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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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habe die Nachtschicht. Mein Name ist Blaise. Wie kann ich Ihnen helfen, Mademoiselle ...?“ Er durchforstet das große, aufgeschlagene Buch, das vor ihm liegt, und in dem die Zimmerbelegung festgehalten wird. Anhand der Nummer auf meinem Schlüssel findet er meinen Namen. „Mademoiselle Dechamps.“
    „Haben Sie eventuell fünf bis zehn Streifen Heftpflaster für mich , Blaise? Ich bezahle sie auch. Die Blasen an meinen Füßen bringen mich um.“ Mehr oder weniger krampfhaft hefte ich meine Augen auf Blaises Gesicht und versuche gleichzeitig, den forschenden Blick des schönen Glatzkopfs zu ignorieren. Bestimmt glaubt er, ich würde es nicht bemerken, wenn er mir das Profil wegstarrt.
    „ Aber natürlich haben wir Pflaster. Für Sie ist es sogar gratis.“ Blaise verzieht mitleidig das Rotschopfgesicht und geht dorthin, wohin vor wenigen Stunden Dénise mit Mutters Ausweis entschwunden ist.
    „ Wohin wollen Sie um die Zeit noch?“
    Ich fahre zusammen. Der Glatzkopf hat mich angesprochen. Er sieht mir direkt in die Augen, während er sich mit dem Rücken von der Rezeption abstößt und sich breitbeinig vor mir aufbaut. Die Hände stecken immer noch in den Hosentaschen. Meine Güte. Mir wird ganz anders. Er überragt mich fast um einen Kopf. Und seine braunen Augen sind zwar schön, doch der Blick ist durchdringend. Der Typ durchleuchtet mich geradezu. Ich stehe da wie festgefroren, weiß gar nicht, wohin ich sehen soll. Der Einfachheit halber starre ich auf diese sinnlich geschwungenen Lippen und frage dann aber doch überraschend geistesgegenwärtig: „Wer will das wissen?“
    Statt einer Antwort, zieht er mit der Rechten eine Art Kreditkarte aus der Innentasche seiner kurzen Jacke und reibt sie mir unter die Nase. Dabei durchbohrt er mich weiterhin mit diesen Augen, für die man eigentlich einen Waffenschein brauchen sollte. Ich möchte nicht wissen, wie viele Frauen er damit rumgekriegt hat. Das sind vollkommen andere Augen als die von Clément. Bisher hatte ich Clés Augen für die schönsten Augen der Welt gehalten. Es stimmt schon, was Mutter sagt, viel Erfahrung habe ich nicht gerade. Weder mit Männern, noch sonst.
    „ Police judiciaire?“, frage ich erschreckt.
    „ Kripo, ja. Haben Sie nicht mitbekommen, was draußen los ist, Madame …?“
    „Ich heiße Jade Dechamps. Meine Mutter und ich machen drei Tage Ferien in Paris. Shoppen, Spa und Theater“, sage ich wie aus der Pistole geschossen, erinnere mich kurz daran, dass der Rotschopf bereits meinen Namen herausgefunden und ausgesprochen hat, und lese außerdem, dass der Glatzkopf José Michel Carreras Duval heißt, was auf eine spanisch-französische Koproduktion hinweist, und im vergangenen Mai seinen vierunddreißigsten Geburtstag feierte. 34 ist zu alt für mich, überlege ich zerknirscht. Zehn Jahre sind eine Generation. So etwas geht nicht gut. Selbst wenn die Hälfte der französischen Frauen mit Männern verheiratet ist, die deutlich älter sind als sie selbst. Du lieber Himmel! Jetzt höre ich schon die Hochzeitsglocken läuten, dabei habe ich bereits den halben Namen meines Gegenübers vergessen. Nur an José und an Carreras erinnere ich mich. Wegen des gleichnamigen Tenors.
    „Danach habe ich nicht gefragt“, knurrt José, ohne mit den dichten Wimpern zu zucken, und bringt mich damit wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Also keine Hochzeit. Aber i ch weiß schon gar nicht mehr, was er mich eigentlich gefragt hat. Habe ich überhaupt zugehört? Oder bin ich einfach nur in seinen großen, braunen Augen versunken? Oder hat sich mein sonst eigentlich ganz ordentlich arbeitendes Gehirn bei seinem Anblick komplett verabschiedet? Ich bemühe mich, es wieder anzuwerfen. „Was ist denn draußen los?“, frage ich und nicke in Richtung der gespenstischen Szenerie mit den blinkenden Polizeiwagen, die ich bereits von dem linken Fenster in Zimmer 401 zur Genüge beobachtet habe.
    Mein schönes Gegenüber macht keine Anstalten, mir zu antworten. Stattdessen zwingt er mich, ihm mein Gesicht wieder zuzuwenden, indem er einen Schritt nach vorn macht. „Wo waren Sie zwischen zwei Uhr heute Nacht und jetzt, Madame Dechamps?“
    Hah ! Jetzt weiß ich, an wen er mich erinnert. Das Gesicht sehe ich vor mir, aber der Name fällt mir nicht ein. „Ich war im Bett, Monsieur Ca…“
    „Carreras “, knurrt er und verdreht die Augen. „Waren Sie die ganze Zeit im Bett?“
    „Ja, ich habe geschlafen.“ Ein Fußballer. Der Kommissar erinnert mich

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