Gefaehrliche Begegnungen
sie, dass sie unglaublich stark pullern musste, ihre Blase platzte fast von den ganzen Getränken im Klub. Sie wollte verzweifelt an den letzten Fetzen ihrer Würde festhalten, und zu sterben während sie sich gerade in die Hosen machte, diese Schmach kam für sie überhaupt nicht in Frage.
»Bitte«, flüsterte sie mit zitternder Stimme, »darf ich ins Badezimmer gehen?«
Er nickte und ein kleines spöttisches Lächeln erschien auf seinen Lippen.
Mia ging so schnell sie ihre zitternden Beine tragen konnten. Sobald sie drin war erleichterte sie sich schnell und wusch dann ihre Hände. Sie bemerkte, dass Ihre Fingernägel bläulich schimmerten und das warme Wasser sich nahezu kochend auf ihren eisigen Händen anfühlte.
Als sie schon fast fertig war, starrte sie auf die geschlossene Tür und ihr schwaches Schloss. Es war nutzlos, das wusste sie. Aber sie wollte nicht da hinausgehen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund störte sie die Vorstellung, dass ihr Blut über die cremefarbene Einrichtung lief. Sie würde hier warten, beschloss sie. Er würde sie zweifellos in ein paar Minuten holen kommen, aber wenn das die letzten Momente ihres Lebens waren, dann zählte jede Sekunde.
Sie setzte sich auf die Kante des Whirlpools und wartete. Es fühlte sich an, als würde eine Ewigkeit vergehen. Ihre Reflektion in der Spiegelwand sah überhaupt nicht aus, wie ihr normales Ich, angefangen bei dem lilafarbenen Kleid, bis hin zu den Waschbärenaugen durch den verschmierten Mascara. Es war auf eine komische Art und Weise passend, dass sie so aussehen würde, wenn sie starb – überhaupt nicht wie die Mia Stalis aus Florida, die ihre Familie kannte und liebte. Als sie daran dachte, wie traurig sie alle sein würden, fühlte sie den Schmerz wie einen Schnitt durch ihre Brust fahren und Mia krümmte sich fast, so intensiv war der Schmerz. Sie konnte jetzt nicht darüber nachdenken. Wenn sie das tat, würde sie zusammen brechen und um ihr Leben betteln, aber es war komischerweise wichtig, den letzten Anschein von Stolz –
Es klopfte an der Tür.
Mia unterdrückte ein hysterisches Lachen. Er war höflich, bevor er sie umbrachte.
»Mia? Was machst du da? Mach die Tür auf und komm raus.« Er klang verärgert.
Mia antwortete nicht, ihre Augen auf den Eingang gerichtet.
»Mia, mach die scheiß Tür auf.«
Sie wartete.
»Mia, wenn ich die Tür selber öffnen muss, wirst du das bereuen.«
Sie glaubte ihm, weigerte sich aber, sanftmütig wie ein Lamm zum Schlachter zu gehen. Zumindest wollte sie, dass er danach noch ein paar Reparaturarbeiten an seiner Wohnung zu erledigen hätte.
Die Tür flog aus den Angeln und fiel auf den Boden. Auch wenn sie es erwartet hatte, erschrak Mia immer noch darüber, wie plötzlich dieser gewaltsame Akt geschah.
Korum stand im Eingang und sah umwerfend und wütend aus. Seine Wangenknochen waren errötet und seine Augen fast pures Gold.
Versteckst du dich ernsthaft vor mir in meinem eigenen Badezimmer?
Mia nickte nur, da sie Angst hatte, dass ihre Stimme zitterte, wenn sie jetzt etwas sagte. Trotz ihrer besten Absichten, liefen ihr fette Tränen die Wangen hinunter.
Dann kam er auf sie zu und Mia schloss die Augen in der Hoffnung, dass alles schnell vorbei sein würde. Stattdessen fühlte sie seine Hände auf ihren nackten Schultern, die leicht ihre Haut streichelten.
Ihre Augen flogen auf und sie starrte zu ihm hoch.
»Geh duschen«, sagte er, »Du stinkst am ganzen Körper nach ihm. «
Duschen? Er wollte, dass sie sauber war. Mias Magen zog sich vor Übelkeit zusammen, als sie verstand, dass er vorhatte Sex mit ihr zu haben – vielleicht ein letztes Mal – bevor er sie umbrachte.
Sie schüttelte ablehnend ihren Kopf.
Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Bevor Mia weiter über den Sinn ihrer Handlungen nachdenken konnte, lag ihr Kleidchen schon zerfetzt auf dem Boden und er trug sie – nackt und sich drehend und windend – unter die Dusche. Ein Adrenalinkick brachte sie dazu, in sinnloser Panik zu strampeln und alles zu treten und zu kratzen, was in ihre Reichweite kam. Plötzlich stand sie auf ihren eigenen Füßen unter der Dusche und er war mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck über sie gebeugt.
»Bist du verrückt geworden?« fragte er leise. »Hat dir der ganze Alkohol dein Gehirn zerstört?«
Keuchend vor Anstrengung und Angst, starrte sie herausfordernd zu ihm hoch, obwohl Tränen ihre Sicht behinderten. »Wenn du mich umbringen möchtest, dann mach es einfach!
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