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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Verbrecher. Himmelherrgott!
    „ Alles in Ordnung. Sie kommt jetzt gleich“, ruft Mutter José Carreras zu, während sie mit einem nassen Handtuch den Boden sauber wischt und ich mir Unmengen von kaltem Wasser ins Gesicht klatsche. Zwischendurch schiele ich sehnsüchtig zum Badezimmerfenster. Fluchtgedanken sind bei mir ziemlich stark ausgeprägt. Doch nie kommt es zu einer Flucht. Noch nicht einmal in einer existentiellen Situation wie dieser. Ich stehe jede nur erdenkliche Situation durch, und sei sie noch so peinlich. So langsam sollte ich mir mal überlegen, ob ich eventuell masochistisch veranlagt bin. In dem Fall müsste ich mich jedoch gut fühlen, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich wie der arme Sünder, der zum Schafott geführt wird.
    „Bist du bereit?“, fragt meine Mutter zaghaft.
    Wenn ich es recht betrachte, ist ihr Gesicht kaum weniger weiß als meines. Aber im Gegensatz zu mir hat sie es verdient! Die blöde Kuh. Das gemeine Miststück. Mir fällt kein Schimpfwort ein, das schlimm genug ist, um sie zutreffend zu beschreiben.
    Vollkommen paralysiert ziehe ich mir den flauschigen, weißen Frotteebademantel über, der an dem Haken an der Tür hängt.
    „Hilfst du mir denn?“, jammert sie.
    Ich habe sie noch nie jammern hören. Ich atme einen riesigen Schwall Luft aus und keife: „Lass’ dich überraschen.“
    ***
    Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich die nächsten Minuten überstehen soll. Allein mit José in einem Zimmer, in dem ein großes, weiches Bett steht, und mit der horrenden Story, die ich ihm meiner Mutter zuliebe auftische.
    Vor allem mit Letzterem.
    Aber natürlich überstehe ich auch das. Ich hätte die Entführung erfunden, erzähle ich auftragsgemäß. Weil ich es nicht verkraftet hätte, dass Mutter mich nach vierundzwanzig Jahren der absoluten Unwissenheit meinem Vater vorgestellt hat. Zumindest der Punkt stimmt. Dass ich auf diese Weise erfahren muss, wer mein Vater ist, das ist in der Tat wahrhaft unglaublich.
    Der Kommissar schüttelt nur den Kopf und lässt sich auf das Sofa sinken. Er trägt einen ziemlich schicken Kurzmantel, der zu einer Seite aufklafft. Darunter blitzt ein weißes, glattes Baumwollhemd hervor.
    „Du nimmst mir die Story nicht ab“, stelle ich fest.
    „ Tust du es?“, entgegnet er.
    Ich setze mich neben ihn und gebe zu, dass ich überhaupt nicht mehr weiß, was ich noch glauben soll.
    „Tatsache ist, dass meine Mutter mir nie verraten hat, wer mein Vater ist. Trotz meiner dauernden Betteleien. Tatsache ist auch, dass Mutter und dieser Robert Dilles irgendwie Wind von diesem Einbruch bekommen haben und losgezogen sind, um Fotos für einen Zeitungsartikel zu schießen. Und drittens ist dieser Antoine Giraud wahrscheinlich wirklich mein Vater. Mutter hatte zwar keinen Vaterschaftsgutachten zur Hand, um das zu beweisen, aber in diesem Punkt glaube ich ihr. Warum sollte sie das erfinden?“
    José zuckt mit den Schultern.
    „Leider gibt es eine weitere Tatsache.“ Er lässt mich keinen Moment aus den Augen.
    In nicht gerade freudiger Erwartung weiterer haarsträubender Enthüllungen, starre ich dem Kommissar auf die Glatze. Insbesondere, da ich eine Tatsache verschwiegen habe. Die, bei der Mathis ins Spiel kommt.
    „Wir sind Antoine Giraud seit Jahrzehnten auf den Fersen“, verrät José.
    M ir rutscht das Herz in die Hose, obwohl ich damit längst gerechnet habe. Wenn ich ehrlich bin, kam mir der Gedanke, als ich erkannt habe, dass ich in ein Schloss verschleppt wurde, in dem es vor Kunstwerken nur so wimmelt. „Wegen was?“
    „ Wegen Kunstraub und Fälschung. Wegen was sonst?“ José umfängt mich immer noch mit seinem Blick.
    „ Was hat er denn geraubt? Und was hat er gefälscht? Und warum habt ihr ihn nicht längst dingfest gemacht? Ist der Mann so clever? Ungefähr so wie der talentierte Mister Ripley?“ Ich kann nicht mehr sitzen und gehe vor dem Sofa auf und ab. Inzwischen hat sich mein Hintern zwar weitgehend von dem idiotischen Spanking erholt, aber jetzt treibt mich die Panik auf die Füße. Wenn jetzt ein Arzt mit einem Blutdruckmessgerät vorbeikäme, würde er mich wahrscheinlich gleich in die Klinik einweisen und mir einen Herzschrittmacher verpassen.
    „Es gibt einige ungeklärte Fälle, in denen wir ihn in Verdacht haben.“
    „Geht das auch etwas genauer? Meine Güte, José. Oder darf ich dich jetzt nicht mehr so nennen? Stehe ich etwa auch unter Verdacht?“
    Er springt vom Sofa auf und hält mich an den Armen

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