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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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Wahrheit über ihre Beziehung war ans Tageslicht gekommen. Die ganze Zeit über hatte sie geglaubt, ihn zum Wohle der gesamten Menschheit auszuspionieren, aber in Wirklichkeit war er derjenige gewesen, der sie benutzt hatte, um den Widerstand zu zerstören. Alle diese Leben waren heute ihretwegen ausgelöscht worden. Nein, sie konnte sich jetzt nicht damit befassen, oder sie würde in eine Million Stücke zerbrechen.
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Frage, was Korum wohl mit ihr vorhatte. Er hatte gesagt, dass er sie nicht umbringen würde. Aber würde er sie irgendwie bestrafen? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie immer noch bei sich haben wollte, nachdem sie ihn so betrogen hatte. Die Farce, die ihre Beziehung gewesen war, war jetzt vorbei. Er hatte gewonnen: Die Erde würde weiterhin unter der alleinigen Kontrolle der Krinar bleiben. Und Mia hatte ausgedient. Er brauchte keinen dümmlichen Doppelagenten mehr.
    »Hier, iss das«, sagte das Objekt ihrer Grübeleien, stellte den Sandwich vor ihr auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber hin. »Und dann reden wir.«
    »Danke«, sagte Mia höflich und biss gehorsam in den Sandwich. Ihr Magen knurrte und plötzlich war sie am Verhungern, trotz des Traumas dieser morgendlichen Ereignisse kam ihr Riesenappetit zum Vorschein. Sie verschlang das Brot in weniger als einer Minute und schaute dann leicht verschämt über ihre Gier auf. Dieses Mal war das Lächeln auf seinem Gesicht echt und sie erinnerte sich daran, wie sehr er das an ihr mochte – den gesunden Appetit den sie trotz ihrer kleinen Größe besaß.
    »Und was ist jetzt?« Mia wiederholte ihre Frage von vorhin. Er betrachtete sie mit einem unergründlichen Blick und Mia rutschte mit wachsender Nervosität auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Jetzt«, sagte Korum ruhig, »wirst du mit mir kommen, während ich versuchen werde, dieses Chaos zu beseitigen.«
    Mia fühlte, wie ihr Gesicht blutleer wurde. »Wohin mit dir mitkommen?« Er konnte doch mit Sicherheit nicht meinen –
    Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen. »An den gleichen Ort, an dem du heute Morgen herum geschnüffelt hast: Lenkarda, unsere Siedlung in Costa Rica.«
    Und plötzlich fühlte Mia sich, als gäbe es nicht genug Luft in diesem Raum, um frei atmen zu können und das Sandwich fühlte sich in ihrem Magen an wie ein Stein. Was sagte er da? Er würde sie doch nicht immer noch wollen, nicht nach allem was passiert war...
    »Warum?« konnte sie gerade noch so heraus pressen während sie ihn ungläubig und erschreckt anstarrte.
    »Weil ich dich bei mir haben möchte, Mia, und ich nicht länger in New York bleiben kann«, sagte er ruhig mit einem unleserlichen Gesichtsausdruck. »Ich war viel zu lange weg. Er gibt Sachen, die meine Aufmerksamkeit benötigen – unter anderem, zu klären, was mit den Verrätern passieren soll.«
    Mia schüttelte ihren Kopf und versuchte dadurch, den Nebel in ihrem Kopf zu lichten, der ihre Denkprozesse zu verlangsamen schien. »A–aber warum möchtest du mich bei dir haben?« stammelte sie. »Bis eben hast du mich noch benutzt–«
    »Ich habe dich benutzt, weil du mich verraten hast – und vergiss das niemals mein Schatz«, sagte er in einem gefährlich seidigem Ton. »Ich wollte dich von Anfang an und nichts, was du gemacht hast, hat etwas daran geändert. Du gehörst mir und wirst bei mir bleiben, solange ich dich möchte. Hast du das verstanden?«
    In ihren Ohren rauschte es dumpf. »Nein«, flüsterte sie und ihre Worte waren kaum zu verstehen. »Ich gehe nirgendwo hin. Ich werde kein Sklave sein... Ich weigere mich, hörst du?« Ihre Stimme war mit jedem Satz lauter geworden, bis sie ihn fast anschrie, die nackte Wut hatte sich in ihr ausgebreitet und auch die letzten Überbleibsel der Furcht einfach weggeblasen.
    »Ein Sklave?« fragte er mit einer irritiert und seine Stirn legte sich in Falten. Und dann auf einmal glättete sich seine Stirn wieder, da er offensichtlich verstanden hatte er, was sie meinte. »Ach ja, ich hatte ganz vergessen, dass du ja die ganze Zeit unter falschen Voraussetzungen gehandelt hast. Du beziehst dich darauf, mein Charl zu sein, richtig?«
    »Ich werde nicht dein Charl sein!« Mia fauchte und ihre Hände ballten sich unter dem Tisch zu Fäusten.
    »Du wirst alles das sein, von dem ich möchte, dass du es bist, mein Liebling«, sagte er leise mit einem spöttischen Lächeln auf seinen Lippen. »Deine Freunde des Widerstands haben dich allerdings –

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