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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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Händen und weinte, verärgert über ihre eigene Feigheit, ihre eigene Dummheit. Sie konnte ihn nicht verletzten, sie konnte ihn nicht umbringen; sie würde sich eher ein Bein abschneiden. Wie konnte sie immer noch solche Gefühle für ihn haben? Was stimmte nicht mit ihr, dass sie sich in jemanden verliebt hatte, der nicht einmal menschlich war...ein Alien, der gerade Tausende Menschen umgebracht hatte?
    In ihrer tiefen Verzweiflung fühlte sie, wie er seine Arme um sie legte, sie vom Boden auf hob und auf seinen Schoss setzte. »Schscht, mein Liebling«, flüsterte er, »alles wird gut, das verspreche ich dir. Ich wäre niemals dazu fähig gewesen, auf den Knopf zu drücken – und ich bin froh, dass du es auch nicht konntest.« Er streichelte zärtlich über ihre Haare während sie in seine nackte Schulter weinte. Nach ein paar Minuten wurde ihr Schluchzen leiser. Mia schämte sich für diesen Ausbruch und versuchte, von ihm weg zu rücken, aber er ließ sie nicht. Stattdessen hob er ihr Kinn an, um ihr in die Augen zu schauen.
    »Mia«, sagte er sanft, »Ich nehme dich nicht mit mir mit, um dich zu quälen. Nach allem, was passiert ist, wird der Widerstand – oder das, was von ihm übrig geblieben ist – nach dir suchen. Sie kennen nicht die ganze Wahrheit und werden denken, dass du das alles arrangiert hast. Sie werden nichts unversucht lassen, um dich umzubringen und wenn sie herausfinden, wie viel du mir bedeutest, werden sie versuchen, dich lebendig gefangen zu nehmen und dich gegen mich zu benutzen. Es tut mir leid, aber ich habe keine andere Wahl. Im Moment gibt es für dich keinen sicheren Ort, außer Lenkarda.«
    Mia starrte ihn an, sah aber durch die Tränen immer noch alles verschwommen. Daran hatte sie gar nicht gedacht, aber er hatte Recht. Für den Widerstand war sie jemand, der die gesamte Menschheit betrogen hatte. Sie würden sie mit Sicherheit für die großen Verluste, deren Zeugin sie eben gewesen war, verantwortlich machen. Ein entsetzlicher Gedanke kam ihr in den Kopf. »Was ist mit meiner Familie?« fragte sie und ihr Magen krampfte sich bei der Vorstellung zusammen, dass die Freiheitskämpfer denjenigen, die sie liebte, etwas antun könnten.
    »Deine Familie hat nichts damit zu tun und ich bezweifle, dass die Kämpfer so rachsüchtig sind, dass sie sinnlos Menschen verletzen würden. Aber eure Rasse kann sehr unberechenbar sein, also werde ich sicherstellen, dass einige unserer besten Wächter in der Nähe deiner Familie stationiert werden, um sie im Auge zu behalten.«
    Mia öffnete ihren Mund um etwas zu fragen, aber er kam ihr mit der Antwort schon zuvor. »Und nein, das wäre nicht ausreichend, um für deine Sicherheit zu garantieren. Es gibt immer noch ein paar Anführer des Widerstands, die uns entkommen sind und sie sind mit krinarischen Waffen ausgestattet. Ich gehe davon aus, dass sie sich verstecken und deine Familie in Ruhe lassen werden, aber sie könnten genauso gut alles riskieren wollen, um dich zu bekommen. Bis sie festgenommen werden, wirst du also in Lenkarda am Sichersten sein und falls du die Siedlung aus irgendeinem Grund verlassen musst, dann wird das mit mir an deiner Seite sein.«
    Wie praktisch für ihn, dachte Mia bitter, er konnte sie jetzt also festhalten und hatte auch noch eine perfekte Rechtfertigung dafür. Natürlich musste der Widerstand sie umbringen wollen – und sie hätten einen guten Grund dafür. Sie war für die ganzen Toten von heute verantwortlich...
    »Wie viele Menschen sind heute Morgen umgekommen?« fragte Mia und wollte dabei am Liebsten selber sterben.
    Korum zuckte leicht mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob die Mediziner schnell genug bei denjenigen, angekommen sind, die gebrannt haben und sie noch retten konnten. Einige von ihnen könnten vom Zusammenstoß mit dem Schild gestorben sein.«
    »Und was ist mit denjenigen, die von dem roten Licht erwischt wurden?« fragte Mia und ihr Herz klopfte vor lauter Hoffnung.
    »Sie wurden bewusstlos gemacht – genauso wie diejenigen, die unsere anderen Siedlungen angegriffen haben. Natürlich hätten sie es verdient, zu sterben, aber wir haben uns dazu entschieden, es eurer Regierung zu überlassen, sie zu bestrafen. Ich bin gespannt darauf zu sehen, was die Strafe dafür sein wird, das Abkommen zur friedlichen Koexistenz zu verletzen und eure ganze Rasse in Gefahr zu bringen.
    Die Erleichterung, die Mia spürte, war unbeschreiblich. Die Greifzange um ihre Brust schien sie loszulassen und zum

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