bisschen Angst. Er legt die Hände aufeinander, verschränkt die Finger und holt tief Luft. »Kann ich dich mal was fragen?«
»Klar.« Ich stemme die Füße in die Liege, um meine Nerven zu beruhigen.
River hebt den Kopf und fährt sich mit den Händen durchs Haar. »Hast du nach seinem Tod schon mal jemanden gedatet?«
»Nein«, flüstere ich, und auf einmal wird mir ganz kalt.
Er blinzelt nachdenklich, dann sieht er mich wieder an und räuspert sich. »Hast du schon mal mit jemand anderem geschlafen?«, fragt er schließlich, und dann lehnt er sich wieder zurück, verschränkt die Arme hinter dem Kopf und streckt die Beine aus, bevor er hinzufügt: »Außer mit ihm, meine ich?«
»Nein«, flüstere ich wieder. Ich sehe hinauf in den Himmel und sage: »Ganz schön bemitleidenswert, oder?«
Mit ernster Stimme antwortet er: »Hey, Dahlia, sieh mich an.«
Ich wende ihm den Kopf zu. Er hat sich wieder aufrecht hingesetzt und sieht mich eindringlich an. Sein Blick ist voller Mitgefühl und vielleicht auch ein bisschen Unsicherheit. Er schluckt und sieht mich weiter an. »Das ist überhaupt nicht bemitleidenswert. Das ist etwas Wunderschönes, mit einer einzigen Person zusammen zu sein und diese Person so sehr zu lieben, dass man mit ihr allen Sch…, alle Schwierigkeiten im Leben durchstehen will.«
Er redet über mich und Ben, und ich finde es irgendwie überwältigend. Seltsamerweise tröstet es mich, offen mit ihm darüber reden zu können, warum ich damals nach seinem Auftritt nicht auf ihn warten wollte. Außerdem finde ich es extrem rührend, wie besorgt um mich und wie ehrlich er ist. Und merkwürdigerweise wirft mich das Reden über Ben nicht wieder in eine Gedankenspirale. Ich bin voll und ganz bei River, und als mir das bewusst wird, fange ich an zu zittern.
»Ja, er war immer für mich da, bei allem Scheiß, der mir im Leben passiert ist.«
Ich nehme mir einen Moment Zeit, mich wieder zu sammeln. Heute Nacht werde ich Ben einmal vergessen und mich auf River einlassen.
»Ben ist vielleicht der Einzige, mit dem ich bisher geschlafen habe, aber er ist nicht der einzige Mann, mit dem ich Sex haben wollte.«
River will gerade etwas erwidern, aber ich lege mir einen Finger auf die Lippen, stehe auf und setze mich rittlings auf seinen Schoß. Ich kann nicht sagen, ob er schockiert oder einfach nur überrascht ist, aber als er seufzt und die Arme um meine Hüften legt, ist es mir auch egal, was sein Gesichtsausdruck wohl bedeutet. Ich genieße seine Nähe, beuge mich noch weiter zu ihm vor und flüstere ihm ins Ohr: »Deswegen bin ich damals weggelaufen. Weil ich etwas wollte, was ich nicht durfte. Ich konnte an nichts anderes denken. Die Folgen wären mir in dem Moment total egal gewesen. Also musste ich gehen.«
Als ich mich zurücklehne, um ihn anzublicken, schnappt er nach Luft. Ich schlinge ihm die Arme um den Hals und sehe ihm in die Augen. Sein Atem geht flach und schnell. Und da weiß ich, das ist mein Einsatz. Ich fahre ihm mit den Händen durch sein verwuscheltes Haar und drücke ihm einen sanften Kuss auf den
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