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Gefaehrliche Begegnungen

Gefaehrliche Begegnungen

Titel: Gefaehrliche Begegnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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und seine Hände hilflos versuchten, den eisernen Griff um seinen Hals zu lösen. »Nein, bitte, lass ihn los–«
    »Du möchtest, dass ich ihn los lasse?« fragte Korum ruhig als sei er nicht gerade dabei, einen erwachsenen Mann in einem vollen Klub mit nur einer Hand zu töten.
    »Bitte!« »Er hatte nichts damit zu tun«, bat Mia während ihr vor Entsetzen Tränen die Wangen herunter kullerten.
    »Ach wirklich?« sagte Korum und seine Stimme triefte vor Sarkasmus. »Also haben meine Augen mich getäuscht. Dann war er gar nicht derjenige, der dich gerade begrapscht hat... War es jemand anderes? «
    Sie begrapscht? Korum war so aufgebracht, weil sie mit Peter getanzt hatte? Ihr Gehirn konnte die Schlussfolgerungen kaum verarbeiten.
    »Korum, bitte«, versuchte sie es noch einmal, »du bist wütend auf mich. Er hat nichts getan–«
    »Er hat angefasst, was mir gehört.« Seine Worte hörten sich an wie ein Todesurteil.
    »Korum, bitte, das wusste er ja nicht! Das war alles ich–«
    Die Tänzer um sie herum bekamen mit, dass etwas Ungewöhnliches vor sich ging und ein Kreis von Zuschauern begann, sich um sie herum zu formen.
    »Bitte bring ihn nicht um!« bettelte sie und griff verzweifelt nach Korums Arm. »Bitte, ich werde alles machen–«
    »Oh, das wirst du«, sagte er leise, »Du wirst unabhängig davon sowieso alles machen, was ich möchte.«
    Peters Gesicht wurde schon lilafarben und die hektischen Abwehrversuche seiner Finger wurden schwächer. In der Menge wurden panische Schreie laut, aber niemand traute sich, dazwischen zu gehen.
    »BITTE!« schrie Mia hysterisch und zerrte nutzlos an seinem Arm. Er sah sie nicht einmal an.
    Und dann ließ er Peter plötzlich los und sein Körper fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Boden.
    Die Menge atmete auf, als Peter zum ersten Mal wieder Luft holte, hustend und würgend.
    Schluchzend, brach Mia vor Erleichterung fast zusammen. Als sie bemerkte, dass sie mit ihren Händen immer noch Korums Unterarm fest hielt, ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
    Sie kam aber nicht weit, da seine Hand blitzschnell nach vorne schoss und seine Finger sich um ihren Oberarm schlangen.
    »Wir gehen«, sagte er ruhig, und sein Ton ließ keinen Widerspruch zu.
    Mia ging mit ihm mit und ignorierte die schockierten Blicke der Leute um sie herum.
    Jetzt war sie sich sicher, dass sie diese Nacht nicht überleben würde.
     
     
    Keine Limo wartete auf sie. Stattdessen hielt er ein Taxi an und sagte dem Fahrer knapp die Adresse seines Gebäudes.
    Die Fahrt war zum Glück kurz. Er sprach kein Wort mit ihr und die Stille im Auto wurde nur durch ihr leises Schluchzen unterbrochen.
    Sie hatte immer gewusst, dass die Krinar ein sehr hohes Gewaltpotential besaßen, war aber nie persönlich Zeuge davon geworden. Korum war immer so vorsichtig und zärtlich mit ihr umgegangen... Es war schwierig für Mia gewesen, sich vorzustellen, wie er einen Menschen zerriss – wie jene Krinar das mit den Saudis getan hatte. Aber jetzt wusste sie, dass er nicht anders war, dass er ein menschliches Leben genauso einfach auslöschen konnte, wie eine Fliege zu zerquetschen.
    Sie wollte nicht sterben. Sie fühlte sich, als hätte sie gerade erst begonnen, zu leben. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie nach einem Ausweg suchte, aber keinen fand. Würde er sie zuerst befragen? Sie wusste zwar nichts Wichtiges, aber er könnte ihr das ja auch einfach nicht abnehmen. Sie erschauderte bei dem Gedanken an Folter. Sie hatte niemals echten Schmerz gefühlt und war sich nicht sicher, ob sie ihn aushalten konnte. Das Letzte, was sie wollte, war zu sterben, während sie um ihr Leben wimmerte und bettelte. Wenn sie doch nur mutiger wäre –
    Sie kamen an dem Gebäude an und er zerrte sie aus dem Taxi, immer noch ihren Arm umklammernd. Ihre Beine waren vor Angst ganz wackelig und sie stolperte auf den Stufen. Er fing sie auf, hob sie in seine Arme und trug sie durch die Lobby zu dem Fahrstuhl, der in das Penthouse fuhr. Die Wärme seines Körpers fühlte sich auf ihrer eisigen Haut wundervoll an und erinnerte sie an jene andere Nacht, in der er sie genauso getragen hatte – nur unter völlig anderen Umständen.
    Als sie im Appartement angekommen waren, setzte er sie auf das Sofa und ging zum Schrank, um seine Jacke weg zu hängen. Natürlich, dachte Mia aufgebracht, er wollte für die kommende Folter und Verstümmelung so bequem wie möglich angezogen sein.
    Um ihre Demütigung zu vervollständigen, fühlte

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