Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
hielt er sie nur noch im Arm. Ich habe nie geahnt, dass die Ehe so sein kann, dachte er in vagem Staunen. Sowohl Leidenschaft als auch Beschaulichkeit… »Wir wollen ein Baby haben«, sagte er leise.
Nach einer kleinen Pause erwiderte sie: »Gut, ich werde die Pille nicht mehr nehmen.« Sie griff nach Rays Hand und drückte sie an ihre Wange.
Diese zärtliche Geste bewegte ihn zutiefst. Er zog Madelyn auf seinen Schoß, um ihr prüfend in die Augen zu schauen.
»Willst du es wirklich?«
Ihr Blick schien von innen her zu leuchten. »Das weißt du doch.« Sie bewegte sich vor, ihre Lippen streiften seine.
Plötzlich warf sie die Arme um seinen Nacken und presste sich an ihn. »Gibt es Zwillinge in deiner Familie?«
Ray blinzelte verwirrt, rückte ein wenig von ihr ab und starrte sie mißtrauisch an. »Nein. In deiner?«
»O ja. Grandma Lily war ein Zwilling.«
Allein schon der Gedanke an zwei Kinder auf einmal war zuviel. Energisch schüttelte er den Kopf.
»Immer schön der Reihe nach, Mädchen, ein Baby genügt vorerst.« Seine Hand glitt unter ihren Rock und in den Slip. »Vielleicht bist du zu Weihnachten schon schwanger.«
»Das wäre schön.«
Seine Augen strahlten. »Ich werde mein Bestes tun.«
»Und wenn es länger dauert?«
»Zur Sicherheit will ich meine Bemühungen verdoppeln.«
Ihre Mundwinkel zuckten. »Nun, ich habe nichts zu verlieren…«
Im Oktober schneite es zum erstenmal. Trockener Pulverschnee bildete eine zehn Zentimeter dicke Schicht. Madelyn erfuhr, dass dieses Wetter der Arbeit eines Ranchers kein Ende setzte. Vielmehr stellte es ihn vor zusätzliche Aufgaben, obwohl die zehn Zentimeter Schnee keinen Anlass zur Sorge gaben. Im tiefsten Winter würde Ray den Rindern Heu auf die Weide bringen und das Eis der zugefrorenen Teiche aufhacken, damit das Vieh trinken konnte. Außerdem musste er verirrte Kälber aufspüren, ehe sie erfroren, und die Herde während der schlimmsten Witterung in geschützte Gebiete treiben.
Zum erstenmal begann Madelyn sich vor dem Winter zu fürchten. »Und wenn ein Blizzard losbricht?« fragte sie eines Abends.
»Dann kann ich nur das Beste hoffen. Bei einem Schneesturm werde ich auf jeden Fall ein paar Kälber verlieren. Aber wenn er nicht zu lange dauert, wird der Großteil meiner Herde ihn überstehen. Gefährlich ist es nur, wenn ein Blizzard oder eine extreme Kälteperiode länger als drei Tage dauern.
Die Rinder könnten erfrieren, und während eines Sturms kann ich ihnen kein Futter bringen. An .der Stallwand und an der Hausmauer habe ich Haken angebracht. Wenn ein besonders schlimmer Sturm heraufzieht, spanne ich ein Seil dazwischen. Daran halte ich mich fest, wenn ich zum Stall gehe.«
Madelyn starrte ihn an und dachte entsetzt an die Jahre, wo er diese Schwierigkeiten ganz allein hatte meistern müssen. Dass er immer noch lebte, zeugte von seiner Intelligenz und Kraft, von seinem unbeugsamen Durchhaltevermögen.
Die Vorbereitungen für den Winter durften nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Ray brachte die Herde zu Weideplätzen, die näher beim Haus lagen. Neben der Hintertür stapelte er Brennholz, dann beschaffte er einen reichlichen Vorrat an Kerzen und Batterien und reinigte die beiden großen Kerosinöfen, die allerdings nur im Notfall benutzt werden sollten. Der Lieferwagen und der Ford wurden mit Frostschutzmittel und neuen Batterien versehen. Beide Fahrzeuge würden den Winter in der Garage verbringen.
Während des Oktobers sank die Temperatur stetig, bis sie nur noch mittags über dem Gefrierpunkt lag. »Müssen wir sechs Monate lang Minusgrade aushalten?« fragte Madelyn, und Ray lachte.
»Nein, zwischendurch wird es immer wieder etwas wärmer. Im Januar kann die Temperatur sogar bis fünfzehn Grad steigen. Aber bei einem Blizzard müssen wir mit fünfzehn Grad unter Null rechnen.«
Als wollte das Wetter ihn Lügen strafen, zeigte das Thermometer an diesem Tag frühlingshafte Temperaturen, und Madelyn schöpfte neue Hoffnung. Rays Vorbereitungen hatten den beängstigenden Eindruck erweckt, sie würden ein halbes Jahr in eisigem Dunkel verbringen. Aber sein Prinzip, stets auf alles gefasst zu sein, hatte ihm geholfen, sieben einsame Jahre zu überstehen.
Wie auch immer – sie glaubte seiner Warnung, dass der Winter in Montana die reine Hölle sein konnte. Und sie wollte ihn mit allen Mitteln daran hindern, sich in Gefahr zu begeben.
Am heiligen Abend flog Robert nach Billings und blieb drei Tage auf der
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