Gefaehrlich sueße Kuesse
gestanden.
Und sie machte ein Theater, als hätte er sie vor dem Traualtar versetzt. Als die Türglocke läutete und einen neuen Kunden ankündigte, riss sie sich entschlossen zusammen.
Auch drei Wochen später ging es Maddy nicht besser, als sie den Lieferwagen aus der Stadt hinaus ins Brisbane Valley fuhr.
Jetzt bedauerte sie, keinen Ersatz für sich gesucht zu haben.
Doch tief in ihrem Herzen wusste sie, warum sie all das tat.
Rick hatte sie dazu ermutigt, Byron und Cynthia zu zeigen, dass es ihr nichts ausmachte, Blumen für deren Hochzeit zu liefern.
Und nun würde sie sich bei ihm genauso verhalten. Er hatte sie angespornt, über ihnen zu stehen. Jetzt musste sie über ihm und seiner Braut stehen.
"Ich bin schließlich auch nur ein Mensch!" schrie sie einer unschuldigen Kuh zu, an der sie gerade vorbeifuhr. Aber sie wusste, dass sie es auch diesmal schaffen würde. Sie würde Rick zeigen, wie tapfer sie war.
Als sie den Weg zum Farmhaus entlangfuhr, sah Maddy, wie Rick auf die Veranda und die Stufen herabeilte. Sie biss energisch die Zähne zusammen, stieg aus dem Wagen und öffnete den Laderaum.
"Hallo!" rief er. "Lange nicht gesehen."
Sie wirbelte überrascht herum. "Hallo, Rick!" erwiderte sie völlig emotionslos.
"Wie geht es dir?" fragte er freundlich.
Maddy warf ihm einen kühlen Blick zu. Sie durfte jetzt einfach nicht daran denken, wie unverschämt gut er aussah, in den verwaschenen Jeans und dem ebenso verwaschenen Jeanshemd. "Wo möchtest du die haben?" fragte sie und deutete mit der Hand auf das Blumenmeer im Inneren des Wagens.
"Auf der anderen Veranda", antwortete Rick. Man merkte deutlich, dass ihre reservierte Art ihn überraschte. Pech!
"Warte, ich helfe dir." Er legte die Hand sachte auf ihren Arm und zog argwöhnisch die Augenbraue hoch, als sie zusammenzuckte.
"Geh du ruhig rein, und mach dich fertig, Rick", sagte sie.
"Du hast doch sicher viel zu tun. Ich schaff das schon. Oder was meinst du, wie die Blumen in den Wagen gekommen sind?"
Rick wich einen Schritt zurück und betrachtete sie nachdenklich. "Ist irgendwas, Maddy?"
"Was soll denn sein?"
Er fuhr sich durchs Haar. "Entschuldige, wenn ich das so sage, aber du wirkst irgendwie angespannt. Und ... du siehst erschöpft aus. Ich meine, du bist schön wie immer", korrigierte er sich schnell. "Aber, hast du abgenommen?"
"Schon möglich", gab sie naserümpfend zurück. "Und?"
"Lass mich dir trotzdem behilflich sein", sagte er lächelnd.
"Ich weiß sowieso nicht, was ich mit mir anfangen soll, bevor die Zeremonie beginnt."
Maddy drückte ihm einen riesigen Strauß Rosen mit langen, dornigen Stielen in die Arme. "Dann wirst du ja wohl genug zu tun haben", entgegnete sie scharf.
Ricks erstaunter Blick wich einem Stirnrunzeln. "Pardon?"
Sie nahm einen weiteren Strauß und reichte ihn ihm nicht weniger heftig. Ihre Augen blitzten herausfordernd. "Du bist doch die Hauptperson", stellte sie fest.
"Eigentlich nicht", antwortete Rick und schnitt ein Gesicht, als ihm der nächste Strauß entgegenkam.
Maddy unterbrach ihre Arbeit. "Was meinst du mit
.eigentlich nicht'?" rief sie. "Wichtiger als der Bräutigam kann kaum jemand sein, oder?"
"Bräutigam?" Rick nahm den nächsten Strauß vorsichtig entgegen. "Ich verstehe nicht ganz."
"Das darf doch wohl nicht wahr sein, Rick!" Maddy stemmte die Hände in die Hüften und wurde rot vor Zorn. "Es gibt eine Hochzeit, richtig?"
"Ja, sicher."
"Deine Hochzeit!"
"Nein."
"Folglich ..." Maddy verstummte und sah ihn fassungslos an.
Rick blickte sie amüsiert an, und sie fühlte, wie die Röte ihr ins Gesicht stieg. "Nicht... deine Hochzeit?" stellte sie heiser fest.
"Niemals." Er lächelte und schüttelte den Kopf.
Sie schloss die Augen und taumelte leicht.
"He, vorsichtig", rief Rick. Er reichte ihr hilfsbereit den Arm.
"Maddy, was ist mit dir?"
"Es geht schon wieder, Rick", versicherte sie und lächelte schwach. "Wirklich." Sie entzog sich seiner stützenden Hilfe und straffte die Schultern. "Ich war nicht besonders erpicht darauf, Blumen zu deiner Hochzeit zu liefern."
"Meine Hochzeit? Das ist ja ein starkes Stück, Maddy. Wer hat dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?"
Sie verdrehte nur die Augen, zuckte die Schultern und fuhr fort, Blumen aus dem Wagen zu laden. Da waren mindestens ein halbes Dutzend neuer Fotos und Storys gewesen, die mit Hilfe ihrer überschäumenden Fantasie eine schier unerschöpfliche Zahl an Interpretationsmöglichkeiten ergaben. "Es ist besser,
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