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Gefaehrlich sexy

Gefaehrlich sexy

Titel: Gefaehrlich sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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Ich wünschte mir, sie wären sogar noch stärker, dann hätte ich vielleicht nicht mehr die Kraft, Gefühle wahrzunehmen, die vielleicht nicht angemessen sind.
    Ist Ben wirklich noch am Leben? Wie? Warum? Ich habe unzählige Fragen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich für die Antworten gewappnet bin.
    »Willst du darüber reden?«, fragt mich River ruhig. Er klingt beinah zu ruhig … irgendwie distanziert, als würde er zwar sprechen, aber seine eigenen Worte gar nicht wirklich wahrnehmen.
    »Nein! Das will ich nicht! Nicht jetzt! Und hör auf, in diesem Ton mit mir zu reden.«
    River zuckt zusammen und sieht mich reglos an. »Und welcher Ton wäre dir recht?«
    »Oh, River, es tut mir leid. Ich bin einfach im Moment total verwirrt.«
    Ich fange an, hysterisch zu schluchzen, und er zieht mich eng an seine Brust. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Falls du irgendwann darüber reden möchtest, bin ich für dich da.« Dann küsst er mich auf den Kopf und hält mich einfach weiter fest.
    Nach gefühlten Stunden ebbt mein Schluchzen endlich ab. Ich fühle mich vollkommen leer, habe keinerlei Gefühle mehr und nicht mal mehr genügend Energie zum Weinen. Oder vielleicht habe ich auch inzwischen keine Tränen mehr. Ich sehe River an, dass er genauso hin- und hergerissen ist wie ich. »Ich liebe dich. Diese Geschichte ändert nichts daran«, wispere ich, denn mir ist klar, dass er das wissen muss.
    »Sie ändert sogar alles, Dahlia.«
    Ich merke, dass er sich um einen ruhigen Ton bemüht, aber trotzdem ist ihm die Verachtung deutlich anzuhören. Seine Worte klingen mutlos, abgehackt, und ich habe keinen blassen Schimmer, was er davon hält, dass Ben am Leben ist. Wahrscheinlich braucht er einfach Zeit, um diese Nachricht zu verarbeiten, genau wie ich. Doch im Augenblick müssen wir erst einmal beiseiteschieben, was geschehen ist. Weil keiner von uns beiden in der geistigen Verfassung ist, um darüber zu diskutieren, was Bens Wiederauferstehung für uns beide bedeutet.
    Da ich endlich wieder etwas anderes als Schmerz oder Verzweiflung spüren will, presse ich ihm die Lippen auf den Mund. Ich will ihn wissen und vor allem spüren lassen, wie groß meine Liebe zu ihm ist. Er erwidert meinen Kuss, aber als ich mich rittlings auf ihn setze und sein Shirt nach oben schieben will, drückt er mich sanft zurück und starrt mich reglos an.
    »Nein, Dahlia, nicht jetzt. Ich kann jetzt nicht«, stößt er mit gebrochener Stimme aus.
    »Es ist okay, River. Ich bin okay.«
    Er schüttelt den Kopf, zieht mich an die Brust, stellt den Fernseher an und legt sich mit mir auf die Couch. Während er einen Boxkampf schaut und mir mit der Hand über den Rücken streicht, nicke ich wieder ein.
    Doch als ich wenig später erwache, fällt mir sofort alles wieder ein. Ich richte mich vorsichtig ein wenig auf. River liegt neben mir und hält mich mit Armen und mit Beinen fest. Ich sehe ihn an und werde mit der Realität konfrontiert. Warum wir auf dem Sofa eingeschlafen sind … und dass unsere jüngsten Erlebnisse kein Traum und keine Halluzination waren. Ben. Er lebt. Er war tatsächlich bei Grace, hat mit mir gesprochen und mich sogar vorsichtig berührt.
    Mir schwirren unzählige Fragen durch den Kopf. Ich kann einfach nicht verstehen, wie all das möglich ist. Was hat er damit gemeint – er hätte es für mich getan? Was hat er für mich getan? Im einen Augenblick bin ich auf dem Weg nach Vegas, um mit meinem Traummann dort den Bund fürs Leben einzugehen … und im nächsten Augenblick ist der Mann, mit dem ich fast mein Leben lang zusammen war, der Mann, den ich für tot gehalten hatte, wieder da.
    Das flackernde blaue Licht des Fernsehers und die Glut im Kamin sind das einzige Licht im Raum. Ich sehe River an und frage mich, was für Auswirkungen all das auf uns beide haben wird. Er bewegt sich leicht im Schlaf, und ich lege die Hand auf seine Brust und spüre seinem gleichmäßigen Herzschlag nach. Ich kann die Wärme seiner Haut durch sein dünnes T-Shirt spüren und will ihn berühren, mich mit ihm verbinden und mit ihm verschmelzen, bis es keinen Unterschied mehr zwischen unseren Körpern gibt.
    Ich beuge mich leicht über ihn, küsse zärtlich seinen Kiefer und fahre mit der Hand an seiner Brust herauf. Er reagiert sofort und nimmt mich noch ein wenig fester in den Arm.
    »River«, flüstere ich ihm leise ins Ohr, und er bewegt sich leicht und schlägt die Augen auf. »Alles in Ordnung, schöne Frau?« Seine grünen

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