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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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er schien auch keine Schwierigkeiten beim Atmen zu haben. Kate kontrollierte seine Pupillen, sie sahen normal aus und reagierten unauffällig auf Lichtveränderungen. Es gab glücklicherweise auch eine Austrittswunde. Wäre die Kugel im Körper geblieben hätte sie weiteren Schaden anrichten können und eine Operation wäre auf jeden Fall notwendig gewesen. Ein CT hatte gezeigt, dass die Kugel knapp das Herz und andere kritische Organe verfehlt hatte. Zwei Zentimeter weiter und der Mann würde sich jetzt in einem Leichensack anstatt auf diesem Bett befinden. So wie es aussah, war die größte Herausforderung die Wunde zu reinigen und die Blutung zu stoppen.
    Kate machte sich keine Gedanken über die Hintergründe des Schusses. Das gehörte nicht zu ihrem Job. Ihre Aufgabe war es, sein Leben zu retten, ihn zu stabilisieren bis der Arzt kam. In Fällen wie diesem – wirklich lebensgefährlichen Notfällen – würde der Arzt schnell zu dem Patienten kommen. Alle anderen Patienten der Notaufnahme mussten gewöhnlich um einiges länger warten.
    Als Dr. Stevenson erschien, erklärte sie ihm, was dem Patienten fehlte und brachte ihn auf den letzten Stand seiner Vitalfunktionen. Dann assistierte sie ihm, als er die Wunde nähte und verband.
    Schließlich war der Zustand des Opfers stabil und es war mit Beruhigungsmitteln versorgt. Wenn keine unvorhergesehenen Komplikationen auftraten, würde der Mann leben.
    Kate zog sich ihre Handschuhe aus und ging zum Waschbecken, um sich ihre Hände erneut gründliche zu reinigen. Diese Gewohnheit war so tief in ihr verankert, dass sie gar nicht mehr darüber nachdachte. Sobald sie sich im Krankenhaus befand, wusch sie sich die Hände, wann immer sie eine Gelegenheit dazu bekam. Viel zu viele tödliche Infektionen bei Patienten waren auf die unzureichende Hygiene des Pflegepersonals oder des Arztes zurück zu führen.
    Während das warme Wasser über ihre Hände lief, ließ sie ihren Kopf von einer Seite auf die andere kreisen um die Spannung in ihrem Nacken ein wenig zu lösen. So sehr sie ihren Job auch liebte, er war körperlich und geistig anstrengend, besonders wenn ein Leben auf dem Spiel stand. Kate war schon immer der Meinung gewesen, dass Ganzkörpermassagen in dem Bonuspaket für Krankenschwestern enthalten sein sollen. Wenn es jemand brauchen konnte, am Ende eines zwölf Stunden Arbeitstages durchgeknetet zu werden, dann mit Sicherheit eine Krankenschwester.
    Sie drehte sich vom Waschbecken weg und warf automatisch noch einen Blick auf den Mann mit der Schussverletzung, um sicher zu gehen, dass bei ihm alles in Ordnung war, bevor sie zum nächsten Patienten ging.
    Als sie in seine Richtung blickte, bemerkte sie, dass ein Paar stahlblaue Augen sie anschauten.
    Sie gehörten zu einem der anderen beiden Männer, die neben dem Opfer gestanden hatten – wahrscheinlich ein Verwandter des Verwundeten. Eigentlich waren nachts keine Besucher im Krankenhaus erlaubt, aber die Notaufnahme machte da eine Ausnahme.
    Anstatt wegzublicken – wie die meisten Menschen das machen würden wenn sie dabei erwischt werden, wie sie jemanden anstarren – betrachtete der Mann Kate ungerührt weiter.
    Also starrte sie zurück, gleichzeitig fasziniert und ein wenig verärgert.
    Er war groß, etwas über 1,80 m und hatte breite Schultern. Er war im klassischen Sinne nicht schön; dieses Wort wäre zu schwach um ihn zu beschreiben. Stattdessen war er...anziehend.
    Macht. Das war es, was sie dachte, als sie ihn ansah. Er strahlte sie aus, durch die arrogante Kopfhaltung, die Art, wie er sie so ruhig ansah, so völlig überzeugt von sich selbst und seiner Fähigkeit, alles um sich herum zu kontrollieren. Kate wusste nicht, wer er war oder was er machte, aber sie bezweifelte, dass er ein einfacher Angestellter in einem Büro war. Nein, dieser Mann war es gewohnt, Anweisungen zu geben, denen auch Folge geleistet wurde.
    Seine Kleidung saß gut und sah teuer aus. Vielleicht war sie sogar maßgeschneidert. Er trug einen grauen Trenchcoat, dunkelgraue Hosen mit einem dünnen Nadelstreifen und ein Paar schwarze italienische Lederschuhe.
    Sein braunes Haar war kurz geschnitten, fast so wie beim Militär. Der einfache Haarschnitt passte gut zu seinem Gesicht, da er die harten und symmetrischen Züge nicht verdeckte. Er hatte hohe Wangenknochen und eine lange schmale Nase mit einer leichten Unebenheit, so als sei sie schon einmal gebrochen gewesen.
    Kate hatte keine Ahnung, wie alt er sein könnte. Sein Gesicht

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