Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
funkelten, und er beugte sich vor, um Madelyn in die Wange zu kneifen. »Du bist also wild entschlossen, diesen Mann zu heiraten?«
»Er gibt mir diese Chance, und die packe ich beim Schöpf, ehe er sich anders besinnt. O ja, ich will ihn heiraten, und wenn ich ihn vorher kidnappen muss.«
»Vielleicht wird er eine Überraschung erleben«, meinte Robert nachdenklich. »Weiß er, wie viel Eigensinn sich hinter deiner lässigen Fassade versteckt?«
»Natürlich nicht. Aber das wird er herausfinden, wenn wir verheiratet sind.« Sie setzte ihr berühmtes sanftes Lächeln auf.
»Und wann lerne ich ihn kennen?«
»Wahrscheinlich am Hochzeitstag. Gleichgültig, was du gerade zu tun hast – ich erwarte, dass du alles liegen- und stehen lässt und sofort nach Montana fliegst, wenn ich dich anrufe.«
»Um nichts auf der Welt würde ich dieses Ereignis versäumen.«
Christine war noch skeptischer. »Was weißt du denn vom Ranchleben?« fragte sie unheilvoll. »Nichts. Dort gibt’s kein Kino, keine Nachbarn, nicht mal einen halbwegs anständigen Fernsehempfang. Kein Theater, keine Oper, keine Konzerte.«
»Und keine Umweltverschmutzung. Und ich muss keine sechs Türschlösser versperren, wenn ich mein Heim verlasse. Und wenn ich einkaufen gehe, werde ich weder überfallen noch beraubt.«
»Du bist noch nie bestohlen worden.«
»Aber diese Möglichkeit besteht in New York tagtäglich. Ich kenne einige Leute, die schon mehrmals überfallen wurden.«
»Vieles ist möglich. Es ist sogar möglich, dass ich eines Tages heiraten werde, aber ich warte nicht mit angehaltenem Atem darauf. Das ist auch gar nicht der springende Punkt. Du hast wirklich keine Ahnung, wie es auf einer Ranch zugeht. Ich kann mir das wenigstens vorstellen. Auf einer Ranch führt man ein hartes, einsames Leben. Und du eignest dich nicht zur Einsiedlerin.«
»Ganz im Gegenteil, liebste Freundin. Allein bin ich genauso zufrieden wie in Gesellschaft. Und wenn ich mit Ray in die Innere Mongolei ziehen müsste, ich würde es tun.«
Christine schnappte verblüfft nach Luft. »Du meine Güte! Dich hat’s ja ganz schwer erwischt!«
Lächelnd nickte Madelyn. »Natürlich. Warum würde ich ihn sonst heiraten?«
»Jetzt verstehe ich, warum du plötzlich verrückt geworden bist. Erwidert er deine Gefühle?«
»Noch nicht. Aber ich werde alles tun, um ihn eines Besseren zu belehren.«
»Verschwende ich meinen Atem, wenn ich dich darauf hinweise, dass so was meistens vor dem ,Ja’ bei der Trauung kommt? Im Normalfall wird diese Phase absolviert, wenn man sich näher kennenlernt.«
Nachdenklich verzog Madelyn die Lippen. »Du würdest weniger deinen Atem verschwenden als tauben Ohren predigen. Ich heirate, und du sollst dabeisein.«
»Natürlich bin ich dabei! Nichts könnte mich davon abhalten. Dieses Muster an männlicher Tugend muss ich unbedingt sehen.«
»Ich habe nie behauptet, dass er tugendhaft ist.« Verständnisinnig schauten sie sich an und lachten.
4. KAPITEL
Zwölf Tage später fand die Hochzeit vor dem Friedensrichter in Billings statt. Madelyn war ziemlich erschöpft. In den Nächten seit Rays Anruf hatte sie jeweils nur ein paar Stunden geschlafen. Es hatte lange gedauert, ihre Sachen durchzusehen, auszusortieren, was sie nicht mitnehmen wollte, und die Dinge einzupacken, von denen sie sich nicht trennen konnte.
Außerdem hatte sie Ray per Expreß das ärztliche Attest geschickt und kein bisschen gestaunt, als seines am selben Tag eingetroffen war, ebenfalls per Eilboten.
Sie hatte mehrere Kisten mit Büchern, Alben, Kassetten, ihre DCs, ihre Stereoanlage und Winterkleidung auf die Ranch transportieren lassen und ehe sie wusste, wie ihr geschah, flog sie wieder nach Billings. Diesmal würde sie nicht zurückkehren.
Er küsste sie nicht, als er sie vom Flughafen abholte, und sie war froh darüber. Müde und nervös, quälte sie sich mit ersten Zweifeln. Wie seine Miene verriet, würde er, wenn er sie zu küssen begann, nicht so bald aufhören. Und dazu war sie noch nicht bereit. Aber sein Anblick ließ ihr Herz schneller schlagen, und sie gewann erneut die Überzeugung, richtig gehandelt zu haben.
Madelyn beabsichtigte die fünf Tage bis zur Hochzeit in einem Motel in Billings zu verbringen. Er runzelte die Stirn, als sie ihn über diesen Plan informierte. »Es ist doch sinnlos, ein Motelzimmer zu bezahlen, wenn du auf der Ranch wohnen kannst.«
»Im Gegenteil, es ist durchaus sinnvoll. Die meisten meiner New
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