Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)
veröffentlichen. Da ist einfach so viel … Ach, egal. Versteh mich nicht falsch, ich bin ja nicht undankbar.« Er lacht. »Wenn unsere Fans nicht wären, dann wäre ich jetzt nicht hier – mit dir –, um Promotionfotos für das Album zu machen.«
Ich bin beeindruckt von seiner Aufrichtigkeit. »Klar, ich kann mir gut vorstellen, wie belastend das sein kann. Es hört sich immer erst mal alles so toll an, aber es kann bestimmt auch nerven.«
Er scheint irgendwelchen Gedanken nachzuhängen, also versuche ich die Stimmung etwas aufzulockern. »Na ja, hier scheint dich jedenfalls niemand zu erkennen.«
»Ich glaube, die Leute, die hierher kommen, denken auch nur an sich. Alles um sie herum ist absolut unwichtig.«
Ich zitiere das Sprichwort, das ich heute Vormittag am Flughafen gesehen habe: »Was in Vegas passiert, bleibt auch in Vegas.«
Grinsend schüttelt er den Kopf. »Du hast offenbar zu viele Werbesendungen gesehen.«
Ich stoße ihn spielerisch an und kichere. »Ja, das hab ich wohl.«
»Und die Fans in L. A. erkennen dich wirklich nicht auf der Straße?«
Er dreht sich um, stützt die Ellenbogen auf die Brüstung und denkt für ungefähr eine Minute nach, bevor er antwortet. »Manchmal erkennen sie mich. Es kann schon mal sein, dass ich joggen gehe und mir auf einmal jemand auf die Schulter tippt und mir einen Stift vor die Nase hält. Aber wenn ich nicht gerade mit der Band unterwegs bin, lassen mich die Leute meistens in Ruhe.«
Meine Frage scheint ihn irgendwie traurig gemacht zu haben. Ich will ihn schon fragen, warum, als es an der Tür klopft.
»Merk dir, was du sagen wolltest«, sagt er noch und geht hinein.
Ich sehe ihm hinterher. Sein lässiger Gang fasziniert mich immer wieder von neuem. Und wieder einmal dreht er sich zu mir um und ertappt mich dabei, wie ich ihn anstarre, und wie die Male zuvor grinst er und zwinkert mir zu. Ich schüttle den Kopf und lache vor mich hin. Es ist lange her, dass ich so viel gelächelt und gelacht habe – ich wusste gar nicht, wie sehr mir dieses Gefühl abging.
River öffnet die Tür, und ein Kellner rollt einen Tisch mit zwei Flaschen Champagner und einer großen Schüssel Erdbeeren herein. Dann zieht er unter der Tischplatte auf einmal meinen Koffer und meine Tasche hervor, und River gibt ihm sein Trinkgeld. Mir klappt die Kinnlade herunter. Was? Wie? Das ist es also gewesen, was River mit dem Mann an der Rezeption besprochen hat. Die Geste zerstreut alle restlichen Vorbehalte, die ich gegenüber River noch hatte. Ich gehe hinein. »Woher hast du meine Sachen?«, frage ich.
Er ist bereits dabei, die erste Champagnerflasche zu entkorken, sieht zu mir auf und schenkt mir ein atemberaubendes Lächeln. »Du sagtest doch, du wolltest das Interview noch beenden, also habe ich an der Rezeption darum gebeten, dass man die Sachen aus deinem Hotel hierher bringt.« Jetzt sieht er mich etwas besorgt an. »Ich hoffe, das ist okay?«
Ich beiße mir auf die Unterlippe und nicke, während ich auf ihn zugehe. »Natürlich.«
Er gießt Champagner in das erste Glas und sieht mich dabei ununterbrochen an. Ich trete näher an ihn heran und streiche ihm mit dem Daumen übers Gesicht, bevor ich zärtlich seine Wange küsse. »Das war sehr lieb von dir.«
Sein Atem geht schneller, und aus seinen Augen spricht wachsendes Verlangen. Der Champagner sprudelt über den Glasrand, und wir machen beide einen Satz zurück.
»Ich sage ja, ich bin kein guter Barkeeper«, lacht er, stellt das Glas ab und füllt das andere. Dann lässt er in jedes eine Erdbeere fallen, die sofort auf den Boden sinkt, und steckt eine weitere auf den Rand. »Ich weiß nicht, wie du es lieber hast«, sagt er und reicht mir das Glas. »Tief drinnen oder nur am Rand?«
Kichernd nehme ich das Glas entgegen und lege meine Hand dabei auf seine. »Normalerweise stecke ich die Erdbeere nur auf den Rand, aber irgendwie gefällt mir, wie du es machst.«
Ich sehe auf das Glas und lächle. »So wie du es machst, ist es perfekt. Jetzt habe ich eine neue Methode, Champagner zu trinken. Nicht eine, sondern zwei Erdbeeren.«
Ich habe das Gefühl, er will noch etwas sagen, aber er hebt nur sein Glas und stößt mit mir an. »Auf Zufallsbegegnungen.«
Ich lächle ihn an. »Ja, auf Zufallsbegegnungen und Interviewtermine.«
Er nimmt einen Schluck Champagner, und dann leckt er sich mit seiner erotischen Art einen letzten Tropfen von der Unterlippe.
Wir gehen auf den Balkon, wo wir uns auf die Chaiselounges
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