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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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nimmt mir das Handy ab. „Wie gut, dass ich vorsorglich auf Flugmodus geschaltet habe. Bitte sehr. Aber wir können auch erst das Dessert zu uns nehmen.“ Mathis zieht das Handy, nach dem ich bereits schnappe, zurück, und sieht mich dunkel von oben herab an. „Dass du dafür bestraft werden musst, ist dir bewusst, oder?“
    Ich schlucke den Kloß hinunter, der plötzlich in meinem Hals steckt. In der letzten Zeit habe ich einfach zu viel über Dominanz und Hingabe gelesen, als dass ich nicht wüsste, was diese letzte Frage von Mathis zu bedeuten hat.
    „Ja, Master, heißt das“, sagt er.
    „Fick dich“, gebe ich zurück und mache mich über das Dessert her. Es gibt Kokosnusseis in einer Nuss-Eierlikörsauce. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich die Sauce weglassen sollte. Wenn der Eierlikör selbst gemacht ist, enthält er sicher mehr als die üblichen zwanzig Promille, was ja schon nicht wenig ist.
    Kopfschüttelnd isst auch Mathis seinen Nachtisch, mit weniger Skrupel als ich, was den Eierlikör angeht. Nebenbei sucht er in seinem iPhone nach dem Artikel, den ich hätte lesen sollen. „Du bist ein freches, kleines Weibstück, Jade. Hör‘ gut zu, ich lese dir die neuesten Nachrichten in Sachen Mona Lisa vor, damit du nicht noch einmal in Versuchung kommst, eine SMS an die Liebe deines Lebens zu schicken.“
    „Okay“, sage ich gedehnt, doch jetzt bin ich voll da. Da bin ich aber gespannt, was die Spatzen in Paris von den Dächern pfeifen.
    „ Zunächst die Schlagzeile“, Mathis macht eine Kunstpause, während der er das Eis von seinem Dessertlöffel leckt, „Einbrecher im Mona-Lisa-Fall verlässt die Wohnung mit … nichts.“ Triumphierend sieht er mich an. „Hier steht es schwarz auf weiß: nichts: N – I – C – H – T – S. Rien. Nada.“
    „Aha. Von den Goldvorräten wusste die Polizei sicher nichts.“
    „Goldvorräte …“, Mathis lacht, dann liest er den Artikel vor. Er liest sehr schnell, rasend schnell, ohne jegliche Betonung und ohne Punkt und Komma. Am Ende weiß ich, dass die Polizei sich fragt, was das für ein Einbruch gewesen sein soll, bei dem der Besitzer der Wohnung rein gar nichts vermisst.
    „Dann sucht dich die Polizei nicht und du kannst mir dein Handy geben, damit ich meinen Freund anrufen kann“, platze ich heraus. „Und anschließend bringst du Mama und mich zum Bahnhof, damit wir endlich zurück nach Hause können. Ich muss arbeiten und Weihnachten vorbereiten.“
    „Und was erzählst du deinem Freund, dem Kommissar, denn der wird sicher bei euch auftauchen?“
    „Nichts.“
    „Wie willst du denn das machen?“
    Das frage ich mich auch. Anderseits erscheint mir die Begegnung mit José Carreras Lichtjahre entfernt. „Mama und ich denken uns irgendetwas aus. Am besten die Hälfte der Wahrheit. Wir wären in den Spa gegangen und anschließend wären wir der Einladung eines von Mamas Biographieklienten gefolgt, der ein hübsches Anwesen sein eigen nennt. Dort haben wir dann zwei schöne Tage verbracht. Dann braucht ihr auch wegen der Entführung nichts zu befürchten.“
    „ Warum solltet ihr das erzählen?“
    „Mathis, ich wurde entführt und will, dass das ein Ende hat. Ich will mich frei bewegen können, ich will wissen, wo ich bin und ich will anrufen und treffen, wen auch immer ich will.“
    „Ich werde deinen Vorschlag mit meinem Onkel diskutieren“, erklärt Mathis ernst.
    „Wann?“, frage ich ebenso ernst.
    Mathis greift nach dem Handy. Nach einer Weile verkündet er: „Er hebt immer noch nicht ab.“
    „So langsam habe ich das Gefühl, dass er nie abheben wird. Warum lässt du mich nicht mit meinem Freund telefonieren?“
    Mathis sieht mir ziemlich lange in die Augen. So lange, dass es mir unangenehm wird. Sein Blick löst ein seltsames Prickeln auf meiner Haut aus. Und das will ich nicht. Es genügt mir vollauf, dass ich Ärger mit Clément habe. Und dann die Geschichte mit dem Kommissar, die mir noch schwer im Magen liegt, diese Situation im Restaurant und all die Gedanken, die ich mir seinetwegen gemacht habe. Ich will das nicht, verdammt. Als Mathis auf seinem Handy herumtippt, gewinne ich fast schon den Eindruck, dass er es mir gleich in die Hand drückt, damit ich telefonieren kann. Doch das geschieht nicht.
    „Soll ich dir noch etwas vorlesen?“ Wieder mustert er mich mit diesem durchdringenden Blick.
    „Lies doch einfach“, murre ich ungehalten.
    „Aber hacke nachher nicht auf mir herum. Dein feiner Freund, der dich ja so

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