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Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2

Titel: Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Pferdestall. Mit meiner Gesundheit hat das allerdings herzlich wenig zu tun, sondern ausschließlich mit dem Bodypainting. Ich lecke an der Spitze meines Zeigefingers und reibe ihn über die Wange. Überall dort, wo Mathis mich nicht rasiert hat, klebt die weiße Farbe wie Leim.
    Mamas Blick verdunkelt sich.
    „Setz’ dich“, sagt sie. „ Ich habe dir etwas zu sagen.“
    Jetzt wird mir schlecht. Wenn meine Mutter so spricht und so guckt, sollte ich mich besser irgendwo festhalten. Als sie mich zuletzt mit diesem Blick fixierte, eröffnete sie mir, dass Oma gestorben ist. Noch nach Monaten sitzt mir dieser Schreck im Nacken.
    Ich setze mich auf den Rand der Badewanne und sehe zu meiner Mutter auf. In ängstlicher Erwartung.
    „ Zunächst einmal musst du mir glauben, dass ich mit all dem hier nichts zu tun habe. Glaubst du mir?“
    „Womit? Mit dem Polizeiaufkommen in meinem Zimmer?“
    „Du hast doch selbst die Polizei auf den Plan gerufen. Ich spreche von dem Einbruch.“
    „ Das hast du mir bereits mehrfach versichert.“
    „Okay. Du glaubst mir. Dafür danke ich dir ehrlich.“
    Für einen Moment habe ich das Gefühl, dass Mutters Augen sich mit Tränen füllen, doch das ist wohl nur meine Einbildung. Mit zwar leiser, aber dennoch gefasster Stimme fährt sie fort: „Dann zum nächsten Teil: Du solltest es nicht auf diese Art erfahren, sondern ein wenig mehr in Watte gepackt. Wir wollte es dir schonend beibringen. Doch dafür ist es nun zu spät.“
    „Jetzt machst du mich aber wirklich neugierig, Mama“, knurre ich cool. In Wirklichkeit gesellt sich zu der aufsteigenden Übelkeit ein Gefühl des Schwindels und ich weiß nicht, ob ich das, was ich gleich erfahren werde, überhaupt hören möchte. Wer zum Teufel ist WIR? Und was wollten Wir mir schonend beibringen? Vielleicht sollte ich einfach aufspringen und mich von José Carreras nach Hause fahren lassen. Und dann setze ich alle meine Vorsätze um, ziehe aus, suche mir einen Brotjob und versuche es ohne Mutter und ohne Männer.
    „Antoine ist dein Vater.“
    Wham!
    Hat mir gerade jemand mit voller Wucht in die Magengrube geboxt?
    Ich starre meine Mutter mit offenem Mund an.
    Sie nickt traurig.
    Ich schnappe nach Luft.
    Plötzlich dreht sich alles um mich herum. Es ist in der Tat ein wenig wie an dem Tag, als Oma von uns ging. Mit einem Mal riecht die Luft anders als zuvor, sie ist weicher als normal und mein Körper scheint nicht mehr zu mir zu gehören. Hat Mutter gerade behauptet, dass dieser Verbrecher mein Vater sei? In ihrer ihr eigenen zartfühlenden Art?
    Mit einem Schritt ist Mama, die nur wenig hinter der Tür stehen geblieben war, bei mir. Sie will die Arme um mich legen, doch ich stoße sie von mir. Nein, ich werde nicht ohnmächtig, auch wenn ich mich so fühle. Doch inzwischen klinge ich beim Atmen wie ein Blasebalg, auf den jemand eindrescht, um eine Luftmatratze aufzupusten. Habe ich eventuell Asthma und wusste bisher nur nichts davon? Und jetzt, während ich die größte Krise meines Lebens durchmache, bricht die Krankheit aus?
    „Jade, bitte“, fleht meine verfluchte Mutter mit belegter Stimme. „Wir kommen in Teufels Küche, wenn du an der Entführung festhältst.“
    „Wir?“, stoße ich hervor und meine Rechte wandert an meine Kehle. Zwei unsichtbare Hände haben sich darum gelegt und drücken meinen Hals zusammen.
    „Bitte, Jade, tu mir den Gefallen, nein, tu dir selbst einen Gefallen und versichere dem Kommissar, dass ich dich überredet habe, herzukommen. Bitte. Spätestens heute Abend bist du zu Hause. Wenn du dann überhaupt noch nach Hause willst.“
    Mir verschlägt es vollends die Sprache. Wie kann sie mir dies alles antun?
    „ Du sagst, deine E-Mail sei eine Kurzschlussreaktion gewesen, weil du es nicht glauben konntest, dass du nach all den Jahren, die ich dich im Unklaren gelassen habe, noch jemals erfährst, wer dein Vater ist. Du bist einfach durchgedreht und in deiner Verzweiflung, hast du den Kommissar gerufen. Das kann dir niemand verdenken.“
    Atemlos starre ich meiner Mutter in die mich verzweifelt fixierenden Augen. Und dann ist es soweit. Ich kotze der Frau, die mich geboren hat, direkt vor die Füße.
    Nur gut, dass ich noch nicht gefrühstückt habe. Darum ist der Anfall schnell vorüber. Trotzdem fühle ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht. Mein Leben lang habe ich mich nach einem Vater gesehnt. Nur, dass er auf diese Weise in mein Leben tritt, ist nicht das, was ich erwartet habe. Ein

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