Gefaehrlich sexy
dass sie krachend von der Wand abprallt, und starrt mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Störe ich vielleicht?«
Er kommt näher und sieht Ben aus blitzenden Augen an. Mein Herz fängt an zu rasen, und ich trete einen Schritt zurück. Ich bin außer mir vor Wut und lasse ganz bestimmt nicht zu, dass ich mit einem Mal die Dumme bin. Deshalb zeige ich auf die Terrasse und stelle mit rauer Stimme fest: »Seltsam, denn ich dachte, wenn ich rauskomme, störe ich dich. Ich bin wirklich froh, dass du es geschafft hast, dich kurz loszureißen.«
»Was zum Teufel machst du hier in meinem Schlafzimmer mit meinem Mädchen?«, fragt er Ben, ohne auf meine Bemerkung einzugehen.
»Ich habe dir doch schon gesagt, dass du nur die Leere ausgefüllt hast, ohne je ein wirklicher Ersatz für mich zu sein.«
Ich fahre zu Ben herum und warne ihn. »Du musst gehen. Hau endlich ab.«
Doch er ignoriert mich ebenfalls und fährt mit seinen Sticheleien fort. »Oh, und eins noch – vielleicht schläft sie jetzt in deinem Bett, aber vorher hat sie jahrelang das Bett mit mir geteilt, und ich wette, jedes Mal, wenn du sie fickst, denkt sie daran zurück.«
Ich schlucke meine Übelkeit herunter und brülle mit schriller Stimme: »Halt die Klappe, Ben. Halt dein verdammtes Maul!« Weil ich einfach nicht glauben kann, wie primitiv und vulgär er geworden ist.
Wutentbrannt und mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten stürzt sich River auf ihn und verpasst ihm einen Schlag gegen den Kopf.
Während Ben benommen rückwärts taumelt, stößt er höhnisch aus: »Verträgst du die Wahrheit etwa nicht?«
»Geh zum Teufel. Du hast ja keine Ahnung, was wirklich passiert ist!«
Ben packt Rivers Bein, rappelt sich wieder auf und boxt ihm in den Bauch. »Los, Dahl. Sag ihm, wie es zwischen uns gewesen ist.«
Die Zeit bleibt stehen, und ich verfolge wie aus weiter Ferne, wie es weitergeht.
So außer sich habe ich River nie zuvor erlebt. Er stürzt sich abermals auf Ben, packt seinen Arm, reißt ihn ihm auf den Rücken, wirft ihn auf den Boden, rammt ein Knie in seine Wirbelsäule und zieht noch mal ruckartig an seinem Arm.
»Verdammter Hurensohn«, stöhnt Ben, und ich schreie: »River, stopp!«
Doch er packt auch noch Bens zweiten Arm, dreht ihn ihm schmerzhaft auf den Rücken und stößt gleichzeitig mit hasserfüllter Stimme aus: »Bis ich mir dir fertig bin, wirst du dir wünschen, wirklich tot zu sein.«
Mit hoher, dünner Stimme wiederhole ich: »Hör auf!« Doch er scheint mich gar nicht mehr wahrzunehmen, und seine grünen Augen, die normalerweise glänzen, sind so dunkel, wie ich sie noch nie gesehen habe. Weil er ganz in diesem Kampf verloren ist.
Als Ben vor Schmerz zusammenzuckt, beugt sich River zu ihm herunter und flüstert ihm etwas ins Ohr, lässt ihn aber immer noch nicht los. Ein dichter Strom von Tränen rinnt mir über die Wangen, und ich wünsche mir nur noch, dass dieser Kampf endlich ein Ende nimmt.
Dann registriere ich verschwommen, wie Xander seinen Bruder auf die Füße stellt und Caleb Ben aus unserem Schlafzimmer zerrt, obwohl der brüllt: »Es ist noch nicht vorbei!«
River reißt sich los und stürzt zur Tür, doch Xander ist genauso schnell wie er, versperrt ihm den Weg und schubst ihn aufs Bett. »Es reicht, River! Es reicht! Reiß dich zusammen, ja?«
Während Xander sich bemüht, seinen Bruder zu beruhigen, unterdrücke ich mit Mühe meinen eigenen Zorn. »Xander, könntest du wohl allen anderen sagen, dass das Fest vorbei ist und sie gehen sollen?«
Er nickt, bevor er neben seinem Bruder in die Hocke geht. »River, sieh mich an. Du musst tun, worüber wir geredet haben. Hörst du mich?«
River sieht ihn an, bevor er den Kopf wieder nach hinten fallen lässt. Xander tätschelt ihm die Schulter und sagt: »Jetzt gleich.« Dann wendet er sich an mich. »Ich schicke die anderen weg, damit ihr beiden reden könnt.«
Er steht wieder auf, verlässt den Raum, zieht die Tür hinter sich zu, und plötzlich sind wir zwei allein. Ich stehe erst mal einfach da und frage mich, was Xander wohl gemeint hat. Aber sofort wird mir klar, dass es dabei um ihre Schwester ging, und meine Erleichterung darüber, dass Ben verschwunden ist, weicht der Angst vor dem, worüber River mit mir reden soll.
»Ich habe euch zwei gesehen.« River steht auf und wendet sich zum Gehen.
Eilig laufe ich an unserem Bett vorbei und versperre ihm den Weg.
»Nun, ich weiß nicht, was du deiner Meinung nach gesehen hast, aber
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