Gefaehrlich sueße Kuesse
leiden müssen? Wann würde ihre Pechsträhne mit den Männern endlich ein Ende haben? Sie waren es nicht wert. Zuerst Byron, dem sie sinnlos hinterhergerannt war. Und dann Rick, den sie auch nicht haben konnte.
Er wollte keine feste Beziehung, war mit seinem Job verheiratet. Er hatte unmissverständlich klargemacht, dass er seine Freiheit brauchte. Und Maddy konnte sich nur allzu gut vorstellen, dass jemand wie Christiana Sloane überhaupt kein Problem damit hatte, Rick bei sich zu haben und wieder gehen zu lassen, wie er es wollte.
Maddy hatte keine Ahnung, wo Rick sich in den darauf folgenden Wochen aufhielt. Sie hatte lediglich seinen Bericht aus Kambodscha gesehen. Die ganze Sendung hindurch saß Maddy auf dem Sofa und heulte herzzerreißend.
Sie konnte seinen Anblick kaum ertragen. Seine geschmeidigen Bewegungen, seine ausdrucksvollen Gesten, sein markantes Gesicht - alles war ihr so vertraut, dass es sie beinahe umbrachte.
Maddy wusste, dass es ein Fehler war, das Ganze auf Video aufzunehmen, so dass sie sich immer wieder von neuem damit quälen konnte. Aber genau das tat sie. Und die Tageszeitung tat ihr Übriges, Maddys Qual noch zu vergrößern. Die Serie von Fotos mit Rick und Christiana Sloane in eindeutigen Posen rissen nicht ab.
Aus Bangkok gab es ein weiteres gesellschaftliches Highlight der beiden. "Supermodel amüsiert sich mit Australiens Topreporter", verrieten die Schlagzeilen. Aus Tokio ein Foto, auf dem die beiden tanzten. Rick im edlen Smoking und Christiana in einem rückenfreien Seidenkleid. Der Kommentar
"Christianas heißes Temperament knackt Ricks harte Schale"
ging Maddy tagelang nach. Aber das Schlimmste von allem kam erst vierzehn Tage später, als Maddy in einem Hochglanzmagazin das Foto sah, das Rick und Christiana beim Shopping in Singapur zeigte. Beide strahlend vor Glück, in legerem Outfit, an einem Obststand auf dem Markt. "Christiana und Rick - unzertrennlich?" mutmaßte die Headline.
Maddy blickte wie gebannt auf das Bild, und wieder traten Tränen in ihre Augen. Eigentlich sollte sie sich ja für Rick freuen. Es war klug, die Gesellschaft einer Frau zu suchen, die ebenso fantastisch aussah wie er. Und es hatte den Anschein, als hätten sie sogar den gleichen Lebensstil. Christiana hatte bestimmt keine Probleme mit dem chaotischen Jet-Set-Leben, wahrscheinlich würde sie beim bloßen Gedanken an Heim und Familie einen Schreikrampf bekommen, und das war eben genau das Leben, nach dem Maddy sich so sehr sehnte.
Einige qualvolle Wochen später fuhr Maddy gerade vom Großmarkt zurück. Sie hatte den Entschluss gefasst, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Zu Hause angekommen, ging sie schnurstracks zu ihren Videos. Sie hatte das Gesuchte sofort gefunden und ging damit hinter den Laden. Dort schleuderte sie die Kassette in die Mülltonne, knallte den Deckel zu und ging zurück in die Küche, um ausgiebig zu frühstücken.
So viel zur Affäre Rick Lawson.
Maddy fühlte sich leer, aber die unerträgliche Sehnsucht hatte wenigstens nachgelassen. Sollte Rick sein Leben führen und mit Christiana glücklich werden.
Maddy nahm ihren Kaffee mit in den Laden und machte sich an die Arbeit.
Eine schlanke, ältere Frau mit auffallend gepflegtem silberfarbenem Haar kam herein und sah sich zunächst in aller Ruhe um.
"Guten Tag!" begrüßte Maddy sie freundlich. "Kann ich Ihnen helfen?"
"Ich habe das Schild .Blühende Fantasien' gesehen, dann müssen Sie Madeline Delancy sein", entgegnete die Frau warm lächelnd.
"Ja, das bin ich", antwortete Maddy und erwiderte das Lächeln. Diese Kundin war ihr auf Anhieb sympathisch.
"Sie sind ziemlich früh dran, ich habe noch gar keine Ware ausgestellt."
"Das macht nichts, Madeline", antwortete die Frau. "Ich möchte einen Termin für die Blumenlieferung zu einer Hochzeit vereinbaren."
"Oh, wie schön!"
"Ich stelle mir etwas ganz Traditionelles und Schlichtes vor", erklärte die Frau. "Es soll eine typische Landhochzeit werden.
Auf meiner Farm ein wenig außerhalb der Stadt. Könnten Sie das übernehmen?"
Maddy liebte Hochzeiten auf dem Lande. Vor langer, langer Zeit war das auch ihr sehnlichster Wunsch gewesen. Wenn es nicht zu weit abseits lag, würde es ihr vielleicht eine willkommene Abwechslung bieten. Eine neue .berufliche Herausforderung.
Die Frau sah sie mit ihren grauen Augen erwartungsvoll an.
Maddy überlegte kurz.
"Könnten Sie mir Ihre Wünsche etwas detaillierter beschreiben?" fragte Maddy. "Welchen Termin haben Sie
Weitere Kostenlose Bücher