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Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus

Titel: Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Stall.«
    »Ich habe mich am Seil festgehalten, das du zwischen den beiden Wänden gespannt hast.« Sie klammerte sich an ihn, ihre Stimme klang dünn und schwach. »Wie hast du zurückgefunden? Die Sicht ist so schlecht…«
    Ray spürte die Panik, weil ihn selbst ähnliche Gefühle bewegt hatten. Wäre er nur wenige Meter vom richtigen Weg entfernt gewesen, hätte er das Licht im Stall nicht gesehen.
    »Reines Glück«, erwiderte er grimmig.
    Sie schaute in sein eisverkrustetes Gesicht. »Du musst ins warme Haus gehen, sonst bekommst du Frostbeulen.«
    »Erst will ich das Pferd versorgen.«
    »Darum kümmere ich mich.« Sie zeigte zum Geräteschuppen, wo ein kleiner Heizkörper stand.
    »Ich habe den Ofen eingeschaltet. Bald wird sich die Wärme ausbreiten. Geh jetzt ins Haus.«
    Verglichen mit der Außentemperatur, war es tatsächlich warm im Stall. Schon bevor der Ofen angestellt worden war, hatte die Körperwärme der Tiere ein Absinken auf den Gefrierpunkt verhindert. Ray konnte zufrieden sein. Trotzdem ging er in den Geräteraum, wo ihn eine fast unerträgliche Hitze empfing. Er versuchte nicht, das Eis vom Gesicht zu wischen, ließ es lieber schmelzen, um die Haut zu schonen. Die Eiskristalle hatten ihn vor dem Wind geschützt, aber wäre er noch länger im Freien geblieben, hätte er sich bestimmt schlimme Frostbeulen eingehandelt. In milder Form hatte er bereits welche davongetragen, und das war schmerzhaft genug gewesen.
    Madelyn sattelte das Pferd ab und striegelte es. Der wohlige Seufzer des großen Tieres klang beinahe menschlich. Sie breitete eine warme Decke über seinen Körper, fütterte und tränkte es, tätschelte anerkennend seinen Hals. Das hatte es verdient.
    Sie eilte in den Geräteraum zu Ray, der gerade Schnee-klumpen von seinem dicken Schaffellmantel schüttelte.

    Inzwischen war die beängstigende weiße Eisschicht von seinem Gesicht verschwunden. Seine Kräfte schienen zurückgekehrt zu sein, als wäre die Tortur nichts Ungewöhnliches gewesen.
    Seit der Wind zu heulen begonnen hatte, war Madelyn beunruhigt im Haus umhergewandert. Sie hatte versucht, nicht unkontrolliert zu weinen, und sich schließlich durch den Hof zum Stall gekämpft, um Ray zu helfen, wenn er hoffentlich bald zurückkam. Nur zu gut wusste sie, in welcher Gefahr er geschwebt hatte. Doch sie war fest entschlossen gewesen, diesen Gedanken zu  verdrängen.
    »Es wird nicht so leicht sein, zum Haus zu kommen«, meinte er grimmig. »Der Sturm hat  inzwischen fast Orkanstärke. Wir halten uns beide an der Leine fest, aber ich werde dich zur Sicherheit noch an mir festbinden.« Er schlang sich ein Seil um die Taille, wand es dann auch um Madelyn und verknotete es, so dass der Abstand zwischen ihnen etwa einen Meter betrug. »Nun habe ich dich immer in Reichweite.« Er zog seinen Mantel an, setzte den Hut auf und warf ihr einen strengen Blick zu. »Bist du etwa ohne Mütze aus dem Haus gelaufen?«
    Sie zog einen Wollschal aus der Manteltasche und band ihn um den Kopf, dann legte sie die Enden um den Hals. Durch die kleine Seitentür verließen sie den Stall. Ray umfasste ihre Taille, sonst hätte der Wind Madelyn von den Füßen gerissen, und griff mit der anderen Hand nach dem Seil.
    Es war fast unmöglich, voranzukommen. Bei jedem Meter, den sie mühsam zurücklegten, warf der Wind sie um einen halben Meter zurück. Eine besonders heftige Bö schleuderte Madelyn aus Rays Armen, ihre Füße verloren den Halt, und sie hing in der Luft, an dem Seil, das sie mit Ray verband.
    Er schrie etwas, das sie nicht verstand, und zerrte sie hoch.
    Offensichtlich schaffte sie es nicht, auf den Beinen zu bleiben. Fest presste er sie an sich, so dass sie kaum noch atmen konnte. Selbst wenn sie fähig gewesen wäre, Luft zu holen und sich zu  beschweren – es hätte nichts genützt. Der kreischende Sturm übertönte alle Stimmen und  Geräusche. Wie eine schlaffe Marionette hing sie in Rays Arm.
    Er stolperte gegen die Hintertreppe, auf die Veranda. Das Haus blockte den Wind ein wenig ab, und es gelang Ray, die Tür zu öffnen. Er taumelte hindurch und fiel zu Boden, Madelyn immer noch im Arm. »Alles in Ordnung?« keuchte er erschöpft. Seit er zum Stall zurückgeritten war, hatte sich der Sturm erheblich verstärkt.
    Als sie nicht antwortete, richtete er sich in plötzlicher Angst auf.
    Ihre Augen waren geschlossen, die Lippen bläulich verfärbt, die Wangen wachsbleich. Er packte sie an einer Schulter und schrie sie an. »Madelyn! Was

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