Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
zu schützen, solltest du dich schriftlich verpflichten, mir das Geld für den Anstrich zurückzuzahlen – und mich meinetwegen auch für die Arbeitsstunden zu entlohnen. Dann kann ich später keine Forderungen stellen.
Aber auch ich wohne hier, und ich möchte, dass dieses Haus außen genauso hübsch aussieht wie innen. Nächsten Frühling pflanze ich Blumen auf den Beeten , und wenn du was dagegen hast, regeln wir das lieber jetzt gleich. In dieser Hinsicht hast du ohnehin nichts zu sagen. Und was die Hausmauern betrifft – da darfst du dir die neue Farbe aussuchen und zwischen Weiß und Weiß wählen!« Diese letzten Worte schrie sie beinahe, und ihr Gesicht war hochrot angelaufen.
Nie zuvor hatte sie ihn so zornig gesehen. »Verdammt noch mal, mach doch, was du willst!« brüllte er und warf krachend die Küchentür hinter sich zu.
Und Madelyn tat, was sie wollte. Als sie das nächste Mal in die Stadt fuhr, kaufte sie Farbkanister und dicke Pinsel und bezahlte dafür mit einem ihrer eigenen Schecks. Mit einem herausfordernden Blick bedeutete sie Ray, er solle sich hüten, einen neuen Streit vom Zaun zu brechen.
Mißmutig schleppte er die Kanister. Der Höhepunkt des Tages war ein Besuch im Cafe, wo sie zuhörte, wie Floris die Gäste beschimpfte.
Mitte August hatte Madelyn das Haus gestrichen und großen Respekt vor Leuten entwickelt, die mit einer solchen Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienten. Nie zuvor hatte sie sich so abgerackert.
Jeden Abend verspürte sie höllische Schmerzen in ihren Armen und Schultern. Und die meisten Nerven kostete es, ganz oben auf der Leiter zu stehen und die Mauerteile unter dem Dach zu bearbeiten.
Aber als das Haus dann in strahlendem Weiß prangte, als auf Türen und Fensterläden wetterfester schwarzer Lack glänzte, war Madelyn überglücklich. Keine andere Leistung in ihrem bisherigen Leben hatte sie mit solcher Genugtuung erfüllt.
Sogar Ray gab widerwillig zu, dass das Haus jetzt ganz nett aussah, und lobte Madelyns Tüchtigkeit. Aber er ärgerte sich immer noch, weil sie diese schwere Arbeit übernommen hatte.
Außerdem war sein männlicher Stolz verletzt. Seine Frau hätte kein Geld für Dinge ausgeben dürfen, die er sich selbst nicht leisten konnte.
Seine Frau. Mittlerweile waren sie zwei Monate verheiratet, und in seinem Leben gab es inzwischen keinen einzigen Bereich mehr, wo sie keine Rolle spielte. Sogar die Unterwä sche in seinen Schubladen hatte sie neu geordnet. Manchmal fragte er sich, wie sie das alles zustande brachte, obwohl sie sich immer nur langsam und träge bewegte. Jedenfalls schaffte sie es.
Auf ihre Art arbeitete sie genauso hart wie er.
An einem heißen Morgen gegen Ende August entdeckte Madelyn, dass sie für den Speiseplan dieses Tages zuwenig Mehl im Haus hatte. Ray war bereits weggefahren und würde zum Lunch nicht zurückkommen. Also rannte sie die Treppe hinauf und zog sich um. Es war ohnehin an der Zeit, die Vorräte aufzustocken, und so stellte sie eine lange Einkaufsliste zusammen, ehe sie in den Ford stieg. Das würde ihr einen weiteren Trip nach Crook ersparen.
Sie liebte es, Floris zuzuhören. Deshalb ging sie in das kleine Lokal, trank Kaffee und aß ein Stück Kuchen. Nachdem die Kellnerin ihren einzigen anderen Gast in die Flucht geschlagen hatte, setzte sie sich zu Madelyn.
»Wo ist denn Ihr Mann heute?«
»Draußen auf der Weide. Das Mehl ist mir ausgegangen, und so musste ich in die Stadt fahren.«
Floris nickte anerkennend, aber dadurch wurde ihre Miene nicht freundlicher. »Seine erste Frau war nie einkaufen. Ich glaube, sie konnte nicht mal kochen. Ray stellte eine Köchin ein. Wirklich eine Schande, was dann mit der Ranch passiert ist… Früher war sie einfach großartig.«
»Das wird sie bald wieder sein«, entgegnete Madelyn zuversichtlich. »Ray arbeitet sehr hart, um aus diesem Tief herauszukommen.«
»Eins muss man ihm lassen – er hat sich nie vor der Arbeit gedrückt – im Gegensatz zu manchen anderen Leuten.«
Die Kellnerin schaute zur Tür, als könnte sie den Cowboy, der vorhin hinausgegangen war, immer noch sehen.
Nach dem Gespräch mit der mürrischen Floris war Glennas Fröhlichkeit beinahe ein Kulturschock.
Madelyn unterhielt sich eine Weile mit ihr, dann packte sie ihre Einkäufe in den Kombi und kehrte auf die Ranch zurück. Es war noch nicht Mittag, also würde sie genug Zeit finden, um den geplanten Kuchen zu backen.
Zu ihrer Überraschung stand der Lieferwagen ihres
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